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Jahrestage der Wissenschaft

339 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wissenschaft, Wissenschaftler, Meilensteine ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Jahrestage der Wissenschaft

31.12.2018 um 15:50
@mojorisin
Vielen Dank, finde ich auf jeden Fall erwähnenswert. Fristet quasi das Dasein des mittleren Kindes von dreien, oder? ;)

Dir auch einen guten Rutsch :)

Achja, und das Verbindungsstück zur Nanotechnologie wenn ich nicht irre.


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Peter0167 Diskussionsleiter
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Jahrestage der Wissenschaft

03.01.2019 um 11:44
03.01.1851

Da es hier im Thread mein erster Beitrag im neuen Jahr ist, zunächst einmal das volle Programm guter Wünsche an unsere kleine aber feine Gemeinschaft. Mögen wir auch im kommenden Jahr das richtige Maß finden, um den Personen und Institutionen gerecht zu werden, die uns tagtäglich mit diesen interessanten, bewegenden, phantastischen und teils unglaublichen Geschichten aus der Welt der Wissenschaft versorgen. Ich wünsche mir auch für das kommende Jahr, dass der Thread weder einschläft, noch überladen wird, und dafür umso mehr in die Tiefe geht, ... also quasi wie bisher :D

So, heute haben wir den dritten Januar, der Tag, an dem wir unserem Zentralgestirn so nahe sind, wie an keinem anderen Tag. Das nennt sich übrigens Perihel, aber darum soll es heute nicht gehen, auch wenn mich diese Information neulich vor einer großen Peinlichkeit bewahrt hätte, wenn ich sie denn gehabt hätte.

Mein Lieblingsprofessor, Harald Lesch, hatte zusammen mit Josef Gassner vor Kurzem auf der Plattform "Urknall, Weltall und das Leben" ein Quiz gestartet, und eine der Fragen bezog sich auf den nächstgelegenen Stern. Und ich weiß noch, wie ich dachte ... ´Haah, ne Fangfrage!´... da wir Prof. Lesch ja alle noch von Alpha Centauri her kannten. Was nämlich weniger bekannt ist, der Stern Alpha Centauri ist Teil eines Dreifachsystems, und da gibt es auch noch Beta Centauri und Proxima Centauri, und wie der Name schon vermuten lässt, ist Proxima Centauri der Stern, der uns am nächsten liegt.

Also setzte ich entsprechend siegessicher mein Kreuz vor Proxima Centauri. Und nachdem ich alles beantwortet hatte, folgte die Ernüchterung auf dem Fuß, ... in Form der richtigen Lösungen :(

Lesch der alte Schlingel hatte doch tatsächlich (von mir unbemerkt) noch unsere gute alte Sonne in die nähere Auswahl mit aufgenommen, deren größere Nähe zu uns noch nicht einmal von meinen speziellen Freunden von der VTler-, Flacherdler- und Kleinhirnler-Fraktion angezweifelt wird. So ist das nun mal im Leben, verzockt ist verzockt, aber trotzdem was gelernt. Das ist eben das Schöne an den Naturwissenschaften, wir lernen aus unseren Fehlern ebenso wie von unseren Erfolgen, oder wie Harald Lesch es einmal sagte: "Wir irren uns empor".


Nun aber endlich zum Thema, der dritte Januar .... was war an diesem Tag so los? Mein Onkel hat an einem 3. Januar Geburtstag, ebenso wie Michael Schumacher, Apple stellte 1983 den ersten Büro-Computer mit Maus vor (Lisa) ... damals ging ich noch zur Schule, wo wir mit Rechenschiebern arbeiteten :D

Heute morgen landeten die Chinesen eine Sonde auf dem Mond, und zwar auf der uns abgewandten Seite. Sie wollen dort einen besonders großen Krater untersuchen, um mehr über die Entstehung der Erde zu erfahren ... und sie wollen dort Kartoffeln anpflanzen (kein Witz!).

In Frankreich geht ein Physiker in seinen Keller und führt einen Versuch durch, der auf den ersten Blick an eine Séance erinnert, in der Geister beschworen werden ...

