Der sich bewusste Raum
17.09.2008 um 10:15nocheinPoet,
Ja, das freut mich ebenso werter nePoet, dass wir durchaus in der Lage sind konstruktiv miteinander zu diskutieren, so dass wir auch die Möglichkeit wahrnehmen effektiv eine Grundlage zu schaffen, auf der dann aufgebaut werden kann. Ohne Grundlage wird es jedoch schwierig überhaupt zu einem Punkt zu kommen, dafür ist aber eine offene Haltung unabdingbar, ansonsten kostbare Zeit verschwendet würde.
“ Was ich nun nicht weiß, ist was denn nun Euer Dialog als Ergebnis gebracht hat. Gibt es einen Konsens?“
Ja sicher gibt es die, und ist eigentlich aus der Diskussion auch ersichtlich, wenn man aufmerksam folgt... ;)
Konsens 1:
Die vorliegenden Indizien (IST-Zustand) weisen lediglich darauf hin, dass ein Bewusstsein noch nie ohne seinen organischen Körper angetroffen wurde, wer also ein –identisch im Prinzip (Sinneswahrnehmung und Handlungsfähigkeit)- Bewusstsein ohne organischen Körper vorzuweisen hat, der werfe das erste Bewusstsein ohne Körper in die feine Runde…
Konsens 2:
Grundsätzlich zeigt sich das Bewusstsein per se nicht als eine eigenständige und unabhängige Instanz, sondern ist mit unserem Unbewussten sehr eng verknüpft und ebenso zeigt sich, dass der kontrollierte Teil regelrecht [B]winzig und die [B]enorme Menge an unbewussten Prozesse – die unser Handeln und Entscheidungen stuern- enorm viel grösser ist [B]-11Millionen Sinneseindrücke pro Sekunde-, als manche vielleicht wahr haben wollen. ("free Willy" lässt grüssen... und der freie Wille kommt arg in Bedrängnis, weist also in Richtung Schopenhauer)
Deshalb scheint das [B]kleine Bewusstsein nicht ohne das [B]grosse Unbewusstsein auszukommen, respektive wir können es eigentlich nicht als eigenständiges „Etwas“ betrachten unabhängig des Unbewussten.
Konsens 3:
Gerade die Anreihung vieler Indizien weisen direkt darauf hin, dass eigentlich Sigmund Freud ja doch Recht hatte, als er feststellte: [B]“Das „Ich“ ist so etwas wie die Spitze des Eisberges und alles darunter der Eisberg ist das unbewusste „Es“.
Daraus folgt, dass der Unterschied von so genannten „Individuen“ [B]untereinander sehr marginal ist und wir lediglich die [B]Spitze des Eisberges ICH/Ego bewusst sind und als kleiner Unterschied zu unseren restlichen Artgenossen ersehen können. Respektive der Unterschied ist lediglich die Form von persönlichen Erlebnissen.
Konsens 4:
Das entgegen der weitläufig viel gepriesenen Autonomie, diese verschwindend gering sich offenbart (navi) und direkt zu Schopenhauer führt, welcher es in einem einfachen und prägnanten Satz auf den Punkt brachte: Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will.
[B]“ Ich teile die Aussage, dass es keine Belege für Bewusstsein gibt, welche sich in irgendeiner Weise physikalisch überprüfbar sind.“
Diesem Konsens kann ich mich nicht ganz anschliessen werter Poet, denn für mich ist dieses Fazit [B]nicht mehr zeitgemäss und würde die gesamte Gehirnforschung, Kognitionswissenschaften und Philosophen in dieser Betrachtung nicht mit einschliessen.
Es ist wohl doch schon so, dass es wohl um eines der komplexesten Phänomene handelt, welches es zu verschiedenen Zeiten die Menschen zu begreifen versuchten. Und es gehört zu einem der drei elementaren Rätsel, welche die Menschheit beschäftigen –neben den Fragen nach dem Ursprung des Universums sowie des Lebens.
