Vermisstenfall Madeleine McCann

Ich muss schon sagen: die ganze Aufmerksamkeit tut der Aufklärung des Falles nicht gut.
Es sieht von außen sehr unprofessionell aus, was die Staatsanwaltschaft da macht.

Entweder man hat Beweise, die für ein Verfahren ausreichen oder eben nicht.
Wenn man Beweise hat, muss man den Fall jetzt aufklären.
Und wenn nicht, dann hält man besser die Schnauze.

Der Anwalt wird ja auch etwas zur Verteidigung vorbringen wollen, das wird so nur erleichtert (mediale Vorverurteilung etc.).
Abgesehen, davon, dass der Verdächtige eh für immer hinter Gitter bleiben sollte, muss doch in irgendeiner Weise ein Interesse daran bestehen, den wahren Täter zu finden.

Ich habe keinerlei Verständnis für diese Aufklärungsstrategie.

RobbeR schrieb:Abgesehen, davon, dass der Verdächtige eh für immer hinter Gitter bleiben sollte, muss doch in irgendeiner Weise ein Interesse daran bestehen, den wahren Täter zu finden.Ich habe keinerlei Verständnis für diese Aufklärungsstrategie.

Vielleicht erwartet der Staatsanwalt ein Geständnis?

RobbeR schrieb:Abgesehen, davon, dass der Verdächtige eh für immer hinter Gitter bleiben sollte, muss doch in irgendeiner Weise ein Interesse daran bestehen, den wahren Täter zu finden.

Das scheint doch das Problem zu sein.
Es gibt Hinweise auf ein Ableben des Kindes aber keine handfesten Beweise um es dem C.B zuzuschreiben.
Somit könnte es durchaus einen anderen/ weiteren Täter geben.

RobbeR schrieb:Ich habe keinerlei Verständnis für diese Aufklärungsstrategie.

Wie sollen sie denn deiner Meinung nach vorgehen?

Nabelschnur schrieb:Wie sollen sie denn deiner Meinung nach vorgehen?

Still und leise. Bis die Beweise ausreichen, ein Verfahren zu eröffnen.
Das ist ja offensichtlich nicht der Fall.

Es würde mich nicht mal wundern, wenn der Anwalt des Verbrechers härtere Beweise erbringt als die Staatsanwaltschaft.
(...dass sein Klient nicht der Mörder von Maddie ist...).

"Konkrete Hinweise dass Maddie tot ist" klingt für mich halt eindeutig nach mehr als nur einer Verbindung von Täter und Opfer.
Nur weil man ein Kleidungsstück, DNA oder sonstiges gefunden hat, muss dass nicht unmittelbar bedeuten dass sie tot ist.



Ein konkreter Hinweis auf den Tod, wäre zB mMn nur ein Foto/Video auf dem die Leiche zu sehen ist.

RobbeR schrieb:Still und leise. Bis die Beweise ausreichen, ein Verfahren zu eröffnen.
Das ist ja offensichtlich nicht der Fall.

Ich vermute schon lange, dass die offensive Öffentlichkeitsarbeit durch die wir überhaupt von den Ermittlungen erfahren haben das Ziel hatten, den Fall noch einmal so richtig aufzuwirbeln und bisher unbekannte Zeugen zu mobilisieren. Zum Teil scheint das gelungen zu sein, weil danach eine ganze Reihe von Aktivitäten stattfanden die vermutlich auf Zeugenaussagen beruhten - wie etwa die Grabungen auf zuvor unbekannten Grundstücken.

Wenn das zutrifft, ist die Öffentlichkeitsarbeit der Staatsanwaltschaft nicht nur nicht verunglückt, sondern war sogar sehr erfolgreich. Die Nebenwirkung ist natürlich, dass Erwartungen in der Öffentlichkeit geweckt wurden, die bisher nicht erfüllt werden konnten. Es sieht aber ganz danach aus dass man zunächst 2 Jahre still und leise ermittelt hatte und dann die Strategie wechselte, als man auf diese Weise nicht mehr weiterkam.

Im Fall des Maskenmanns war die Strategie, die letztendlich zum Erfolg führte, alle Erkenntnisse zur Persönlichkeit des Täters offen zu legen und damit an die Öffentlichkeit zu gehen, um so möglicherweise Hinweise auf den Täter zu bekommen (was auch funktioniert hat).

Hier ist der Täter schon bekannt, aber möglicherweise gilt es jetzt, bisher unbekannte Aufenthaltsorte (die auch potentielle Ablageorte der Leiche sein könnten) oder möglicherweise weitere Opfer oder Bekannte zu finden, die nützliche Hinweise geben können.

Die Sache muss schon wasserdicht sein am Ende und es würde wahrscheinlich nicht nur für die Ermittler (als Beweis), sondern auch die Eltern von Vorteil sein, die Leiche zu haben (um sie beerdigen zu können).

Und ein Geständnis ist wohl unwahrscheinlich, weil der TV gerne Macht ausübt.
Und mit Wissen, welches die Ermittler und die Eltern nicht haben, behält er diese auch trotz einer Verurteilung.

M

SteamedHams schrieb:Nur weil man ein Kleidungsstück, DNA oder sonstiges gefunden hat, muss dass nicht unmittelbar bedeuten dass sie tot ist.