Foucault pendulum animated
DemonDeLuxe (Dominique Toussaint) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)], from Wikimedia Commons

Aber normalerweise ist das doch eher was für durchgeknallte Teenies, Neo-Schamanen und alte Hexen ... wieso pendelt da ein gestandener Physiker?

Schauen wir uns den Mann doch mal etwas genauer an. Die Rede ist von Jean Bernard Léon Foucault, dem Sohn eines Verlegers aus Paris. Fleiß und Betragen zählten nicht zu seinen Stärken, weshalb seine Ausbildung auch einem Privatlehrer überlassen wurde, nachdem ihm nahegelegt wurde, die Schule zu verlassen. Auch sein Medizinstudium brach er ab, aber diesmal aus anderen Gründen. Der Ekel beim Sezieren stellte eine unüberwindliche Hürde für ihn dar.

220px-Foucault
http://www-obs.cnrs-mrs.fr/tricent/astronomes/foucault.htm (Archiv-Version vom 17.10.2005)

Die Physik bot ihm letztlich einen Ausweg, da Obduktionen hier keine signifikante Rolle spielen. Man zertrümmert zwar auch schon mal alles mögliche an Materie und begutachtet hinterher die Sauerei, aber zumindest fristeten die Probekörper auch schon vor dem Experiment ein lebloses Dasein. :D

Bemerkenswert ist aus meiner Sicht, dass er kein Universitätsstudium absolvierte, sondern den autodidaktischen Weg einschlug. Seit den 1840er Jahren arbeitete er an verschiedenen Projekten, aber richtig bekannt wurde er durch ein Experiment, welches bereits 1661 vom italienischen Mathematiker und Physiker Vincenzo Viviani durchgeführt wurde, einem ehemaligen Mitarbeiter von Galileo Galilei.

Viviani standen zu dieser Zeit leider noch nicht die Mittel zur Verfügung, die eine korekte Interpretation der Ergebnisse zuließen, daher deutete er die Ablenkung als eine Art Störung. Mit einer Änderung im Versuchsaufbau auch beseitigte.

220px-Vincenzo Viviani
http://www.niceartgallery.com/Domenico-Tempesti/Portrait-of-Vincenzo-Viviani-1622-1703-c1690.html

So blieb es letztlich Foucault vorbehalten, die richtigen Schlüsse zu ziehen, und mit dem Pendel-Experiment von 1851 der Welt einen Beleg für die Erdrotation zu liefern. Tja liebe Flacherdler, heute ist ein rabenschwarzer Tag für eure abstruse Idee, die Erde wäre eine Scheibe. Bei mir im Skatverein würde man sagen, ... ein verdammt schlechtes Blatt!

Die Wahrscheinlichkeit einer flachen Erde ist um Größenordnungen geringer, als die Chance, einen Null ouvert mit drei blanken Assen zu gewinnen. Sucht euch besser Themen aus Politik und Gesellschaft, da holt ihr euch zwar auch ne blutige Nase, aber geht nicht gleich in der ersten Runde k.o. ... wie gegen die Physik :D


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Jahrestage der Wissenschaft

08.01.2019 um 20:54
08.01.1942

Heute wäre Stephen Hawking 77 Jahre alt geworden.

Stephen-Hawking-865x487

Das Licht der Welt erblickte er am 300. Todestag Galileo Galilei´s, am 14.03. des letzten Jahres ging er von uns, am Geburtstag Albert Einsteins.

An ihn erinnern möchte ich heute mit zwei Zitaten, die viel über diesen außergewöhnlichen Menschen aussagen ...
Auch wenn ich mich nicht bewegen kann und ich durch einen Computer sprechen muss, in meinem Kopf bin ich frei.
Schaut zu den Sternen und nicht hinab auf Eure Füße. (...) Seid neugierig, und wie schwer auch immer das Leben scheinen mag, so gibt es doch immer etwas, das ihr tun und worin ihr erfolgreich sein könnt. Es kommt darauf an, nicht aufzugeben.
Youtube: In memoriam Professor Stephen Hawking 1942 - 2018.
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Jahrestage der Wissenschaft

09.01.2019 um 11:53
Ergänzend zum gestrigen Beitrag möchte ich hier noch eine Sache aus dem Leben Stephen Hawkings erzählen, die vielleicht nicht so bekannt ist, wie seine zahlreichen wissenschaftlichen Errungenschaften, zumindest war es mir bisher nicht bekannt.