Ebenso hat bis heute niemand den [B]Sitz des Bewusstsein im Gehirn orten können –oder gar zu durchschauen vermocht, wie es zustande kommt. Für die einen ist es [B]nicht mehr als das Ergebnis elektrische miteinander kommunizierender Nervenzellen – für die anderen dagegen eine [B]Manifestation der Seele: etwas Geistiges, das losgelöst von allem Körperlichen existiert und damit sogar den Tod überdauern kann.
Doch das Bewusstsein kann immer nur wenige –Forscher sagen bis zu sieben- Informationen gleichzeitig aufnehmen (etwa eine Ziffer, einen Namen, ein gesehenes Objekt). Wie ein Suchscheinwerfer, der über eine Landschaft wandert, erfasst es aus jenen mehrere Millionen Bits an Informationen, die Sekunde für Sekunde über Augen, Ohren, Geruchs- und Tastsinn oder auch Sensoren des Körperinneren ins Gehirn strömen, eine kleine Auswahl und macht sie uns zugänglich. Holt beispielsweise Erinnerungen aus den Tiefen der Grosshirnrinde oder lädt Gedanken und ermöglicht sogar, beide miteinander zu verknüpfen.
Doch wie kann ein rein physisches System –das Gehirn- solche subjektive erlebten elementaren gefühle und Empfindungen, sogenannte Qualia, hervorbringen? Qualia stehen somit im Zentrum des [B]Leib-Seele-Problems und sind wohl für die Forscher die womöglich grösste Herausforderung.
Die Frage, was Bewusstsein und Geist sind, hat die Menschen fasziniert, seit es die Wissenschaften gibt. Der Griechische Platon glaubte an eine unsterbliche Seele, die im vergänglichen Körper gefangen sei. Für ihn gab es also eine unabhängig vom Menschen existierende Welt der Ideen, die für ihn [B]„das wahrhaft Seiende“ ist. So vermochte er etwa zu erklären, weshalb alle Menschen die gleiche Vorstellung von der Farbe Rot haben –weil dies nämlich als Idee unabhängig von menschlichen Sinneswahrnehmungen existiere.
Auch im Christentum steht eine unsterbliche Seele im Zentrum des Bewusstseins, ebenso in anderen Religionen. Seele, geist und bewusstsein sind demnach unabhängig von der materiellen Welt des Körpers. Mit diesem Dualismus –der Existenz einer materiellen und einer geistigen Welt – hat sich vor allem der französische Philosoph René Descartes im 17. Jahrhundert befasst und kam zum Schluss, dass es zum einen eine entseelte, versachlichte Natur geben SOLLe, die sich mit mathematischer Exaktheit vermessen, berechnen und beherrschen lasse.
Ihr gegenüber stehe die Welt des Geistes, die dem Menschenverstand verschlossen bleibe. Das Gehirn sei Teil der materiellen, die Seele dagegen Teil der Nichtstofflichen Welt. Descartes glaubte sogar zu wissen, wo beide miteinander verbunden sind: in der Zirbeldrüse, einer kirschkerngrossen Ausbuchtung des Zwischenhirns.
Bis weit ins 20. Jahrhundert wurde also die Frage nach dem Bewusstsein von dieser [B]Leib-Seele-Debatte beherrscht, und Philosophen stritten lange darüber, ob sich bewusste Erfahrungen überhaupt mit den Begriffen der Hirnforschung erklären liessen.
Erst in den vergangenen zwei Jahrzehnten setzte sich aber die Ansicht durch, dass das [B]Bewusstsein mit naturwissenschaftlichen Methoden erforschbar ist.
Einig sind sich die Wissenschaftler zumindest darin, dass bestimmte Phänomene mit dem Bewusstsein zusammenhängen – zum Beispiel die [B]Aufmerksamkeit.
Sie dient im Hirn dazu, aus dem Datenstrom das jeweils Relevanteste auszuwählen, etwa aus einer Szene das wichtigste Objekt.
Das [B]Selbstbewusstsein wiederum ermöglicht es einem Artgenossen, sich als eigene Person, als Subjekt der eigenen Gedanken wahrzunehmen – als „Individuum“, das sich von anderen –marginal- unterscheidet.