Kommt auf den Zustand an mit dem es behaftet ist.
Desweiteren wo es gefunden wurde und wie.

Ahmose schrieb:Unwahrscheinlich. Dafür wurde CB bereits 2016/2017 verurteilt und hat seine Strafe abgesessen. Da ist nichts bekannt das ein weiteres Verfahren oder weitere Ermittlungen anhängig sind.

Auf die anschließende Vermutung hin, dass es ein Video des toten Mädchens gebe, erwidert er: “Das kann ich weder bestätigen noch dementieren.”

Quelle: HAZ

StA Wolters schließt es aber auch nicht explizit aus. Wenn kein Bild- oder Videomaterial von Madeleine vorliegt, hätte er es dann vermutlich nicht eher ausgeschlossen, um die öffentlichen Spekulationen dahingehend zu beenden?

Verdacht der Vergewaltigung : Neue Ermittlungen gegen Beschuldigten im Fall „Maddie“

Quelle: https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/neue-ermittlungen-gegen-beschuldigten-im-fall-maddie-16965243.html

Ist das alt oder neu?

FrokenLisbeth schrieb:StA Wolters schließt es aber auch nicht explizit aus. Wenn kein Bild- oder Videomaterial von Madeleine vorliegt, hätte er es dann vermutlich nicht ausgeschlossen, um die öffentlichen Spekulationen zu beenden?

Ich kann mich noch gut an den Stick erinnern der bei den eingegraben Hunden aufgefunden wurde.
Wahrscheinlich ist ihm dieser beim graben aus der Hemd oder Hosentasche gefallen.

Glaubt ihr wirklich, ein STA lehnt sich soweit aus dem Fenster?
Ich bin überzeugt das man einfach aufklären möchte was tatsächlich passiert ist. Deshalb auch keine näheren Infos

falstaff schrieb:...weil danach eine ganze Reihe von Aktivitäten stattfanden die vermutlich auf Zeugenaussagen beruhten - wie etwa die Grabungen auf zuvor unbekannten Grundstücken.

Weißt Du, wieviel Grabungen es schon gab wegen dieses Falles?
Immer hieß es, der Fall sei kurz vor der Aufklärung.
Ergebnis: immer das gleiche. NIX.

duwi schrieb:Ich bin überzeugt das man einfach aufklären möchte was tatsächlich passiert ist. Deshalb auch keine näheren Infos

Die sagen nix weil sie das was sie bereits wissen vom Täter hören wollen!
So funktioniert es im System.

duwi schrieb:Glaubt ihr wirklich, ein STA lehnt sich soweit aus dem Fenster?

Leider befürchte ich das.

Alternativ kann ich mir noch vorstellen (und hoffe, dass es so ist), dass sie die Ermittlungen einfach nur in der Öffentlichkeit so lange wie möglich hinziehen, um noch mehr Dinge zusätzlich aufklären zu können, die mit dem Ganzen in Verbindung stehen könnten. Vielleicht gehörte der Tatverdächtige ja zu einem Pädophilen-Ring, der durch scheinbar unklare Ermittlungen auffliegen soll, weil andere Mitglieder nervös werden und sich verraten. Vielleicht sollen gerade die im Unklaren gelassen werden, wie weit die Ermittlungen im Fall Maddie sind, und in Wirklichkeit gibt es tatsächlich längst konkrete Beweise, die über ein Telefonat nahe dem Apartment und ein paar dumme Sprüche gegenüber Bekannten hinausgehen. Das könnte auch der Grund sein, warum C.B.s Anwalt noch keine Akteneinsicht hat.
Möglicherweise.

Ich schwanke zwischen beiden Möglichkeiten.

AlteTante schrieb:Vielleicht gehörte der Tatverdächtige ja zu einem Pädophilen-Ring, der durch scheinbar unklare Ermittlungen auffliegen soll, weil andere Mitglieder nervös werden und sich verraten. Vielleicht sollen gerade die im Unklaren gelassen werden, wie weit die Ermittlungen im Fall Maddie sind, und in Wirklichkeit gibt es tatsächlich längst konkrete Beweise, die über ein Telefonat nahe dem Apartment und ein paar dumme Sprüche gegenüber Bekannten hinausgehen.

Er sagt in der RTP Reportage aber eigentlich ganz klar, dass nur gegen den TV ermittelt wird und gegen niemand Anderes.

Letztlich ist es doch so:
Maddies Ermordung kann nur mit Maddies Leiche bewiesen werden.
Der oder die Mörder sind sich jedoch sicher, nie erwischt zu werden.

Da gibt es wohl einen Zusammenhang...

RobbeR schrieb:Letztlich ist es doch so:
Maddies Ermordung kann nur mit Maddies Leiche bewiesen werden.

Oder es gibt diverse Aufnahmen.......

Dann hätte man das Verfahren schon eröffnet.
Und die Leiche vermutlich gefunden...

RobbeR schrieb:Dann hätte man das Verfahren schon eröffnet.
Und die Leiche vermutlich gefunden...

Nein, so einfach ist es nicht.
Selbst wenn eine Person im Besitz solchen Materials wäre macht es aus ihm noch lange keinen Mörder.