Wissenschaft
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Jahrestage der Wissenschaft

339 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wissenschaft, Wissenschaftler, Meilensteine ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Peter0167 Diskussionsleiter
Profil von Peter0167
anwesend
dabei seit 2014

Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen

Jahrestage der Wissenschaft

16.12.2018 um 09:58
Zitat von uatuuatu schrieb:Es ist mir bewusst, dass das immer noch nicht das ist, wonach Du suchst, aber vielleicht wurden ein paar Details dadurch klarer.
Genauso isses. Allein schon der Umstand, dass man sich damit intensiv auseinandersetzt, vervollständigt das Bild, auch wenn sich die letzte entscheidende Erkenntnis noch nicht einstellen will. Immerhin verstehe ich jetzt, wie es zu der Aussage von Lorentz kam, dass ein kalter Ofen eigentlich gelb leuchten müsste.

Ich fasse das einfach noch mal für mich zusammen, auch wenn du das vorhin bereits wunderschön getan hast:

Also, ursprünglich wollte man wissen, wie sich die Strahlungsintensität eines Körpers in Abhängigkeit von der Wellenlänge und der Temperatur darstellt. Strutt und Rayleigh lieferten dazu den ersten Ansatz, der zunächst noch einen Fehler enthielt, der später von Jeans korrigiert wurde, aber dennoch nur bei großen Wellenlängen mit den Beobachtungen überein stimmte. Bei kleineren Wellenlängen, also höheren Frequenzen) ergaben sich viel zu hohe Energiewerte (die von Mojo erwähnte Ultraviolett-Katastrophe).

Der zweite Ansatz kam von Wilhelm Wien, dieser lieferte korrekte Werte bei höheren Frequenzen, und beinhaltete auch schon ein Strahlungsmaximum, versagte jedoch im langwelligem Bereich.

Wie es Planck nun genau gelang, beide Ansätze zu verbinden, ist für mich letztlich gar nicht so wichtig, ich weiß nur, es war ein Mix aus "gut geraten", "geschickt interpoliert", "genial kombiniert", und mit viel Dusel und dem Glück des Tüchtigen stand am Ende eine brauchbare Strahlungsformel ... oder kurz gesagt, es war eine intellektuelle Meisterleistung.

Ein paar mathematische Tricks sind aber trotzdem bei mir hängengeblieben, z.B. ... ist dir die e-Funktion zu exponential, dann linearisiere sie! Oder wenn das h im Nenner stört, dann setze einfach eins in den Zähler und kürze beide raus! :D

Nur eins ist Planck nicht mehr gelungen, die Hilfskonstante, die er ins Spiel brachte, hat er aus der Rechnung nicht mehr raus bekommen, egal wie sehr er sich auch bemühte, und das bereitete nicht nur ihm großes Unbehagen. Tja, so ist das mit den Geistern die man rief....

Egal, jetzt muss ich nur noch erkennen, woran sich diese Verquantelung der Energie festmacht. Wenn ich mir die Diagramme anschaue, sehen die für mich nicht verquantelt aus, die Linien sind alle wunderschön kontinuierlich ... oder ist die Auflösung einfach nur zu klein!?

Oder steckt das Quantengeheimnis als Term in der Formel selbst? Fehlt mir da nur der fachmännische Blick aufs Ganze, der mir letztlich mitteilt: "Jo, das geht nicht kontinuierlich, muss gequantelt sein!" Ich werds wohl nie erfahren :D


1x zitiertmelden

Jahrestage der Wissenschaft

16.12.2018 um 10:59
@uatu:
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Nur eins ist Planck nicht mehr gelungen, die Hilfskonstante, die er ins Spiel brachte, ...
In gewissem Sinne hat er sie nicht hinzugefügt, sondern es war der letzte Rest der beiden Konstanten aus dem Wien'schen Strahlungsgesetz, der sich trotz intensiven Bemühens nicht wegbekommen liess.
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Oder steckt das Quantengeheimnis als Term in der Formel selbst ...
Das erklärt Planck m.E. recht gut verständlich selbst in der Arbeit "Zur Theorie des Gesetzes der Energieverteilung im Normalspektrum" (pdf) von 1900. Das sind nur 9 Seiten, ist also vom Leseaufwand her überschaubar.


melden

Jahrestage der Wissenschaft

16.12.2018 um 11:51
Ähm ... in der ersten Zeile meines vorhergehenden Beitrags sollte natürlich @Peter0167: und nicht @uatu: stehen.


melden

Jahrestage der Wissenschaft

16.12.2018 um 12:59
@wuec
Jetzt bin ich etwas verwirrt.
Die Frage Peters war ja „ Warum sollte er das?“(also der Ofen gelb glühen)
Also ging für mich auf beides hinaus. Warum sollte Lorentz sich das fragen bzw fragen können halt.


