Vermisstenfall Madeleine McCann

@whoo
Genau das frage ich mich auch...

https://www.maz-online.de/Brandenburg/Neuruppin-Urteil-im-Fall-Maike-Thiel-Mord-ohne-Leiche



@Trine

Trine schrieb:Es gibt in Deutschland Fälle, bei denen es Verurteilungen wegen Mordes ohne Leiche gab.Da hat man aber z. B. Blut- und Gewebespuren des Opfers in der Badewanne gefunden.

Das finden von Blut und Gewebespuren in D gab es keineswegs in allen Fällen, in denen in D eine Verurteilung wegen Mordes ohne Leiche erfolgte.
Wie zum Beispiel in dem hier von mir verlinkten Fall des Mordes an Maike Thiel. Da gab es weder Blut und Gewebespuren und trotzdem eine Verurteilung wegen Mordes.

@whoo
Ich gehe davon aus, dass RA Schwenn die Klage gegen alle deutschen Zeitungen, die den Klarnamen nennen oder unverpixelte Bilder zum jetzigen Zeitpunkt zeigen, bereits vorbereitet.

Und aus den Schmerzensgeld- und Schadenersatzzahlungen können Teile der Verfahrens- und Anwaltskosten finanziert werden.

maxm290 schrieb: Die Portugiesen haben tatsächlich eine Anzeige erwogen aber wegen „kultureller Unterschiede“ davon abgesehen. Außerdem wollte man die Eltern mental nicht noch zusätzlich belasten.

Die Eltern sind gestraft genug. Ich würde sogar soweit gehen, zu behaupten, dass der Fall Madeleine sich sehr ins kollektive Gedächtnis vieler Eltern eingebrannt hat, dass nun weniger Kinder alleine sind oder alleine gelassen werden.

SimCity schrieb:Ich frage mich nur, wie lange man noch wartet bzw. Warten kann, bis es zur Vernehmung kommt. Die Sichtung neuer Hinweise kann ja noch Wochen dauern?

In der Ruhe liegt die Kraft - wenn der Tv der Täter ist sollten die das hieb und stichfest haben.

MissMary schrieb:Jain. Die Eltern waren in ihrem Elterndasein noch sehr unerfahren (Madeleine war drei), vermutlich auch sehr gestresst (drei Kindern in drei Jahren) und hatten noch Freunde dabei, die ähnlich fahrlässig handelten, was die Entscheidung für sie vermutlich relativierte. Der ganze Urlaub war ja nicht als "gemütlicher Familienurlaub" ausgelegt - es waren sieben Freunde (!) und insgesamt acht Kinder in der Reisegruppe, die Kinder verbrachten den gesamten Tag in der Kinderbetreuung, wurden abends noch kurz "abgefüttert" und dann begann das Abendprogramm für die Erwachsenen - da kommt man mitunter schon unter Zugzwang "das haben wir auch immer so gemacht ...". Der Ort war klein und überschaubar und sie fühlten sich subjektiv sicher.

Gab es in der Anlage eigentlich security? So oft wie da scheinbar eingebrochen wurde.
Dann die Frage handelt nicht auch der Anlagenbetreiber fahrlässig wenn er um den Umstand der Kriminalität in seiner Anlage weiß aber das nicht kommuniziert?
Ich hätte mich auch sicher gefühlt- und es ist Urlaub- also ein relaxen vom alltag. Wie gesagt bei mir war unsere Tochter überall dabei aber ich habe sie auch Mit anderen Kindern rumspringen lassen und war nicht auf Schritt und Tritt hinter ihr. Wasser natürlich nicht.
Aber ich war sorgloser wenn ich das so lese als andere. Ich selbst war Anfang der 70‘oft mit Freunden ( ohne Eltern) auf dem Spielplatz unterwegs und fand das gut Dinge ausprobieren zu können ohne das ständige belehren von Erwachsenen.
Okay nicht mit 3 aber mit 6 schon- sie durfte ab schulalter damals auf den Spielplatz gegenüber- ich musste nur vom Balkon rufen das sie heimkommen soll. Ich konnte auch nur 90 % des Spielplatzes sehen. Ich Würde das heute nicht mehr machen nach allem was ich lese.
ich glaube ich war zu sorglos.

