Katzenpapa schrieb:Wir müssen endlich zu validen quantitativen Abschätzungen dieser Fragen kommen, statt alles ideologisch aufzuladen. Und bei einer kritischen Bilanzierung bietet meiner Meinung nach zumindest für die nächsten 10 Jahre noch der (kompakte) Diesel-Pkw - Golf, Polo, Fiesta, A-Klasse - den besten Kompromiss zwischen volkswirtschaftlichem Kosten-Nutzen-Verhältnis und Emissionsminderung für Überland-Berufspendler.
Ich fürchte, diese gesamtheitliche Betrachtung und Abwägung findet nicht mehr statt, da die dahinterstehende Systemkomplexität weder Politikern, noch der Mehrheit der Wähler vermittelbar ist. Zu viele Bürger haben einfach das Gefühl gewonnen, Wohlstand sei ohnehin gesetzt oder sie sind ohnehin von der Telhabe daran ausgeschlossen. Damit entfällt die Volkswirtschaftliche Kosten- Nutzenbetrachtung und Deindustrialisierung ist Tür und Tor geöffnet.
Die kompakten, sparsamen Vernunftautos haben allerdings noch ein spezielles technisches Problem. Die zunehmend komplexe Abgasaufbereitung des Diesels ist da kaum noch unterzubringen, ich meine nicht im Sinne von Bauraum sondern Kosten. In der Golfklasse und darüber bleibt er hoffentlich erhalten, denn er ist ja nach langer Anlaufzeit endlich Salonfähig geworden. Eine technische Meisterleistung unserer Ingenieure!
Katzenpapa schrieb:ch bin gar nicht gegen Elektroautos und würde sogar selbst die Anschaffung in Erwägung ziehen, wenn ich als Mieter eine Lademöglichkeit hätte.
Geht mir ähnlich. Ich nutze einen gemieteten Stellplatz, der aber nicht zu meiner Wohnung gehört. D.h. selbst wenn ich dort auf eigene Kosten eine Ladebox installieren würde (Option besteht ohnehin nicht) wäre nicht sichergestellt, dass ich die ein Jahr später noch nutzen kann, wenn der Vermieter den Stellplatz kündigt. Ironischerweise gehört die riesige TG zu einem "überirdisch autofreien" Vorzeigeprojekt eines neuen, modernen Stadtquartiers mit 100ten von Wohneinheiten, so wie man es sich in den 90'er Jahren lange vor der Neuerfindung von Elektroautos vorgestellt hat. Die Zukunftsvision von damals blockiert die Elektrifizierung heute.
Falls sich Elektroautos durchsetzen werden (oder durchgesetzt werden) wird das Problem in den Sammelgarage meiner Meinung nach auch gelöst werden. Bei den Laternenparkern bin ich mir aber sicher, dass die am Ende die gekniffenen sind, wenn sie jeden Tag am Rochadespiel um die Ladesäulen teilnehmen dürfen. Wenn's ganz gut läuft, wird das Problem mit langen Kabeln gelöst werden ;-)
Katzenpapa schrieb:Germanisten, Soziologen, Politologen, Verwaltungsleute etc.
Ist Teil des Problems, keine Frage. Die andere Seite: Qualitätsjournalismus ist auch nicht gänzlich verschwunden, man muss allerdings gezielt danach suchen. Speziell "Online" ist die Pest, da gaht's nur noch um Klicks auf News und die Geschäftsgrundlage für Qualität ist weitgehend entfallen.