alhambra schrieb:An das One-Pedal-Driving hat man sich nach wenigen Minuten gewöhnt,
Ein weiteres Thema zum Einpedalfahren hatte ich doch glatt vergessen: Ist es bei Tesla immer noch so, dass es bei vollem Akku dann einfach keine Verzögerung gibt, wenn man das Fahrpedal loslässt? Die Ausrede seitens Tesla ist dann, dass der Akku in diesem Zustand keine Energie aufnehmen könne.
Also: Nehmen wir einen Fahrer, der (anders als ich) Einpedalfahren haben will und nicht abschalten würde. Dann passiert also folgendes:
Meistens führt das Loslassen des Fahrpedals zu einer starken Verzögerung, man gewöhnt sich also daran, in gewissen Situationen nur das Fahrpedal loszulassen, aber nicht auf die Bremse zu treten. Und dann, eines Tages, ist man völlig überrascht davon, dass er beim Loslassen des Fahrpedals nicht stark verzögert. Dann vergehen so 1-2 Sekunden, bis der Fahrer begreift, was gerade passiert, und auf die Bremse tritt.
Diese Situation tritt praktisch natürlich sehr selten auf, aber wenn doch, ist die Unfallgefahr stark erhöht. Eigentlich müssten E-Autos dann über die Bremsscheiben die Verzögerung erzwingen, die der Fahrer eigentlich erwarten würde. Die Energieverschwendung dadurch ist statistisch völlig irrelevant, da es ja selten auftritt. Die Unfallgefahr sinkt aber. In Fällen, in denen man die Unfallgefahr senken kann, ohne dafür andere Nachteile zu generieren, sollte man das eigentlich auch tun.
alhambra schrieb:Ich hab ja nix dagegen, wenn Tesla das per Kamera machen möchte. Aber dann wäre meiner Meinung nach der korrekte Weg, erstmal die Software zu bauen und dann die Sensoren wegzulassen.
Das könnte man als normaler Kunde erwarten, ja. Man könnte als normaler Kunde auch erwarten, dass es eine Endkontrolle gibt, und dass defekte Lenkungen als solche anerkannt und repariert werden (Gegenbeispiel:
hier. Bisher lebt Tesla aber davon, dass deren Zielgruppe die Autos ungefähr so kritisch hinterfragt wie Apple-Fans irgendein Feature des iPhones hinterfragen würde.
Aber auch Sensoren haben aber ihre Ecken und Kanten. Sensoren liefern eine Signalstärke, aber kein feingranulares Bild. Bei mir zum Beispiel (Skoda Superb) sind die vorderen Sensoren nur bei niedriger Geschwindigkeit aktiv, was erstmal richtig ist. Wenn sich ein Hindernis nähert, fangen sie irgendwann an zu piepen. Soweit auch gut. Leider ist das Signal bei starkem Schneefall stark genug, damit der Schneefall als Hindernis gewertet wird. Im Winter passiert es einem also an roten Ampeln, dass man selber steht, der vor einem steht auch, aber das Auto fängt plötzlich an zu piepen. Auf dem Infotainment sieht man dann, dass das erkannte Hindernis schnell hin- und herspringt.
alhambra schrieb:Man also serienmäßig derzeit erst mal komplett ohne Einparkhilfen unterwegs ist.
OK, dann ist es schlimmer, als ich dachte.
alhambra schrieb:Aber selbst mein 5000 Einwohner Dorf hat 9 öffentliche Ladesäulen. Der (Anschaffungs)Preis ist für mich das einzige verbliebene Argument gegen BEV, alles andere kann ich nicht mehr nachvollziehen.
Hier ein paar Punkte:
- Ist es bei euch nicht so, dass die Ladesäulen oft von Falschparkern zugeparkt sind (und daher von den Apps als "frei" angezeigt werden), aber die Kommune nur dort kontrolliert, wo man viele Falschparker auf einmal erwischen kann? Das ist natürlich kein Problem des E-Autos, ist es aber ein Problem für E-Fahrer...
- Was nützen deine 9 Ladesäulen im Dorf, wenn ich eine längere Strecke fahren will? Nein, das Argument, dass man alle 2 Stunden sowieso eine Pause von 30 Minuten braucht, dass dann auf jeden Fall eine Schnellladesäule verfügbar ist, stimmt nicht. Auch das Argument, dass Fahrerwechsel frei erfunden sind und daher sowieso alle 2 Stunden eine Pause von 30 Minuten notwendig ist, stimmt (für viele) nicht. Doch, Fahrerwechsel sind möglich und erlaubt.
- Wer in der Stadt einen Duplex-Parkplatz mit 2000kg-Limit hat, hat bei E-Autos eine doch etwas beschränkte Auswahl
- Nicht jeder will ein Auto, bei dem man sofort gegen die Wand donnert, wenn man einmal unvorsichtig aufs Fahrpedal tritt. Was sind denn die Hauptvorteile von E-Autos laut den üblichen Auto-Testern? 0 auf 100 in 5 Sekunden! Da ist das übergewichtige Kind trotz der 2,5 Tonnen des E-SUVs noch schneller in der Schule! Es wäre so leicht, eine Leistungsbegrenzung, die per Infotainment konfigurierbar ist, einzubauen, viel leichter als bei einem Verbrenner...
- allein schon die Verwendung der vielen Fake-Argumente pro E-Auto macht skeptisch. Warum werden so viele Fake-Argumente verwendet? Gibt es etwas keine richtigen?