jaska schrieb:Zum kündigt einer der brandneuen Verteidiger an, gegen falsche Verdächtigungen seines Mandanten vorgehen zu wollen. Wen er da im Blick hat weiß ich nicht, es könnten Medien sein aber eben auch Diskussionsplattformen, Blogs, Webseiten, Socialmefia-Gruppen. Auswahl hat er da genug ...
Gut, was soll er machen? Wenn man die Daily Mail online liest - für die ist der Fall bereits erledigt :-). Natürlich ist es sein Job als Anwalt, auf die Einhaltung der Persönlichkeitsrechte seines Mandanten zu pochen.
Karlssohn schrieb: Diese herumreisenden Kriminellen, mit Wohnmobil, wechselnden Aufenthaltsorten, schwere kriminelle Handlungen in D und anderswo verübend und immer wenn die Polizei kommt, sind die Täter weg und wie vom Erdboden verschluckt. Diese "Tourismus-Kriminalität" ist wohl auch eine Errungenschaft der Neuzeit.
In Verbindung mit der Mobilität - auf jeden Fall. Hier in Deutschland hat ja ein Ort mit 3.500 Einwohnern (wie der Spanische Ort) auch keine Polizeistation. Dennoch wird die Polizei in "normalen" Orten den Überblick behalten, wer wo und wann ... in einem Tourismusort, wo ständig Leute kommen und gehen wird das schon viel schwieriger. Hier ist es ja auch so, dass kleinere Delikte (Fahrraddiebstähle, Sachbeschädigungen, ...) zwar aufgenommen werden, aber man gleich von Anfang an sagt, dass es praktisch keine Möglichkeit der Aufklärung gibt.
Oilers schrieb:Ja, das sehe ich genauso...
Auch wenn mir das Passierte auch für die Eltern unglaublich leid tut...3 sehr kleine Kinder allein zu lassen...ist in jeder Hinsicht äusserst fahrlässig. Es hätte noch viel mehr passieren können ausser die Entführung. Die Kinder hätten sich verletzen können, Maddie umherirren usw.
Jain. Die Eltern waren in ihrem Elterndasein noch sehr unerfahren (Madeleine war drei), vermutlich auch sehr gestresst (drei Kindern in drei Jahren) und hatten noch Freunde dabei, die ähnlich fahrlässig handelten, was die Entscheidung für sie vermutlich relativierte. Der ganze Urlaub war ja nicht als "gemütlicher Familienurlaub" ausgelegt - es waren sieben Freunde (!) und insgesamt acht Kinder in der Reisegruppe, die Kinder verbrachten den gesamten Tag in der Kinderbetreuung, wurden abends noch kurz "abgefüttert" und dann begann das Abendprogramm für die Erwachsenen - da kommt man mitunter schon unter Zugzwang "das haben wir auch immer so gemacht ...". Der Ort war klein und überschaubar und sie fühlten sich subjektiv sicher.
Das ist keine Entschuldigung. Das ist das Setting, auf dem sie ihre Entscheidung festmachten. Viele Eltern hätten instinktiv vorsichtiger gehandelt oder den Babysitterservice für ein paar Euro dazu gebucht - wenn sie wirklich immer von 20-23 Uhr weg waren, dann hätte das Abends nicht mal 30€ gekostet.
Ich habe auch drei Kinder und hätte sie persönlich auch nicht alleine gelassen - aber - mein erstes Kind ist nun schon volljährig - man kommt immer wieder in Situationen der Elternschaft, wo man, trotz vorsichtiger Entscheidungen nach bestem Wissen und Gewissen hinterher immer feststellt, dass man die Situation falsch eingeschätzt hat. Mitunter passieren auch seltsame Sachen - so, dass man hinterher immer sagt "was haben wir für ein Glück gehabt" und weiß, dass das auch anders hätte ausgehen können.
Ich denke, es gibt einem als Elternteil eine falsche Sicherheit - man glaubt, sich schützen zu können "ich hätte sie nicht alleine gelassen, mir passiert das deshalb nicht" ... Leider verschwinden ja auch immer wieder Kinder aus einer beschützten Alltagssituation heraus - siehe Inga oder der kleine Junge, der einfach kurz ein paar Meter vorausrannte.