MissMary schrieb:Ich habe auch drei Kinder und hätte sie persönlich auch nicht alleine gelassen - aber - mein erstes Kind ist nun schon volljährig - man kommt immer wieder in Situationen der Elternschaft, wo man, trotz vorsichtiger Entscheidungen nach bestem Wissen und Gewissen hinterher immer feststellt, dass man die Situation falsch eingeschätzt hat. Mitunter passieren auch seltsame Sachen - so, dass man hinterher immer sagt "was haben wir für ein Glück gehabt" und weiß, dass das auch anders hätte ausgehen können.

Ich denke, es gibt einem als Elternteil eine falsche Sicherheit - man glaubt, sich schützen zu können "ich hätte sie nicht alleine gelassen, mir passiert das deshalb nicht" ... Leider verschwinden ja auch immer wieder Kinder aus einer beschützten Alltagssituation heraus - siehe Inga oder der kleine Junge, der einfach kurz ein paar Meter vorausrannte.

Eben - das zudem .

Käsepizza schrieb:Der Wagen wurde schon am 4. Mai umgemeldet, das müsste bedeuten, dass C.B. den Fahrzeugbrief schon Tage zuvor verschickte und das Vorhaben wirklich schon länger geplant war, oder?

MarliPub schrieb:Ich denke, wir dürfen ebenfalls davon ausgehen, dass der Postweg anders herum ebenso lange dauert.
Rechnen wir das engste Zeitfenster: Fahrzeugbrief kommt am Freitag, 04. Mai 2007 an. 2,2 Tage (Durchschnittsdauer lt. DP) zurück, hätte er den Brief am Dienstag, 01. Mai 2007 aufgeben müssen.
Der 01. Mai ist in Portugal ebenfalls ein Feiertag (https://www.portugal360.de/kultur/feste-feiern/feiertage-portugal), entsprechend schiebt sich das Aufgabedatum schon auf Montag, den 30. April 2007.

Ein Bildreporter äußerte sich dahingehend, dass CB den Jaguar ummeldete, weil dieser möglicherweise für die Entführung benutzt wurde.

Zu einem nachträglichen Verwischen von Spuren passt aber der zeitliche Ablauf, wie oben dargelegt, nicht.

Ein Zusammenhang wäre also wirklich nur zu vermuten, wenn die Entführung geplant war. Dazu und im Zusammenhang mit der Aussage seiner Freundin, dass er "morgen einen schrecklichen Job" ankündigte, passt wiederum nicht die These, dass CB eigentlich einen Einbruchdiebstahl begehen wollte.

Am 29.04 haben die Erwachsenen der Urlaubsgruppe abends zum ersten Mal allein gegessen. Wenn das Ummelden mit dem Entführungsplan in Zusammenhang steht, hätte CB zu wenig Zeit gehabt, die Gruppe zu beobachten und eine gefahrlose Entführung zu planen.

Die Reihenfolge war dann also nicht:
"Maddie sehen, die Umstände für günstig befinden, konkreten Plan fassen und Wagen ummelden", sondern "grundsätzlicher Plan, Wagen schon mal vorsorglich ummelden, Maddie (evtl. über Insidertipp) zufällig zeitnah finden und Plan umsetzen".

Also lautet die These der Braunschweiger StA wahrscheinlich, dass CB plante, in Kürze irgendein Kind zu verschleppen, und Maddie war dann ein sich kurzfristig ergebendes Zufallsopfer.

Auf diese Absicht, ein Kind zu entführen, wird es vielleicht noch andere Hinweise geben als nur das Ummelden des Fahrzeugs und einen Chat.

BettyBlue schrieb:Hatte es so verstanden, weil er geplant hat, nach der Tat nach Deutschland zurück zu kehren (und dann eventuell dort das Auto brauchte.)

lovestar schrieb:Zeugen sehen das Auto mit Kennzeichen xyTäter meldet das Fahrzeug um und hat nun Kennzeichen xxOder hat er das Kennzeichen behalten? Dazu findet man nichts. Ich denke, er hat ein neues bekommen.