Aus der Ehe mit seiner ersten Frau Jane gingen 3 Kinder hervor. Seine beiden Söhne Robert (1967) und Timmy (1979), sowie seine Tochter Lucy (1969). Lucy studierte in Oxford russische und französische Literatur, anschließend absolvierte sie noch ein Journalistikstudium in London, wo sie auch beschloss, sich der Schriftstellerei zu widmen.

schule-hawking

Nachdem ihre ersten beiden Romane erschienen waren, arbeitete sie zusammen mit ihrem Vater an dem Kinderbuch "Der geheime Schlüssel zum Universum", welches 2007 erschien. Darin geht es um die aufregenden Abenteuer des Jungen George, des Wissenschaftlers Eric, seiner Tochter Annie sowie deren intelligenten Computer Cosmos. Hier eine Leseprobe:

https://www.randomhouse.de/leseprobe/Der-geheime-Schluessel-zum-Universum/leseprobe_9783570219539.pdf

Später folgen dann noch weitere Bücher, u.a. "Die unglaubliche Reise ins Universum" und "George and the Big Bang", in denen Kindern die Phänomene des Weltalls vermittelt wurden und werden. Wie ich finde ein unschätzbarer Beitrag, von dem wir alle noch lange Zeit profitieren werden.

Wissen sollte nicht nur für eine priviligierte Minderheit zur Verfügung stehen, Wissen ist vielmehr ein Allgemeingut, und sollte auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich sein, angefangen bei den Kindern. Lucy und Stephen Hawking haben einen großen Teil dazu beigetragen, dass wir heute diese Möglichkeit haben, sie zu nutzen liegt jedoch bei uns.


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Jahrestage der Wissenschaft

08.02.2019 um 20:09
08.02.1794

Normalerweise nehme ich mir ja immer etwas Zeit, wenn ich hier einen neuen Beitrag erstelle, denn ich will die Leserinnen und Leser schließlich nicht langweilen, sondern die Geschichten möglichst lesenswert gestalten, auch der Humor darf dabei nicht zu kurz kommen, da Humor erheblich dazu beiträgt, das Gelesene noch lange in Erinnerung zu behalten.

Heute hatte ich jedoch einen harten Arbeitstag, die Synapsen laufen nur noch mit halber Kraft und trotz Tastaturbeleuchtung nehme ich kaum noch die Buchstaben wahr, ganz zu schweigen von der Zielgenauigkeit meiner klobigen Finger. Diesem Umstand war es vermutlich auch geschuldet, dass ich heute etwas länger brauchte, um den Allmy-Link in der Fülle der Lesezeichen zu finden, so dass meine restlichen Sinne gerade noch das aktuelle Google Doodle erfassen konnten ... und ja, ich bin einer von denen, die tatsächlich noch Google als Startseite haben :D

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Das es irgendwas mit Kaffee zu tun hatte, habe ich immerhin erkennen können, die Struktur-Formel konnte ich aber nicht mehr deuten, und so klicktte ich statt auf Allmy einfach mal auf das Doodle :)

Mein geübter Blick erfasste sofort alle wichtigen Infos anhand der Schlagzeilen ... Friedlieb Ferdinand Runge ... Kaffee ... Koffein ... Chemiker ... Goethe ... 225. Geburtstag

Alles klar dachte ich mir, die einmonatige Funkstille im Thread ist damit vorbei, ... wir haben einen neuen Jahrestag :)

Friedlieb Ferdinand Runge wurde am 08.02.1794 in Hamburg als Sohn eines Pastors geboren. Und ich bin mir ziemlich sicher, keiner aus der Familie Runge ahnte zu diesem Zeitpunkt etwas davon, dass klein Ferdinand später einmal die womöglich wichtigste Entdeckung der Menschheitsgeschichte machen würde ... das Koffein.