1x zitiertmelden

Jahrestage der Wissenschaft

16.12.2018 um 13:18
@skagerak
Zitat von skagerakskagerak schrieb:Die Frage Peters war ja „ Warum sollte er das?“(also der Ofen gelb glühen)
Das hatte ich doch gemeint.
Übersetzt: wie kam L dazu, sich darüber zu "wundern", dass das (abgekühlte) Öfelchen nicht glüht

Der Grund für die Fragestellung liegt mE in Lorentz' Ätherannahmen Beitrag von wuec (Seite 9)


melden

Jahrestage der Wissenschaft

16.12.2018 um 13:48
@wuec: Ich habe zwar keine Originalquelle für das Lorentz-Zitat gefunden, aber eine m.E. brauchbare Sekundärqelle ist dieses Paper von Prof. em. Armin Uhlmann: "Das Plancksche Wirkungsquantum - Hundert Jahre danach" (pdf) (S. 2). Aus dem Zusammenhang geht eindeutig hervor, dass das Lorentz-Zitat im Zusammenhang mit dem Strahlungsgesetz, und nicht der Lorentz'schen Äther-Theorie zu verstehen ist.


melden

Jahrestage der Wissenschaft

16.12.2018 um 18:13
@Peter0167
Zitat von mojorisinmojorisin schrieb:ich werde das später mal noch ausführlicher erklären,
Ich habe mir überlegt zu dem Thema einen eigenen Thread aufzumachen, da es diesen hier zu weit vom Thema ablenken würde was schade wäre. Also alles zum Thema "Ultraviolettkatastrophe oder Warum sollte der Ofen in der klassischen Physik glühen auch wenn er kalt ist" bitte da rein:

Woher kam das Problem der Ultraviolettkatastrophe? (Beitrag von mojorisin)


melden
Peter0167 Diskussionsleiter
Profil von Peter0167
anwesend
dabei seit 2014

Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen

Jahrestage der Wissenschaft

29.12.2018 um 02:25
29.12.1959

Also normalerweise läuft das hier ja immer so ab: ich schreibe oben links ein Datum hin, und dann schreibe ich etwas darüber, was dieses Datum zu einem so besonderen Tag gemacht hat, dass ich hier etwas darüber schreiben möchte. Auch heute steht da oben ein Datum, und zwar der 29.12.1959 ... gar nicht mal so lange her, und ich hatte auch schon damit angefangen etwas darüber zu schreiben, was diesen Tag so besonders macht, aber während ich so schrieb, dachte ich mir, dieser Tag ... bzw. das was ihn m.M.n. so besonders macht, verdient mal etwas Besonderes. :D

Von mir selbst weiß ich, dass die Menge an Wissen, die über die Zeit verloren geht, in direkter Relation zum Reziprok des Aufwandes steht, der für die Beschaffung des Wissens notwendig war. Und daher habe ich mir gedacht, ich mach einfach mal ein Rätsel draus, anstatt die Brocken einfach so hinzuwerfen ... sollte für all jene, die den Satz eben verstanden haben, eigentlich kein Problem sein, herauszufinden was an jenem 29.12.1959 (vermutlich) seinen Anfang nahm ....

Und hier nun ein paar Hinweise:

- gesucht wird keine Person oder Institution
- 1959 gab es noch keinen Namen dafür
- nur wenige hatten und haben eine klare Vorstellung davon
- schon die alten Römer wendeten es im 4. Jhd.n.C. an, hatten aber auch keine Vorstellung davon
- es geht um echten Kleinkram, der dennoch so komplex ist, dass es eines Sammelbegriffs bedurfte
- in Politik und Wissenschaft gibt es sehr kontroverse Ansichten darüber
- es schützt sowohl Autos als auch Menschen vor dem Verbrennen, bis zu einem gewissen Grad :D
- es sorgt dafür, dass der Ketchup leichter aus der Flasche fließt, und ...
- ... schützt zugleich unsere Kleidung vor Ketchup-Flecken

Das soll es zunächst einmal gewesen sein, sollten weitere Hinweise nötig sein, werde ich die liefern, aber schauen wir erst einmal, wie es anläuft :)

Nur so viel noch, Richard Feynman, ein ganz Großer, wenn es um das ganz Kleine geht, gilt offiziell als "Vater". Er brachte die Sache am 29.12.1959 ins Rollen, als er einen Vortrag mit dem Titel "Ganz unten ist eine Menge Platz" hielt, aber selbst noch nicht wusste, welchen Namen das "Kind" mal tragen wird.

So, und nun seid ihr dran. Wovon rede ich hier die ganze Zeit? :D


1x zitiertmelden
pluss ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Jahrestage der Wissenschaft

29.12.2018 um 02:39
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Wovon rede ich hier die ganze Zeit?
Ich denke von der Nanotechnologie?


melden
Peter0167 Diskussionsleiter
Profil von Peter0167
anwesend
dabei seit 2014

Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen

Jahrestage der Wissenschaft

29.12.2018 um 02:40
gluckwunsch-banner

The Winner is .... @pluss


melden

Jahrestage der Wissenschaft

29.12.2018 um 02:40
@Peter0167
Ich dachte auch erst an Nanotechnik, aber die vielen sehr unterschiedlichen Hinweise verwirrten mich.


