@hexe40Ja, seine Eltern wohnen in Bonn.
Doch, ich denke schon, sie wird dahingehend begutachtet. Das kann aber auch letztlich für die Staatsanwaltschaft von Nutzen sein. Der BGH verlangt ja, dass im neuen Prozess ihre Persönlichkeit quasi genauer betrachtet wird. Und da ist auch der von dir angesprochene Punkt berechtigt. Egal, welche Persönlichkeitsmerkmale die Zeugin aufweist, egal wie emotional sie reagiert in unterschiedlichen Situationen, das bedeutet nicht, ihre Aussagen seien unwahr. Natürlich ist es Ziel und Strategie der Strafverteidigung, da anzusetzen. Auch nach einer aussage psychologischen Begutachtung entscheidet das Gericht über die Bedeutung ihrer Aussage und wie es die Zeugin einschätzt. Seine Behauptung, sie habe eine intime Beziehung von einem Geständnis abhängig gemacht habe und daher habe er all das erfunden, ist eine von zig Erklärungen für alles mögliche, die er stets parat hatte. Diese Begründung floss aber nun mal und das mit Erfolg in die Revision und so in den Beschluss des BGH mit ein. Natürlich hast du völlig recht damit, dass man jetzt nicht mehr sicher rückschließen, wie sie drauf war, um es salopp zu sagen. Was aber geht, ist durch eine ausführliche Untersuchung in längeren Gesprächen und anhand von Tests festzustellen, welche Persönlich leuten erklär für sie charakteristisch sind. Denn auch, wenn sie sich vielleicht gerade durch diese sehr schwere Erfahrung weiterentwickelt hat, kann man abschätzen, wie sie als Mensch tickt und ob ihre Aussagen einer inneren Logik folgen. Auch lässt sich so rückverfolgen, wie es dazu kam, dass sie ihre Meinung geändert hat, wann genau sie sich verliebt hat etc.. Das alles war sie auch bei Gericht gefragt worden. Dies nicht in ausreichendem Maße getan zu haben, hatte der BGH auf Antrag der Verteidigung als Verfahrenfehler moniert.
Ein genaueres Hinterfragen muss letztlich im Ergebnis gar nicht den Ehemann zwangsläufig entlasten. Das Gericht kann also zum Ergebnis kommen, die Aussage sei glaubhaft. Eine Traumatisierung durch das gehörte Geständnis lässt sich ebenso belegen, besonders wenn es dar über ärztliche Unterrlagen gibt. Dann könnte somit am Ende die Strategie Verteidigung in sich zusammenfallen. Denn das Gericht wäre den Vorgaben des BGH gefolgt.
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Eine Begutachtung on Zeugen kann also letztlich das Gegenteil des von der Verteidigung angestrebten Ziels zur Folge haben.