Friedlieb Ferdinand Runge

Bevor ihm das gelang, studierte er in Berlin, Göttingen und Jena zuerst Medizin, und später noch Chemie. Neben dem Koffein ist er natürlich noch für weitere Entdeckungen verantwortlich, hier eine kleine Auswahl...

https://www.friedlieb-runge.de/forscher/

Auf die Idee, den Kaffee näher zu untersuchen, brachte ihn kein geringerer als Johann Wolfgang Goethe, der im Kaffee ein Gegengift zum Atropin vermutete. Die Bohnen, die Runge für die Versuche verwendete stammten ebenfalls von Goethe.

Am 25.03.1867 verstarb er in Oranienburg, wo er bis zuletzt als Industriechemiker arbeitete.

Und nun, da der Beitrag fertig ist, freue ich mich wirklich, dass mein innerer Schweinehund vorhin nicht obsiegt hat, als er mich dazu bringen wollte, in die Heia zu verschwinden. Zudem kommt es ja eh nicht so häufig vor, dass hier mal Chemikern gedacht wird, in der Regel greifen die Physiker den ganzen Ruhm ab, ... wobei die absolute Arschkarte ja die Biologen gezogen haben, von denen hört man quasi gar nix. Sollte ich vielleicht auch mal was dran ändern :D

Nun gehts aber endlich in die Heia, und morgen früh werde ich beim Frühstücks-Käffchen ganz sicher dem Mann gedenken, der mir jeden Morgen aufs neue das Leben rettet ...

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Jahrestage der Wissenschaft

08.02.2019 um 20:13
Koffein = N,N,N-Trimethyl-Xanthin eine Purin-Verbindung, die mit den RNA bzw. DNA-Basen Adenin und Guanin verwandt ist. Da hätten wir dann eine Verbindung zur Molekularbiologie, so dass die Biologen hier dann doch noch etwas aufholen können, um nicht vollends unterrepräsentiert zu sein ... :D


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Jahrestage der Wissenschaft

08.02.2019 um 20:18
Zitat von JacobMonodJacobMonod schrieb:um nicht vollends unterrepräsentiert zu sein ... :D
Da hätten wir ja immerhin schon mal einen Ansatzpunkt. :D

Und wie es der Zufall so will, habe ich gerade etwas entdeckt...

Wikipedia: Jacques Monod (Biologe)

Der gute Jacques Monod hat morgen Geburtstag ... ich freue mich schon auf den Beitrag von dir :D


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Jahrestage der Wissenschaft

08.02.2019 um 20:23
Ach ja, da war ja was, nur leider komme ich morgen nicht dazu, hier etwas reinzustellen. Ich hatte mir eigentlich den 28. Februar vorgenommen, wo Watson durch Puzzeln mit Pappschablonen auf dem Schreibtisch die DNA-Basenpaare entdeckt hat, weil die präzisen Metall-Modelle noch in der Werkstatt hergestellt werden mussten. Das war im Jahr 1953. Nachzulesen in Watsons Buch "Die Doppelhelix":

Wikipedia: Die Doppelhelix

Es gibt auch eine Verfilmung, wo diese Szene vorkommt:

https://www.amazon.de/Wettlauf-zum-Ruhm-Entschl%C3%BCsselung-Erbsubstanz/dp/B076BJVQ5M

Sehr sehenswert ...


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Jahrestage der Wissenschaft

08.02.2019 um 21:08
Hier ist der Filmausschnitt (in Englisch):

https://www.dailymotion.com/video/xitmu3

Ab 38:30 kommt die Szene mit den Pappmodellen.


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Jahrestage der Wissenschaft

08.02.2019 um 21:14
Ich habe mal selbst kurz tiefgründige Recherchen zu großen wissenschaftlichen Ereignissen, die am 8. Februar stattfanden, betreiben und... Wikipedia sagt Gregor Mendel hat am 8. Februar 1865 die „Versuche über Pflanzenhybride” veröffentlicht.

