FadingScreams schrieb:du meinst für deine Mandanten die du vertreten hast wurde klar und unerwartet die Unschuld festgestellt?
Stell Dir vor, das ist auch schon passiert, dass wir einwandfrei die Unschuld bewiesen haben, obwohl das gar nicht unsere Aufgabe war, wie ich schon sagte, denn der Staat muss die Schuld beweisen. Aber es gibt so Fälle, und ich hatte sie, wo im Laufe der Zeit klare Unschuldsbeweise ans Licht kamen, was dann auch z.B. im Wiederaufnahmeverfahren vom Gericht gewürdigt wurde.
Aber ich sprach hier von der Feststellung, dass Regeln anders zu interpretieren sind, als es die Staatsanwaltschaft getan hat. Auch so etwas kommt halt vor und dazu sind Gerichte da, hier die Regeln klar zu interpretieren.
Eine Justiz, die sich nicht an ihre eigenen Regeln hält, verdient den Namen nun mal nicht. Und ja, für mich gilt dabei ein Grundsatz, der schon früher von bekannten Persönlichkeiten formuliert wurde: "lieber sollen 5 schuldige Täter davonkommen, als dass ein Unschuldiger verurteilt und bestraft wird." Das mag frustrierend sein, aber nur wenn einem ein wirklich Unschuldiger egal ist.
Ideal wäre es freilich, wenn Schuldige immer verurteilt und Unschuldige niemals verurteilt würden. Leider ist die Welt kein Ponyhof, wo das immer so ist.
Um das noch einmal klarzustellen, wenn in einem regelrechten Verfahren festgestellt wird, nach allem menschlichen Ermessen, dass CB schuldig ist, habe ich rein gar nichts dagegen ihn einzusperren und den Schlüssel wegzuwerfen. Aber ich will mir nicht anmassen, das selbst zu entscheiden, sondern warte bis zu einem fairen Verfahren.
Ausserdem fällt mir auf, das hat schon lange nichts mehr mit Madeleine zu tun.