littlefoot62 schrieb:darf ich fragen, warum Du so überzeugt bist, dass Christian B. nichts mit dem Verschwinden Maddies zu tun hat?
Selbstverständlich !
Bitte verzeih mir jedoch das ich dafür etwas weiter ausholen muss.
Ich bin grundlegend davon überzeugt das C.B. im Fall Maddie unschuldig ist.
Dies beruht weniger auf Beweisen welche seine Unschuld untermauern, sondern vielmehr auf seiner Vergangenheit, Staatsanwalt Wolters verhalten, den Örtlichen begebenheiten & meiner persönlichen Erfahrung der Justiz. Auf jeden dieser Punkte gehe ich nachfolgend ein,vorher jedoch :
Klarstellung: folgendes ist meine persönliche Meinung. Vieles davon ist das sog. "Bauchgefühl" .
1) Seine Vergangenheit ist ein punkt welcher meiner Meinung nach stellenweise überbewertet oder auch für vieles als "Erklärung" hergezogen wird. So einfach ist es jedoch nicht.
Du kannst nicht sagen "der und der ist Kriminell, der war es."
C.B. fiel - soweit es uns bekannt ist - in der Vergangenheit durch grob
zwei Arten von Kriminalität auf.
Sein Hauptaugenmerk war die
Beschaffungskriminalität, und so wie es klingt (...hat sich von dem Geld eine alte Fabrik gekauft..., Quelle: Video vom SpiegelTV auf seite 884) war das ganze Erwerbsmäßig.
Sprich Erwerbsmäßiger Handel mit Betäubungsmittel (nachfolgend BTM) & Erwerbsmäßiger Einbruchdiebstahl. Ob Bandenmäßig dazukommt kann ich hier nicht beurteilen.
Die zweite Art war Triebgesteuerte Sexualkriminalität.
Hierbei zeigt er jedoch - und das ist durchaus untypisch ! - keinerlei Präferenz. Er hatte sowohl Kinderpornografische Datein auf seinen USB Sticks, verging sich jedoch an einer alten Dame. Er Filmt sich mit/bei Fetischkleidung & Homo/Transsexuellen Handlungen, ist nun jedoch für die Vergewaltigung einer jungen Frau angeklagt.
Der "normale" Triebtäter hat in dem großteil der bekannten Fälle eine feste "Zielgruppe" , seien es nun Kinder, Jugendliche, Gleichaltrige, Alte, Gleichgeschlechtlich usw.
C.B. ist im bezug die die Beschaffungskriminalität keine "große Nummer". Bischen Gras für Paar tausend € + paar Pillen machen ihn nicht zu einem Drogenbaron, das selbe gilt für ein paar Wohnungseinbrüche.
Die Finanzmittel die er daraus gewinnen konnten haben zwar für ein Dach über den Kopf gereicht, aber er hat eher gehaust als gelebt.
Das hatte 0,0 mit Luxus o.Ä. zutun.
Seine Sexuellen Straftaten mit völlig willkürlicher Opferzielgruppe deute ich ebenfalls als purer Trieb und eben nicht als sexuelle Neigung. Hier ging es ihm m.M.n. um "druckabbau" und nicht um das stillen einer Neigung.
2) Staatsanwalt Wolters hat sich m.M.n. in C.B. verrannt. Er hat plötzlich einen Verdächtigen der zur Tatzeit in der Region war.
Deutlich übereilig wurde nicht nur National sondern gleich International durch Wolters bekannt gegeben das man wüsste wer sie umgebracht hat, und es dafür Beweise gibt. Ein Stern am Himmel der Internationalen Ermittlungsbehörden und dafür hat er Weltweit anerkennung erhalten, zig Interviewanfragen von Medien aus aller Welt erhalten etc.
Wenige Wochen später musste Wolters erstmals zurück rudern und sprach davon das eben doch keine Beweise existieren, es persönliche Vermutung (!) sei & es eben doch noch Hoffnung gibt MMC lebend (!) zu finden.
Das Wolters nun nicht zugeben kann das er sich völlig in C.B. verrannt hat, liegt auf der Hand. Nachdem er International bereits große Töne gespuckt hat würde eine völlig gegenteilige Aussage ihn seinen Job kosten.
Nicht im Sinne von Arbeitslos, jedoch würde er Behördenintern durchaus nichtmehr weiterkommen.
Stattdessen schwimmt er seid spätestens 06/20 auf der Stelle, verstrickt sich immer weiter in brisante Aussagen ("haben 90% der Beweise zusammen") und liefert nicht ab.
