Vermisstenfall Madeleine McCann
17.11.2023 um 20:15Epomis schrieb:Du hast nicht ganz verstanden, worauf ich hinaus will: Einen Gerichtsprozess kann es nur geben, wenn die Anklage zugelassen wird, was nur bei hinreichendem Tatverdacht möglich ist. Mit den derzeitigen "Beweisen" ist man davon weit entfernt. Hätte man die, würde man nicht seit mehr als drei Jahren hilflos rumeiern, sondern hätte ihn längst angeklagt.@Epomis
Man wird ihn in Deutschland klugerweise nur dann anklagen, wenn eine Verurteilung sicher ist.
Ein Freispruch - weil Zweifel an seiner Schuld bestehen- würde dazu führen, dass er
in diesem Fall kein zweites Mal vor Gericht gestellt werden kann.
Das galt auch im britischen Strafrecht. Zu meiner Überraschung lese ich gerade, dass der Grundsatz
"Nicht 2x wegen desselben Vorwurfs" in diesem Jahr in GB gekippt worden ist.
Rund 30 Jahre nach seinem Freispruch in dem Fall ist ein Mann nun doch wegen eines Mordes verurteilt worden. Ein Gericht in London sah es am Mittwoch als erwiesen an, dass der 67-Jährige 1991 eine 33-jährige Frau getötet hat. Er galt bereits damals als Hauptverdächtiger, wurde aber im Prozess 1993 unter anderem wegen eines Ermittlungsfehlers freigesprochen. Die Polizei machte damals deutlich, dass sie den Mann dennoch für den Täter hält.Quelle:
Erneute Anklage wegen desselben Vorwurfs in Großbritannien möglich
Sechs Jahre später ermordete der Mann eine 21-Jährige und wurde deswegen zu lebenslanger Haft verurteilt. Er sitzt daher noch immer im Gefängnis. Die Tatumstände ähnelten dem ersten Mord. In Haft erzählte der Mann einem Zellennachbarn, dass er in einem früheren Mordprozess "davongekommen" sei. Der Grundsatz, nicht zwei Mal wegen desselben Vorwurfs angeklagt werden zu dürfen, war 2003 in Großbritannien gesetzlich gekippt worden.
Voraussetzung ist nun, dass es bei Kapitalverbrechen und anderen schwersten Straftaten neue, wichtige Erkenntnisse gibt. Deshalb konnte der Täter nun doch belangt werden. .
https://rsw.beck.de/aktuell/daily/meldung/detail/30-jahre-nach-freispruch-mann-in-england-wegen-mordes-verurteilt