Das [B]Ich- Gefühl schliesslich umfasst mehrere Bewusstseinszustände. Etwa: Gefühl des Körpers („Dies ist mein Körper“), Bedürfnisse und Emotionen („Ich habe Hunger“), Denken, Vorstellen und Erinnern („Ich erinnere mich an ein aufregendes Ereignis während meiner letzten Urlaubsreise“).
Weiter verblüffende Forschungsergebnisse zeigen, dass die erstaunlich geistigen Fähigkeiten mancher Vogelarten -erst in den letzten vergangenen Jahren entdeckt-, diese fast so intelligent sind wie Schimpansen und ebenfalls ein [B]“Ich-Bewusstsein“ besitzen. Ferner scheint die evolutionäre Entwicklung mehrfach unabhängig voneinander Bewusstsein hervorgebracht haben und es scheint ebenso handfeste Gründe dafür geben, dass die Evolution das Merkmal [B]Selbst- Bewusstsein wiederholt hervorgebracht hat.
[B]“ Auch stimme ich der Meinung zu, dass es ohne Frage etwas gibt, das wahrnimmt, denn ich nehme eben wahr und ich nehme so auch mich selber wahr. Ich bin mir meiner selber bewusst, auch das kann ich nicht in Abrede stellen.“
Ja, weil sich das Selbstbewusstsein auf ganz unterschiedliche Bewusstseinszustände beziehen kann – etwa das Körperbewusstsein, das sprachliche, das handelnde oder das erlebende Bewusstsein –„Ich spüre mich, rede, handle oder erlebe etwas“- und es zeigt sich, [B]dass das „ICH“ gar keine einheitliche Instanz ist. (siehe Gerhard Roth)
Vielmehr heftet sich das „Ich“- Gefühl an [B]verschiedene Bewusstseinsformen an, nach dem Motto: „Ich bin es, der dies oder jenes gerade denkt, fühlt, ausführt“, und werde vor allem durch das autobiografische Gedächtnis erzeugt. Wichtig sei dabei auch der Umgang mit unseren Eltern, Familienangehörigen, Freunden, Bekannten und Kollegen, die uns als [B]ungeteilte Einheit, als „Individuum“ behandeln und anreden.
Daher, so Roth, [B]sei die Einheit „Ich“ auch etwas Erlerntes.
[B]“Dann ist die Frage, was bin Ich, wenn ich einen Körper und ein Bewusstsein besitze, offensichtlich kann man sein Bewusstsein verlieren aber man bleibt dennoch ein Ich. Kann man nun ebenso seinen Körper verlieren, und bleibt dann nur das Ich?“
Es gibt Menschen mit Hirnschädigungen im [B]Scheitellappen, deren Verletzung dazu führt, dass die Betroffenen [B]keine Körperempfindungen mehr haben und sich [B]wie Geister fühlen: Ihnen ist die körperliche Ich- Identität abhanden gekommen.
Etwas Ähnliches können gesunde Menschen bei [B]bestimmten Formen der Meditation erleben: [B]Ihr „Ich“ verschwindet, und sie fühlen sich [B]eins mit dem Universum.
Hirnforscher nennen dieses Phänomen [B]„ozeanische Entgrenzung“ und sie konnten messen, dass während einer solchen Meditation die elektrische Aktivität im Scheitellappen vermindert ist.
[B]“ Macht es Sinn, Körper und Geist so zu trennen, und dann die Stelle zu suchen, wo das Eine das Andere bewegt?“
Nicht unbedingt und erscheint mir überhaupt nicht zeitgemäss und führt direkt zum Trugschluss der –für mich- äusserst langweiligen Zwei-Welten-Theorie… :D ;)[/b1][/b0][/b9][/b8][/b7][/b6][/b5][/b4][/b3][/b2][/b1][/b0][/b9][/b8][/b7][/b6][/b5][/b4][/b3][/b2][/b1][/b0][/b9][/b8][/b7][/b6][/b5][/b4][/b3][/b2][/b1][/b0][/b][/b][/b][/b]
Ja, das freut mich ebenso werter nePoet, dass wir durchaus in der Lage sind konstruktiv miteinander zu diskutieren, so dass wir auch die Möglichkeit wahrnehmen effektiv eine Grundlage zu schaffen, auf der dann aufgebaut werden kann. Ohne Grundlage wird es jedoch schwierig überhaupt zu einem Punkt zu kommen, dafür ist aber eine offene Haltung unabdingbar, ansonsten kostbare Zeit verschwendet würde.