3) Hier komme ich einmal auf die Persönliche Erfahrung zu sprechen, da es gerade zu Punkt 2 gut passt. Wie man einem anderen Thread entnehmen kann wenn entsprechende Langeweile vorhanden ist bin ich in einer Norddeutschen Großstadt im Feuerwehrtechnischen Dienst & Rettungsdienst tätig.
Durch eines meiner Hobbys kam ich 2017 in den Kontakt mit einem Online Marktplatz und habe dort zur Verifikation meine Ausweisdaten an einen Verkäufer geschickt.
Zwei Jahre später hatte ich etwas mehr als 30 Strafanzeigen wegen Betrugs am Hals, da mit meinem Namen Bnakkonten erstellt und auf diese Betrogen wurde - Verkaufen aber nicht verschicken.
Eine Hausdurchsuchung hat nichts ergeben , nichtsdestotrotz war sich der Staatsanwalt absolut sicher den richtigen zu haben und hat mich angeklagt. Das ganze hat mehr als 2,5 Jahre gedauert & endete mit einem Freispruch in einem großteil der Fälle.
Das ganze war massiv (!) stressig, hat mich Emotional und gesundheitlich an den Rand gebracht und ich war eine gute Zeit Dienstunfähig. Opfer des Betrügers haben tatsächlich bei meinem AG angerufen und sich nach mir erkundigt, was meinem Ruf auf der Arbeit nicht unbedingt gut getan hat. Ich wollte tatsächlich nurnoch das es endet und war sogar dazu bereit die Opfer zu entschädigen in der Hoffnung das es dadurch endet.
Und das ganze hat sich dermaßen lang gezogen weil der Staatsaanwalt absolut davon überzeugt war das ich der schuldige bin, und dabei Fakten völlig ignoriert hat.
4) Zum schluss die Örtlichen begebenheiten. Ein Serieneinbrecher wie C.B. ist zu 99% bemüht nicht gesehen zu werden und minimiert das Risiko.
Jeder "interessent" hätte die Tage zuvor gesehen das Kinder anwesend sind, Eltern regelmäßig nachschauen etc.
Das ganze in einem dermaßen kleinen Zeitfenster dann ohne jegliche Spuren durchzuziehen funktioneirt eher nur in Agentenfilmen.
Wenn ich all diese Punkte zusammennehme, und dabei beachte das nicht Konkret (!) gegen CB spricht - was nicht auch gegen X andere spricht - dann sehe ich ihn eher in der rolle das dem Kriminellen hier der schwarze Peter zugeschoben wird.
Aber wie oben gesagt: Persönliche Meinung. CB ist kein heiliger, und ich weine ihm keine Träne nach wenn ich falsch liege.
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RedRobin schrieb:Es gibt sogar so etwas wie eine "Ganovenehre
Joa, bei SpiegelTV, im Roman & in Filmen.
In der Realität kommen eher gleichgesinnte zusammen und es wird bewusst drauf geachtet - auch unter den Häftlingen - das nicht zu viel Erzählt wird.
Insbesondere würde man eine Staftat zwar zugeben wenn es einem vor einer anderen - schwereren - tat schützt, jedoch erst wenn dies wirklich sein muss.
Hier wird entsprechend erstmal die Akteneinsicht abgewartet (welche noch immer nicht da ist !) und selbst in einer Verhandlung kann CB bzw sein Anwalt den Joker jederzeit raushauen.
Das da nix im Vorfeld gesagt wird ist das normalste überhaupt.
Maia schrieb:aber ich glaube kaum, dass ein Kind, das schlafen gelegt wurde, in fremder Umgebung nachts aus dem Fenster steigt.
Jain.
MMC war kein Baby mehr, sie war bereits seid mehreren Tagen dort. Die unmittelbare Umgebung war ihr also durchaus vertraut - Gewöhnungseffekt.
Das Kinder die zum schlafen gelegt werden gerne mal aufstehen, Spielen, toben, klettern etc. ist absolut keine seltenheit.
Habe einen Vierjährigen hier und erlebe das aktuell fast jede Nacht.
Maia schrieb:Das kann eine Erklärung sein, warum von Evidenz gesprochen wird, aber weiter ermittelt werden muss. Mit § 170 StPO braucht man da nicht zu wedeln.
§ 170 StPO gilt auch hier.
Viel relevanter ist das der gute Herr Staatsanwalt seine eigenen Aussagen diesbezüglich revidiert hat, von persönlicher Vermutung spricht und es KEINEN Beweis für ihren Tot gibt.Er gesteht ein das es durchaus hoffnung auf eine lebende Maddie gibt. Das selbe sagen weiterhin die Eltern.
Allein der Fakt spricht Bände gegen die Befürchtung.
Maia schrieb:- Bilder, Videos: Weiß man nicht
Wäre ein absoluter Beweis, können demnach ausgeschlossen werden.