Maverick75 schrieb:Jedenfalls könnte man sich Milliarden für den Ausbau des Stromnetzes sparen
Der Aufbau von 14000 Tankstellen, die jeweils mit Hochdruckpumpen ausgerüstet werden müssen, kostet dann wie viel weniger? Dass man H2 auch transportieren muss, ist dir bekannt, dazu
Transportkapazitäten von Lkw und Wasserstoffpipeline
Ein Lkw für den Transport von gasförmigem Wasserstoff besitzt heute eine Kapazität von bis zu 1.100 kg bei bis zu 500 bar Nenndruck. Lkw, die flüssigen Wasserstoff im tiefkalten Zustand bei unter -253°C transportieren, haben eine Zuladung von ca. 4.000 kg Wasserstoff. Wasserstoffpipelines bieten – ähnlich wie beim Erdgasnetz – eine kontinuierliche Versorgung der Verbraucher. Allerdings ist der erhöhte planerische und bauliche Aufwand gegenüber einem Wasserstoff-LKW zu berücksichtigen.
Quelle:
https://emcel.com/de/wann-lohnt-sich-der-transport-von-wasserstoff-per-wasserstoffpipeline/Zur Zeit laufen knapp 90 H2 Tankstellen in Deutschland. Die vorhandene Infrastruktur einer typischen Tankstelle kannst du komplett wegwerfen, denn sie ist nicht für H2 geeignet. Ob man solche Mengen an H2 auch in Wohngebieten lagern und abfüllen darf, halte ich für zweifelhaft. Die Tanke umme Ecke hat dann wahrscheinlich ausgedient.
Maverick75 schrieb:Mal ganz zu schweigen von der Problematik mit der Reichweite.
Das Nachtanken eines H2 Fahrzeuges ist auch so ein Thema, denn eine Kritik am BEV lautete ja, dass man, wenn man stehen bleibt, nicht mal so eben nach tanken könnte. heim H2 PKW hast du da gleiche Problem. Wer hat schon einen 700 bar Reservekanister im Kofferraum?
Maverick75 schrieb:Das reine E-Auto nur mit Akku ist garantiert nicht die Zukunft der Mobilität auf der Straße.
Da man Wasserstoff nur mit rund 55 kWh pro 100 kg gewinnen kann
und dies durch die Natur vorgegeben ist, solange ist die Energiebilanz grottenschlecht. Ein BEV (wie unsere ZOE) fährt mit 15 bis 20 kWh pro 100 km durch die Lande, eine H2 Fahrzeug benötigt dazu die 2,5 fache Menge an Strom.
Alleine die Hochdruckpumpen benötigen runde 2 kWh, um 1 kg H2 auf ca. 900 bar zu verdichten. Mit der typischen H2 Tankfüllung von 6 kg komme ich alleine mit dem benötigten Strom für die Pumpen umgerechnet schon irgendwo um 50 km weit. Auch hier sind durch die Physik die Wirkungsgrade begrenzt, Drucklufttechnik ist prinzipiell mit hohen Verlusten behaftet.
Unter besonderen Randbedingungen lässt sich die Erzeugung von H2 durchaus vertreten, aber keineswegs für alle der 47 Millionen zugelassenen PKW. Übrigens: Aktuell befinden sich in einer Brennstoffzelle ca. 30 g Platin, man möchte runter auf 5. Auch die Brennstoffzelle wird einen Run auf Rohstoffe auslösen.
Wir rechnen mal mit 5 g und 40 Millionen PKW, dann sind das 200 Tonnen an Platin. Wir fördern zur Zeit aber nur rund 190 bis 200 Tonnen, die anderweitig benötigt werden. Da Katalysatoren der Verbrenner wegfallen (die haben so rund 5 g an Bord), könnte das 1:1 so klappen. Wenn, ja wenn man auf die 5 g kommt. Davon ist man aber weit entfernt.
Lesetipp dazu:
https://www.it-production.com/news/maerkte-und-trends/fahrzeugantriebe/Fazit: so einfach ist das mit dem H2 nun wirklich nicht.