Wer darf sich darüber freuen? Alle Erbsenzähler unter den Biologen!

Merkmale werden vererbt. Kinder von großen Leuten werden eher groß. Kinder von schwarzhaarigen kriegen eher schwarze Haare. Alles intuitiv richtig. Aber wie genau funktioniert Vererbung?

Einen wichtigen Schritt zum Verständnis davon hat Gregor Mendel getan. Er hat über 7 Jahre 28000 Erbsenpflanzen kultiviert und dabei die Vererbung beobachtet. Kreuzt man gelbe und grüne Erbsen, so kommen in der ersten Generation nur gelbe und in der zweiten Generationen gelbe und grüne im Verhältnis von 3:1 (für Gelb) vor. Auch werden Farbe und Form (rund oder runzlig) voneinander unabhängig vererbt.

Ein hoch auf den Vererbungsforscher, dessen Ergebnisse in die Versenkung gerieten, bis andere Forscher dieselben Ergebnisse hatten. Ein hoch auf Gregor Mendel!


DBP 1984 1199 Gregor MendelOriginal anzeigen (0,4 MB)


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Jahrestage der Wissenschaft

08.02.2019 um 21:18
Zitat von IzayaIzaya schrieb:Ein hoch auf Gregor Mendel!
Ja, und hier ist seine Ausarbeitung, die 35 Jahre unbeachtet blieb:

http://www1.biologie.uni-hamburg.de/b-online/d08_mend/mendel.htm

In Charles Darwins Nachlass hat man übrigens ein Exemplar der Zeitschrift gefunden, wo Mendels Arbeit veröffentlicht war - allerdings waren die Blätter noch unaufgeschnitten (früher hatte man Zeitschriften in geheftetem Zustand verschickt, so dass die Seiten zunächst an den Rändern durchtrennt werden mussten, bevor man die Seiten aufblättern konnte), so dass sie ungelesen blieb. Zufälle gibt es ...


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Jahrestage der Wissenschaft

12.02.2019 um 13:45
50 jähriges Jubiläum. Etwas verfrüht, aber ich fange schon mal an zu feiern.^^
Am 21. Juli 1969 um 3:56 Uhr MEZ betraten im Zuge der Mission Apollo 11 die ersten Menschen den Mond, Neil Armstrong und Buzz Aldrin. In den folgenden drei Jahren fanden fünf weitere bemannte Mondlandungen des Apollo-Programms statt.
Wikipedia: Mondlandung#Geschichte


50329092 1206460242865188 22121818628208
Margaret Hamilton, NASA's lead software engineer for the Apollo Program, stands next to the code she wrote by hand. Incredibly, it was used to take Humanity to the moon, 1969


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Jahrestage der Wissenschaft

12.02.2019 um 17:56
Das letzte Bild zeigt anschaulich was damals an Aufwand dahintersteckte!
Wir waren schon die "Groessten" wenn einer geschaft hat ein 6Seiten Listing in Basic fuer den C64 fehlerfrei abzutippen!


:mlp:


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Jahrestage der Wissenschaft

12.02.2019 um 18:02
@Syndrom

Basic war für noobs, der echte Hacker hat sich in Maschinencode mit dem Prozessor unterhalten und kannte jedes Speicher-Byte mit Vornamen :)
Die wichtigsten Z80-Befehle werde ich wohl nie vergessen, auch wenn ich sie seit >30 Jahren nicht mehr benutzt habe...

FunFact: Mein erster Rechner hatte 1 kB Hauptspeicher, die reichten sogar für ein Schachprogramm!


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Jahrestage der Wissenschaft

12.02.2019 um 18:05
@geeky
Ich schätze die Dame hat das hier verwendet. Wikipedia: Assembler (Informatik)


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Jahrestage der Wissenschaft

12.02.2019 um 18:08
@geeky
An den Gummitasten war ich ziemlich allein in meinem "Microdrive-Universum"
Erst mit Load,8,1 und pressPlayontape baute sich eine Gemeinschaft auf um untereinander zu tauschen.