“ Was ich nun nicht weiß, ist was denn nun Euer Dialog als Ergebnis gebracht hat. Gibt es einen Konsens?“
Ja sicher gibt es die, und ist eigentlich aus der Diskussion auch ersichtlich, wenn man aufmerksam folgt... ;)
Konsens 1:
Die vorliegenden Indizien (IST-Zustand) weisen lediglich darauf hin, dass ein Bewusstsein noch nie ohne seinen organischen Körper angetroffen wurde, wer also ein –identisch im Prinzip (Sinneswahrnehmung und Handlungsfähigkeit)- Bewusstsein ohne organischen Körper vorzuweisen hat, der werfe das erste Bewusstsein ohne Körper in die feine Runde…
Konsens 2:
Grundsätzlich zeigt sich das Bewusstsein per se nicht als eine eigenständige und unabhängige Instanz, sondern ist mit unserem Unbewussten sehr eng verknüpft und ebenso zeigt sich, dass der kontrollierte Teil regelrecht [B]winzig und die [B]enorme Menge an unbewussten Prozesse – die unser Handeln und Entscheidungen stuern- enorm viel grösser ist [B]-11Millionen Sinneseindrücke pro Sekunde-, als manche vielleicht wahr haben wollen. ("free Willy" lässt grüssen... und der freie Wille kommt arg in Bedrängnis, weist also in Richtung Schopenhauer)
Deshalb scheint das [B]kleine Bewusstsein nicht ohne das [B]grosse Unbewusstsein auszukommen, respektive wir können es eigentlich nicht als eigenständiges „Etwas“ betrachten unabhängig des Unbewussten.
Konsens 3:
Gerade die Anreihung vieler Indizien weisen direkt darauf hin, dass eigentlich Sigmund Freud ja doch Recht hatte, als er feststellte: [B]“Das „Ich“ ist so etwas wie die Spitze des Eisberges und alles darunter der Eisberg ist das unbewusste „Es“.
Daraus folgt, dass der Unterschied von so genannten „Individuen“ [B]untereinander sehr marginal ist und wir lediglich die [B]Spitze des Eisberges ICH/Ego bewusst sind und als kleiner Unterschied zu unseren restlichen Artgenossen ersehen können. Respektive der Unterschied ist lediglich die Form von persönlichen Erlebnissen.
Konsens 4:
Das entgegen der weitläufig viel gepriesenen Autonomie, diese verschwindend gering sich offenbart (navi) und direkt zu Schopenhauer führt, welcher es in einem einfachen und prägnanten Satz auf den Punkt brachte: Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will.
[B]“ Ich teile die Aussage, dass es keine Belege für Bewusstsein gibt, welche sich in irgendeiner Weise physikalisch überprüfbar sind.“
Diesem Konsens kann ich mich nicht ganz anschliessen werter Poet, denn für mich ist dieses Fazit [B]nicht mehr zeitgemäss und würde die gesamte Gehirnforschung, Kognitionswissenschaften und Philosophen in dieser Betrachtung nicht mit einschliessen.
Es ist wohl doch schon so, dass es wohl um eines der komplexesten Phänomene handelt, welches es zu verschiedenen Zeiten die Menschen zu begreifen versuchten. Und es gehört zu einem der drei elementaren Rätsel, welche die Menschheit beschäftigen –neben den Fragen nach dem Ursprung des Universums sowie des Lebens.