ThereThere schrieb:Das hab ich schon verstanden, aber inwiefern sollte das mit der Tat zusammenhängen? Das tut in meinen Augen ja nichts zur Sache bei, das Nummernschild ist ja dann trotzdem das gleiche wie vorher. Also alles nicht wirklich tatrelevant (in meinen Augen)

Stellen wir uns vor, dass der Täter einen Wagen für die Tat benutzte und dort eventuell Spuren zu erwarten waren, dann kann er die Spuren nur loswerden, wenn er ein anderes Auto fährt, aber die gleichen Nummern hat.

Wenn es also wirklich geplant war und er das vorhatte, hätte jemand (er) in D oder sonst wo einen gleichen/Ähnlichen Wagen besorgt. Der Tatwagen hätte eine neue Nummer bekommen und der neu gekaufte Wagen wäre nach Portugal zum Austausch gekommen. Nun hat der neue Wagen die Nummer des eigentlichen Tatwagens mit geändertem Kennzeichen. Wenn man nun das eigentliche Tatfahrzeug untersucht findet man - nichts! Das Tatfahrzeug läuft mit dem Kennzeichen des zuvor z.B. in Deutschland angemeldeten Jaguar. Das wäre eine logische Erklärung. Die Fahrgestellnummern werden meist nicht untersucht - so wäre man ziemlich sicher unterwegs...

Seps13 schrieb:Am 29.04 haben die Erwachsenen der Urlaubsgruppe abends zum ersten Mal allein gegessen. Wenn das Ummelden mit dem Entführungsplan in Zusammenhang steht, hätte CB zu wenig Zeit gehabt, die Gruppe zu beobachten und eine gefahrlose Entführung zu planen.

Ich hatte weiter oben bereits verlinkt, dass die Eltern jeweils einen Tisch reserviert hatten, der nahe am Apartement war, weil die Kinder dort alleine warten. Das war in einem öffentlich zugänglichen Reservierungsbuch vermerkt. Schau bitte einfach nach.

red5 schrieb:Ist dir das eingefallen, als du dir das Bild vom Jaguar angeguckt hast?

Ja, vermutlich - es gibt das Bild mit dem Wagen und im Hintergrund sieht man ein weiteres Fahrzeug.

Das wäre in der Tat interessant, denn die eine Freundin, die da gefunden wurde, erzählte ja von einem Jaguar der schwarz war, die Polizei sucht aber einen Jaguar in aubergine.

Karlssohn schrieb:Wenn es also wirklich geplant war und er das vorhatte, hätte jemand (er) in D oder sonst wo einen gleichen/Ähnlichen Wagen besorgt

JamesRockford schrieb:Ich hatte weiter oben bereits verlinkt, dass die Eltern jeweils einen Tisch reserviert hatten, der nahe am Apartement war, weil die Kinder dort alleine warten. Das war in einem öffentlich zugänglichen Reservierungsbuch vermerkt. Schau bitte einfach nach.

Zumal ich immer noch glaube, dass während der Entführung über das Telefon die ganze Zeit eine weitere Person Schmiere stand und die Eltern beobachtete, so dass falls jemand spontan aufstand und in Richtung Haus gegangen wäre, der Täter sofort Nachricht erhalten hätte.

Es mag auch sein, dass das andere Telefon in einer anderen Funkzelle geortet wurde, aber es gibt ja auch Rufumleitungen. Die kann man sogar über zwei Umwege schalten.

Lösen wir uns von dem Gedanken, das Ganze sei eine spontane Angelegenheit.

ThereThere schrieb:Kann mir bitte jemand erklären, inwiefern das Ummelden (auf Postweg) des Jaguars um den Tatzeitpunkt herum von Bedeutung sein könnte?

Vielleicht weil der Januar vorher in einem anderen Landkreis angemeldet war, und damit ein anderes Nummernschild bekam? Der Wagen selbst ist ja nicht so selten.

@all

Hier übrigens etwas über den Kontakt in Augsburg, der den Jaguar umgemeldet hat.