:mlp:


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Jahrestage der Wissenschaft

12.02.2019 um 18:24
@navi12.0

Davon gehe ich auch aus, das war schon deutlich komfortabler als die Sprungabstände im Kopf zu berechnen.


@Syndrom

Mein erster Massespeicher war ein Spulentonbandgerät, die Datasette gabs erst später ;)
Auch heute noch starte ich den Emu immer wieder gern und zocke 'ne Runde Mazogs:
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Aber genug OT, den 40. Geburtstag des Z80 vor 2 Jahren habe ich verpasst, nun heißt es warten auf den 50. Dann aber!! :)


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Jahrestage der Wissenschaft

12.02.2019 um 19:35
Zitat von geekygeeky schrieb:Die wichtigsten Z80-Befehle werde ich wohl nie vergessen, auch wenn ich sie seit >30 Jahren nicht mehr benutzt habe...

FunFact: Mein erster Rechner hatte 1 kB Hauptspeicher, die reichten sogar für ein Schachprogramm!
Schmunzel ... sweet memories. :) Eine meiner erfolgreichsten Entwicklungen war ein Z-80-System, das ohne RAM auskam, weil ich -- gerade so -- alle Variablen in die CPU-Register gequetscht bekam. Ohne RAM-Baustein war das System drastisch billiger als alle Alternativlösungen. Unterprogrammaufrufe gab's nur über genau eine Ebene, weil der "Stack" nur aus einem einzelnen, fest für diesen Zweck zugeordneten Register bestand.


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Jahrestage der Wissenschaft

13.02.2019 um 05:45
Hab ich jetzt erst mitbekommen, aber sollte noch nachgereicht werden.


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"Freedom of thought is best promoted by the gradual illumination of men's minds which follows from the advance of science. "
~Charles Darwin


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Jahrestage der Wissenschaft

13.02.2019 um 14:14
12.02.1809

Also ein wenig mehr gibt es schon zu berichten, immerhin haben wir es hier mit dem einst "gefährlichsten Mann Englands" zu tun. :D

Diesen Ruf hat sich Darwin auch redlich verdient, denn sein bis dahin (1859) einzigartiges Werk "Über die Entstehung der Arten" wurde und wird bis heute sehr kontrovers diskutiert. In Wissenschaftskreisen wurden seine Theorien schnell akzeptiert, bei anderen stieß er hingegen auf offene Ablehnung, sogar in seinem engeren Freundeskreis.

Aber beginnen wir von vorn. Charles Robert Darwin erblickte am 12.02.1809 in Shrewsbury (England) das Licht der Welt. Er war das fünfte von sechs Kindern des wohlhabenden Landarztes Robert Darwin und dessen Ehefrau Susannah.

220px-The Mount - about 1860
Darwins Geburtshaus, das Anwesen Mount House in Shrewsbury

Schon in jungen Jahren interessierte er sich für die Natur, in die er oft "Streifzüge" unternahm und damit anfing Muscheln, Käfer, Schmetterlinge und andere Dinge zu sammeln. Ebenso begeisterte er sich für die Mathematik, Chemie und technische Geräte, während Sprachen und Literatur ihn eher langweilten.

220px-Charles Darwin 1816
Darwin im Alter von 7 Jahren

Als Charles 8 Jahre alt war starb seine Mutter, fortan kümmerten sich weitestgehend seine älteren Schwestern um ihn. Obwohl er sehr wissbegierig war, interessierte ihn die Schule kaum. Bei Themen für die er sich brennend interessierte, zeigte er hingegen eine außergewöhnliche Geduld. Bereits zu dieser Zeit entwickelte er seine gute Beobachtungsgabe und seine kritische und unabhängige Denkweise, welche ihm sein gesamtes Leben lan prägen sollte.