1x zitiertmelden
Peter0167 Diskussionsleiter
Profil von Peter0167
anwesend
dabei seit 2014

Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen

Jahrestage der Wissenschaft

29.12.2018 um 02:44
War wohl doch zu einfach, ... ohne die Leistung von pluss schmälern zu wollen.

Zu gewinnen gab es übrigens nix (abgesehen von Ruhm und Ehre), nicht das hier jemand auf komische Gedanken kommt :D


melden
Peter0167 Diskussionsleiter
Profil von Peter0167
anwesend
dabei seit 2014

Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen

Jahrestage der Wissenschaft

29.12.2018 um 02:45
Zitat von skagerakskagerak schrieb:aber die vielen sehr unterschiedlichen Hinweise verwirrten mich.
Die meisten stammen von Wiki...

Wikipedia: Nanotechnologie

Und hier noch was zum besagten Vortrag...

Wikipedia: There’s Plenty of Room at the Bottom


melden

Jahrestage der Wissenschaft

29.12.2018 um 02:47
@Peter0167
Willst Du mal lachen?
Ich verwarf den Gedanken Nano und wollte fast schreiben Bakelit oder Plastik allgemein. Aber das passte nicht zu den Römern :-D


melden
Peter0167 Diskussionsleiter
Profil von Peter0167
anwesend
dabei seit 2014

Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen

Jahrestage der Wissenschaft

29.12.2018 um 02:53
Ja, das mit den Römern brachte mich auch auf die Idee, ein Rätsel draus zu machen. Die Jungs wendeten es bereits vor 1700 Jahren bei der Herstellung eines Lykurgosbechers an, ... unglaublich.


1x zitiertmelden

Jahrestage der Wissenschaft

29.12.2018 um 02:56
@Peter0167
Ich weiß ja nicht ob das der richtige Ausdruck ist, aber der Feynman war ja ein richtiger Visionär. Einfach nur Wow!
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Ja, das mit den Römern brachte mich auch auf die Idee, ein Rätsel draus zu machen. Die Jungs wendeten es bereits vor 1700 Jahren bei der Herstellung eines Lykurgosbechers an, ... unglaublich.
Davon wusste ich auch so ungefähr noch, aber das mit der Ketchup-Flasche wusste ich nicht, und bei der Politik kam ich nicht drauf.

Ein wenig ärgerlich, ich hätte drauf kommen können ;)


melden

Jahrestage der Wissenschaft

29.12.2018 um 03:03
@Peter0167
Quatsch, ich muss mich korrigieren. Ich dachte es ging bei den Römern um den Lotoseffekt. Das mit dem Becher kannte ich gar nicht.


melden
Peter0167 Diskussionsleiter
Profil von Peter0167
anwesend
dabei seit 2014

Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen

Jahrestage der Wissenschaft

29.12.2018 um 03:06
Ja, Feynman hatte viele Talente, die hier im Thread auch schon öfter gewürdigt wurden, so wie z.B. vom Kollegen wuec...

Beitrag von wuec (Seite 5)

oder hier von uatu...

Beitrag von uatu (Seite 5)

Beitrag von uatu (Seite 6)

Feynman trieb so manchen seiner Studenten sicher an den Rand des Wahnsinns, beim Versuch ihnen die Quantenphysik näher zu bringen.


melden

Jahrestage der Wissenschaft

29.12.2018 um 03:11
@Peter0167 Jetzt wo Du es erwähnst, erinnere ich mich an den Beitrag, ich habe mir dann den Wiki und den von Dir verlinkten Beitrag im Spektrum durchgelesen.


melden

Jahrestage der Wissenschaft

31.12.2018 um 15:40
@skagerak
@Peter0167
@pluss
@uatu


Aus persönlichen Gründen möchte ich auch nocht die etwas "gröbere" Technologie erwähnen die eine Wahsinnsentwicklung durchgemacht hat seit dem Vortrag von Feynman in 1959:

Die Mikrotechnik: Wikipedia: Mikrotechnik

Klingt nicht ganz so "fancy" wie die Nanotechnologie, hat dafür aber bereits komplett unseren Alltag erobert. Ein Teilbereich der Mikrotechnik ist die Mikrosystemtechnik und befasst sich mit dem Aufbau von kompletten miniaturisierten Systemen. Die Mikrotechnik ist heutzutage fast überall präsent im Handy, Auto, Haushaltsgeräten und natürlich weit verbreitet in Industrie und Forschung.

Die Uni Freiburg z.B. hat ein eigenes Institut das sich mit der Mikrosystemtechnik befasst:

https://www.imtek.de/studium/studieninteressierte

Die Mikrotechnik entwickelt Systeme basierend auf Optik, Fluidik, Mechanik und natürlich integrierte Elektronik.

Mein Wort zum Montag ;-)

Wünsche allen nen guten Rutsch ins neue Jahr!


melden