Ebenso hat bis heute niemand den [B]Sitz des Bewusstsein im Gehirn orten können –oder gar zu durchschauen vermocht, wie es zustande kommt. Für die einen ist es [B]nicht mehr als das Ergebnis elektrische miteinander kommunizierender Nervenzellen – für die anderen dagegen eine [B]Manifestation der Seele: etwas Geistiges, das losgelöst von allem Körperlichen existiert und damit sogar den Tod überdauern kann.
Doch das Bewusstsein kann immer nur wenige –Forscher sagen bis zu sieben- Informationen gleichzeitig aufnehmen (etwa eine Ziffer, einen Namen, ein gesehenes Objekt). Wie ein Suchscheinwerfer, der über eine Landschaft wandert, erfasst es aus jenen mehrere Millionen Bits an Informationen, die Sekunde für Sekunde über Augen, Ohren, Geruchs- und Tastsinn oder auch Sensoren des Körperinneren ins Gehirn strömen, eine kleine Auswahl und macht sie uns zugänglich. Holt beispielsweise Erinnerungen aus den Tiefen der Grosshirnrinde oder lädt Gedanken und ermöglicht sogar, beide miteinander zu verknüpfen.
Doch wie kann ein rein physisches System –das Gehirn- solche subjektive erlebten elementaren gefühle und Empfindungen, sogenannte Qualia, hervorbringen? Qualia stehen somit im Zentrum des [B]Leib-Seele-Problems und sind wohl für die Forscher die womöglich grösste Herausforderung.
Die Frage, was Bewusstsein und Geist sind, hat die Menschen fasziniert, seit es die Wissenschaften gibt. Der Griechische Platon glaubte an eine unsterbliche Seele, die im vergänglichen Körper gefangen sei. Für ihn gab es also eine unabhängig vom Menschen existierende Welt der Ideen, die für ihn [B]„das wahrhaft Seiende“ ist. So vermochte er etwa zu erklären, weshalb alle Menschen die gleiche Vorstellung von der Farbe Rot haben –weil dies nämlich als Idee unabhängig von menschlichen Sinneswahrnehmungen existiere.
Auch im Christentum steht eine unsterbliche Seele im Zentrum des Bewusstseins, ebenso in anderen Religionen. Seele, geist und bewusstsein sind demnach unabhängig von der materiellen Welt des Körpers. Mit diesem Dualismus –der Existenz einer materiellen und einer geistigen Welt – hat sich vor allem der französische Philosoph René Descartes im 17. Jahrhundert befasst und kam zum Schluss, dass es zum einen eine entseelte, versachlichte Natur geben SOLLe, die sich mit mathematischer Exaktheit vermessen, berechnen und beherrschen lasse.
Ihr gegenüber stehe die Welt des Geistes, die dem Menschenverstand verschlossen bleibe. Das Gehirn sei Teil der materiellen, die Seele dagegen Teil der Nichtstofflichen Welt. Descartes glaubte sogar zu wissen, wo beide miteinander verbunden sind: in der Zirbeldrüse, einer kirschkerngrossen Ausbuchtung des Zwischenhirns.
Bis weit ins 20. Jahrhundert wurde also die Frage nach dem Bewusstsein von dieser [B]Leib-Seele-Debatte beherrscht, und Philosophen stritten lange darüber, ob sich bewusste Erfahrungen überhaupt mit den Begriffen der Hirnforschung erklären liessen.
Erst in den vergangenen zwei Jahrzehnten setzte sich aber die Ansicht durch, dass das [B]Bewusstsein mit naturwissenschaftlichen Methoden erforschbar ist.
Einig sind sich die Wissenschaftler zumindest darin, dass bestimmte Phänomene mit dem Bewusstsein zusammenhängen – zum Beispiel die [B]Aufmerksamkeit.
Sie dient im Hirn dazu, aus dem Datenstrom das jeweils Relevanteste auszuwählen, etwa aus einer Szene das wichtigste Objekt.
Das [B]Selbstbewusstsein wiederum ermöglicht es einem Artgenossen, sich als eigene Person, als Subjekt der eigenen Gedanken wahrzunehmen – als „Individuum“, das sich von anderen –marginal- unterscheidet.
