Was war zuerst - Raum oder Zeit?
19.03.2017 um 20:51Z. schrieb:Zunächst entsteht Raum, welcher ein Energiepotential aufweist. Das enstehende E-Potential ist zunächst frei von Materie, welche jedoch sprunghaft nach der Erzeugung von Raum folgt. Erstverursacher, ein theoretisch zeitloses (analogie ewig) Quantenvakuum...Hallo @Z.
Ich beschränk mich mal hierdrauf.
Du beschreibst eine Abfolge.
a) Erstverursacher, ein theoretisch zeitloses (analogie ewig) Quantenvakuum.
b) Zunächst entsteht Raum, welcher ein Energiepotential aufweist. Das enstehende E-Potential ist zunächst frei von Materie,
c) welche jedoch sprunghaft nach der Erzeugung von Raum folgt.
Wie aber kannst Du ohne Zeit von einem Vorher und Nachher reden? OK, Du sprichst von "zunächst", von "nach ... folgt" sowie von "(ver)Ursache(r)". Du sprichst von einer "Zeit vor der Zeit". Und das ist nicht bloß ein Artefakt menschlicher Umschreibung wie das Erklären von Gravitation im Universum mithilfe eines Netzes, in dem Himmelskörper Eindellungen erzeugen - die im Bild natürlich ebenfalls "gravitativ erzeugt würden. Nein, Abfolge (zunächst...folgt) und speziell Kausalität (Erstverursacher) funktionieren wesensmäßig und ausschließlich zeitlich.
OK, noch was. Aus Deinem Link.
Der Präsentismus ist mitnichten mit der RT erledigt. Denn die unterschiedlichen Gleichzeitigkeiten unterschiedlicher Betrachtersysteme sind ja nicht real, sondern ermittelt. Wenn ich mich durchs All bewege und einen Himmelskörper betrachte, so sehe ich dessen Vergangenheit. Ich kann ermitteln, wo er sich "zu meiner Zeit" aufhalten muß. Und kann ggf. ermitteln, daß er sich so bewegt, daß jener und ich demnächst am selben Ort zusammentreffen werden. Dort angekommen werde ich feststellen, daß ich recht hatte. Dennoch ist die zuvor von mir ermittelte Gleichzeitigkeit von Himmelskörper und mir nur eine ermittelte. Hier das Zusammentreffen, das ist echte Gleichzeitigkeit. Zuvor, beim Betrachten des (noch fernen) Himmelskörpers, da gab es auch eine Gleichzeitigkeit, nämlich von mir und der Strahlung, die von dem Himmelskörper ausgegangen und bei mir angekommen war. Gleichzeitigkeit ist zugleich auch Gleichräumlichkeit. Und die ist in jedem Bezugssystem gleich. Kein anderer Raumfahrer, andere Richtung, andere Geschwindigkeit, wird die Kollision von Himmelskörper und mir so wahrnehmen, als würden Himmelskörper und ich nie zur selben Zeit am selben Ort sein.
Wäre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gleichermaßen real und der (Einbahn)Zeitfluß Illusion, dann würde mich mal die minkowski'sche Schallmauer interessieren, wieso die Abfolge von Ursache und Wirkung nie umgekehrt wahrnehmbar ist. Eine Ursache und deren Wirkung sehen alle möglichen Betrachter in jedem möglichen Bezugssystem in der selben Abfolge. Grenzfall wäre Gleichzeitigkeit, doch tritt diese realiter nie auf, da dazu c nötig wäre, was für Tardyonen ausgeschlossen ist.
Somit ist selbst die ermittelte Gleichzeitigkeit streng der zeitlichen Einbahnstraße von Ursache und Wirkung unterworfen, in jedem Bezugssystem gleichermaßen. Nur Gleichzeitigkeit ist "echt", nicht ermittelt. Mit anderen Worten, nur Gegenwart ist real.
So sieht es für mich aus.
P.S. Danke für Deine PN; ich mußte herzlich lachen, als Du mich an die andere erinnertest, kein Thema.