Genitiv schrieb:Ich verweise insbesondere auf Seite 18-23. Aufgrund der außerordentlich vielen Parallelen zum Fall Dutroux, finde ich es alles andere als überheblich, von einer größeren organisierten, umfassenden krimminellen Theorie zu reden oder zu spekulieren.
Worin bestehen denn genau die "außerordentlich vielen Parallelen" zum Fall Dutroux? Im McCann Fall geht es um ein kleines Kind, für dessen Verschwinden ein Pädophiler verantwortlich gemacht wird. Das sind genau zwei Parallelen, von denen die zweite noch nicht einmal bestätigt ist.
Beim Thema Pädophilie gibt es eine auffällige Tendenz, immer von der ganz großen Verschwörung auszugehen, die bis in hohe und höchste Kreise hineinreicht. Dabei finden die meisten Fälle von Kindemissbrauch im Kreise der Familie, bzw. in einem sehr eng umgrenzten sozialen Umfeld statt. Die einzelnen Großfälle die immer mal wieder bekannt werden, scheinen die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit enorm zu verzerren.
Es gibt aber noch einen anderen Grund, warum das Thema Pädophilie gerade bei Verschwörungstheoretikern so beliebt ist: Sexualverbrechen an Kindern sind für die meisten Menschen so ziemlich die abscheulichsten Verbrechen, die sie sich vorstellen können. Der Vorwurf eines solchen Verbrechens ist daher der größtmögliche Schaden, den ein Verschwörungstheoretiker seinen Gegnern zufügen kann. Das beste Beispiel hierfür ist der Fall, der als
Pizzagate bekannt wurde.
Aber um wieder auf den Fall zurückzukommen: Falls der Verdächtige Maddie entführt hat, dann liegt es nahe, dass er das zum Eigenbedarf getan hat. Seine Interesse an kleinen Kindern scheint hinlänglich belegt, während es keinen Hinweis aus Auftraggeber gibt