Das [B]Ich- Gefühl schliesslich umfasst mehrere Bewusstseinszustände. Etwa: Gefühl des Körpers („Dies ist mein Körper“), Bedürfnisse und Emotionen („Ich habe Hunger“), Denken, Vorstellen und Erinnern („Ich erinnere mich an ein aufregendes Ereignis während meiner letzten Urlaubsreise“).
Weiter verblüffende Forschungsergebnisse zeigen, dass die erstaunlich geistigen Fähigkeiten mancher Vogelarten -erst in den letzten vergangenen Jahren entdeckt-, diese fast so intelligent sind wie Schimpansen und ebenfalls ein [B]“Ich-Bewusstsein“ besitzen. Ferner scheint die evolutionäre Entwicklung mehrfach unabhängig voneinander Bewusstsein hervorgebracht haben und es scheint ebenso handfeste Gründe dafür geben, dass die Evolution das Merkmal [B]Selbst- Bewusstsein wiederholt hervorgebracht hat.
[B]“ Auch stimme ich der Meinung zu, dass es ohne Frage etwas gibt, das wahrnimmt, denn ich nehme eben wahr und ich nehme so auch mich selber wahr. Ich bin mir meiner selber bewusst, auch das kann ich nicht in Abrede stellen.“
Ja, weil sich das Selbstbewusstsein auf ganz unterschiedliche Bewusstseinszustände beziehen kann – etwa das Körperbewusstsein, das sprachliche, das handelnde oder das erlebende Bewusstsein –„Ich spüre mich, rede, handle oder erlebe etwas“- und es zeigt sich, [B]dass das „ICH“ gar keine einheitliche Instanz ist. (siehe Gerhard Roth)
Vielmehr heftet sich das „Ich“- Gefühl an [B]verschiedene Bewusstseinsformen an, nach dem Motto: „Ich bin es, der dies oder jenes gerade denkt, fühlt, ausführt“, und werde vor allem durch das autobiografische Gedächtnis erzeugt. Wichtig sei dabei auch der Umgang mit unseren Eltern, Familienangehörigen, Freunden, Bekannten und Kollegen, die uns als [B]ungeteilte Einheit, als „Individuum“ behandeln und anreden.
Daher, so Roth, [B]sei die Einheit „Ich“ auch etwas Erlerntes.
[B]“Dann ist die Frage, was bin Ich, wenn ich einen Körper und ein Bewusstsein besitze, offensichtlich kann man sein Bewusstsein verlieren aber man bleibt dennoch ein Ich. Kann man nun ebenso seinen Körper verlieren, und bleibt dann nur das Ich?“
Es gibt Menschen mit Hirnschädigungen im [B]Scheitellappen, deren Verletzung dazu führt, dass die Betroffenen [B]keine Körperempfindungen mehr haben und sich [B]wie Geister fühlen: Ihnen ist die körperliche Ich- Identität abhanden gekommen.
Etwas Ähnliches können gesunde Menschen bei [B]bestimmten Formen der Meditation erleben: [B]Ihr „Ich“ verschwindet, und sie fühlen sich [B]eins mit dem Universum.
Hirnforscher nennen dieses Phänomen [B]„ozeanische Entgrenzung“ und sie konnten messen, dass während einer solchen Meditation die elektrische Aktivität im Scheitellappen vermindert ist.
[B]“ Macht es Sinn, Körper und Geist so zu trennen, und dann die Stelle zu suchen, wo das Eine das Andere bewegt?“
Nicht unbedingt und erscheint mir überhaupt nicht zeitgemäss und führt direkt zum Trugschluss der –für mich- äusserst langweiligen Zwei-Welten-Theorie… :D ;)[/b1][/b0][/b9][/b8][/b7][/b6][/b5][/b4][/b3][/b2][/b1][/b0][/b9][/b8][/b7][/b6][/b5][/b4][/b3][/b2][/b1][/b0][/b9][/b8][/b7][/b6][/b5][/b4][/b3][/b2][/b1][/b0][/b][/b][/b][/b]