Ich wurde durch dieses Forum erst aufmerksam auf diesen Fall und finde ihn echt gruselig. Schlimm finde ich, dass man kaum stichhaltige Ansatzpunkte hat und auch scheinbar niemand mehr von der Familie da ist, die an der Aufklärung interessiert ist (natürlich hat dies wohl diverse Gründe, kann mir auch vorstellen dass es nach Jahren ohne wirkliche Erkenntnisse einfach zu zermürbend war).
Ich lese hier ja schon öfter mit, aber heute möchte ich auch mal ein paar Dinge, gerade zu den hier niedergeschriebenen Ansätzen und Denkweisen, anmerken.
Allgemein finde ich einfach, dass hier einzelnen Aspekten zu viel Gewichtung beigemessen und diese auch teilweise arg zerpflückt und unnötig kompliziert zerdenkt werden.
Letzter Begleiter: es ist, wie ein anderer Münchener Fall auch zeigt, oft wirklich nicht einfach sich als letzter Zeuge zu melden. Es wird immer etwas Belastendes, wie auch Entlastendes in den Erzählungen und dem Verhalten geben. Den Verdacht, das Opfer getötet zu haben, wird er bei manchen wohl nie mehr los wenn die Wahrheit nicht gefunden wird.
Die Anrufe bei Kristin Zuhause: den Sinn dahinter verstehe ich auch nicht ganz. Der letzte Begleiter ruft früh am Morgen beim Opfer an und weil er sie nicht erreichen kann, probiert er es noch einige Male. Finde ich auch echt too much, zumal er ja eh eine Freundin hatte. Auch wenn er besorgt war, ob sie gut nach Hause kam, hätte er es doch irgendwann mal gut sein lassen können. Es war schließlich nur eine Frau, die er abends zuvor kennen lernte.
Der Lippenstift: natürlich finde auch ich, dass es zu viel Bemühen war den gleichen Lippenstift zu besorgen, man hätte den alten einfach wieder zurück geben können. Hier denke ich auch, dass es gut möglich ist, dass er diesen als Andenken behalten wollte.
Zum Verlieren an sich: das kann sicher fast jede Frau einfach erklären und auch mir ist schon öfter meine Tasche umgekippt und dann ist durch eine schmale Öffnung etwas herausgefallen. Das ist jetzt wirklich keine Sache über die man sich groß den Kopf zerbrechen muss.
Der aufgehobenen Quittung würde ich an sich jetzt keine große Bedeutung beimessen. Ich miste auch nicht immer sofort alles aus und habe selbst schon Jahre alte Quittungen bei mir gefunden.
Ich gebe aber zu, dass die beiden von mir zuletzt genannten Punkte eine stalkerische Tendenz haben. Auch wenn ich das auch als unheimlich empfinden würde, macht ihn das trotz allem nicht zum TV.
Meinen Freundinnen und mir sind schon öfter Männer begegnet, die ein ähnliches Verhaltensmuster zeigten und es war zwar teilweise wirklich sehr unheimlich, aber ermordet haben diese mWn noch niemanden.
Anrufe in der Schule: sind diese den tatsächlich belegt? Falls ja, denke ich (wie hier ja auch schon angemerkt wurde) nicht, dass man ihre Adresse rausgerückt hätte.
Verschwundene Kettensäge: auch hier ist denkbar, dass diese einfach geklaut wurde. War der Aufenthaltsort denn gut verschlossen?
Die Anruferin bei der Polizei: ich glaube schon, dass da was dran ist. Mitten in der Nacht für 20 Minuten in der Leitung zu bleiben finde ich zu viel Aufwand für einen Spaß. Bei anderen bekannten Fällen, bspw. bei Katrin Konert, wurden ja nur kurze Infofetzen genannt und direkt wieder aufgelegt.
Weiß man eigentlich, wieso die Anruferin so lange warten musste? Vielleicht wegen der Nachtzeit und man musste bei der Polizei erstmal schauen wer da zuständig ist?
Ich glaube auch dass die Anruferin der Mut verlassen hat um sich noch einmal zu melden und/oder sie bereits mittlerweile verstorben ist.
FritzPhantom schrieb:Man weiß esnicht, gefunden wurde ja nur das Bein. Ob er es auch durchgezogen hat, alles zu zerteilen. Wenn es nicht gerade ein Serienmörder war, sondern ein eher normaler Typ, hat er es vielleicht nervlich gar nicht geschafft.
Halte ich auch für gut möglich. Auch wenn der Täter ein Wissen dafür besaß, wie man Körper zerteilen kann, heißt das ja noch lange nicht, dass er sich da bei einem Menschen leicht tat sollte es sich um sein erstes Mal handeln.
Ich halten den letzten Begleiter auch nicht für den Täter, auch wenn er ein merkwürdiges Verhalten an den Tag legte.
Ob ein Bekannter von Kristin, ein anderer Mann, den sie erst an diesem Abend kennenlernte oder doch ein Zufallstäter, das lässt sich für mich nicht erschließen.