Der Freund eines gemeinsamen Bekannten habe um Hilfe gebeten... Der Herr aus Augsburg kommt mir vollkommen unverdächtig vor.

https://www.dailymail.co.uk/news/article-8391643/German-accused-snatching-Maddie-McCann-molested-six-year-old-girl.html

@Karlssohn
Möglich. Aber war es nicht ein einziger Telefonanruf von einer halben Stunde, der zu einer Zeit getätigt wurde, als die Eltern noch im Zimmer waren und sich auf das Abendessen vorbereiteten? Oder gibt es noch einen Anruf?

Karlssohn schrieb:Zumal ich immer noch glaube, dass während der Entführung über das Telefon die ganze Zeit eine weitere Person Schmiere stand und die Eltern beobachtete, so dass falls jemand spontan aufstand und in Richtung Haus gegangen wäre, der Täter sofort Nachricht erhalten hätte.

Ich glaube, es wurde zugeschlagen, als das Essen serviert wurde. Ab diesem Zeitpunkt hatte der Täter ca. 30 Minuten Zeit.

@Seps13

Seps13 schrieb:Auf diese Absicht, ein Kind zu entführen, wird es vielleicht noch andere Hinweise geben als nur das Ummelden des Fahrzeugs und einen Chat.

Zum Beispiel die Aussage seiner Ex-Freundin, nach der er einen „schrecklichen Job“ ankündigte.
Bei einem so zeitkritischen Ansinnen Wäre es irre, sich auf die Laufzeiten der portugiesischen und deutschen Post sowie auf einen Freund zu verlassen (dass dieser zeitnah agiert) - sehr wackelig. Wobei das neue Nummernschild ja kein Grundpfeiler einer solchen Tat gewesen wäre sonder nur eine zusätzliche Absicherung.

jaska schrieb:Bei einem so zeitkritischen Ansinnen Wäre es irre, sich auf die Laufzeiten der portugiesischen und deutschen Post sowie auf einen Freund zu verlassen (dass dieser zeitnah agiert) - sehr wackelig. Wobei das neue Nummernschild ja kein Grundpfeiler einer solchen Tat gewesen wäre sonder nur eine zusätzliche Absicherung.

Ich könnte mir vorstellen, dass die Polizei ihn schon im Auge hatte - die wird auch nicht auf der Brennsuppe daher geschwommen sein - da hast du einen Deutschen, der keiner regelmäßigen Beschäftigung nachgeht, vorbestraft ist, Jaguar fährt. Dann passiert ein Verbrechen. Und der Jaguar kommt irgendwie ins Spiel ... da wirst du hellhörig und überprüfst mal. Wenn der dann auf jemanden anderen zugelassen ist, kann es sein, dass du die Spur nicht verfolgst, weil du ja nicht weißt, dass der Jaguar DER Jaguar ist.

Flavia schrieb:Möglich. Aber war es nicht ein einziger Telefonanruf von einer halben Stunde, der zu einer Zeit getätigt wurde, als die Eltern noch im Zimmer waren und sich auf das Abendessen vorbereiteten? Oder gibt es noch einen Anruf?

Habe es so verstanden, dass der lange Anruf kurz vor und während der Abwesenheit der Familie geführt wurde. Also so eine Art "Lageberichterstattung".

MissMary schrieb:Das ist keine Entschuldigung. Das ist das Setting, auf dem sie ihre Entscheidung festmachten. Viele Eltern hätten instinktiv vorsichtiger gehandelt oder den Babysitterservice für ein paar Euro dazu gebucht - wenn sie wirklich immer von 20-23 Uhr weg waren, dann hätte das Abends nicht mal 30€ gekostet.

Sie hätten die drei Kinder in die Krippe auf dem Gelände bringen müssen, dann wieder aus dem Bett reißen und ins Zimmer zurückbringen müssen. Das war der Babysitterservice. Kam gestern bei Lanz.

Über das Telefonat wurde bereits diskutiert - start ab Seite 201.

brennan schrieb:Sie hätten die drei Kinder in die Krippe auf dem Gelände bringen müssen, dann wieder aus dem Bett reißen und ins Zimmer zurückbringen müssen. Das war der Babysitterservice. Kam gestern bei Lanz.

Es gab aber andere Möglichkeiten - so einen "listen in" Service. Und du hast in der Vorsaison 100% jemand, der sich auch zu deinen Kindern ins Zimmer setzt und froh ist, wenn er ein paar Euro verdienen kann.