Ab hier will ich mich aufs Wesentliche beschränken, um nicht zu sehr abzuschweifen, was bei einer Persönlichkeit wie Darwin gar nicht so leicht ist :D

Auf Wunsch des Vaters begann er ein Medizinstudium, was er jedoch vorzeitig abbrach. Danach versuchte er sich als Geistlicher und begann ein Studium der Theologie, aber auch das schätzte er später als "Zeitverschwendung" ein, auch wenn er diese Zeit in Cambridge später als die glücklichste in seinem Leben bezeichnen sollte.

Bereits in Cambridge traf Darwin seinen Großcousin William Darwin Fox, der ihn in die Insektenkunde einführte, und mit dem er viele Exkursionen unternahm. Ebenso begeisterten ihn die Botanikvorlesungen von John Stevens Henslow, in dessen Haus er regelmäßig eingeladen wurde, und mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband.

Inspiriert von den Werken John Herschels und Alexander von Humboldts plante er bereits 1831, also im Alter von 22 Jahren, eine Reise nach Teneriffa. Für dieses Ziel nahm er erhebliche Mühen in Kauf, und erlernte die spanische Sprache ... mehr oder weniger erfolgreich.
Kurz darauf bot sich ihm die Gelegenheit, an einer Expedition als "naturwissenschaftlich gebildeter Begleiter" auf der HMS Beagle teilzunehmen, die er auch nutzte.

Die Reise führte ihn zunächst nach Teneriffa, wo er aber wegen einer Quarantäne nicht von Board gehen durfte. Seinen ersten Landgang hatte er dann endlich am 16. Januar 1832 bei Praia, auf der kapverdischen Insel Santiago. Während des 3wöchigen Aufenthalts machte er die ersten geologischen Entdeckungen.


330px-Charles Darwins Weltumseglung mit
Stationen der HMS Beagle

Kurz darauf erreichte er die Ostküste Südamerikas, wo er seine geologischen Untersuchungen fortsetzte, während die HMS Beagle mit der Vermessung der Küsten beschäftigt war.

Den weiteren Verlauf der Reise kann man hier nachlesen:

Wikipedia: Charles Darwin#Die Reise mit der HMS Beagle

Im Oktober 1836 kehrte er nach England zurück, wo er seine Ideen und Gedanken zur Entstehung der Arten vertiefte, mit dem Ziel eine Theorie zu entwickeln, die im Gegensatz zur Naturtheologie Paleys auf einer naturwissenschaftlichen Grundlage basierte. Am Ende sollten es dann sogar 5 voneinander unabhängige Theorien werden...

1. die Evolution als solche, die Veränderlichkeit der Arten;
2. die gemeinsame Abstammung aller Lebewesen;
3. den Gradualismus, die Änderung durch kleinste Schritte;
4. Vermehrung der Arten beziehungsweise Artbildung in Populationen
5. und die natürliche Selektion als wichtigsten, wenn auch nicht einzigen Mechanismus der Evolution.

In den nächsten Jahren veröffentlichte Darwin noch weitere bedeutsame Bücher, aber seine letzten Jahre widmete er der Botanik, für die seine Erkenntnisse ebenfalls wegweisenden Charakter hatten.


Charles Darwin by Julia Margaret Cameron
Charles Darwin 1868

Im Alter von 73 Jahren starb Charles Darwin am 19. April 1882 in seinem Haus in Downe. Das Begräbnis fand am 06.05.1882 in der Westminster Abbey statt.

Darwins Funeral - The Graphic 1882Original anzeigen (0,3 MB)

Ein Mann, über den es noch so viel zu erzählen gäbe, was hier leider jeglichen Rahmen sprengen würde. Für ein paar Fakten sollte aber dennoch etwas Zeit übrig sein:

- Platz 16 in einer Liste der einflussreichsten Personen in der Geschichte,
- Platz 4 in der Liste der 100 Greatest Britons
- Darwin hatte 10 Kinder (nur 7 von ihnen erlebten das Erwachsenenalter)
- In Australien wurde ein Nationalpark und eine Universität nach ihm benannt, ebenso wie...
- ein Mondkrater, ein Marskrater, ein Asteroid, eine der Falklandinseln, ein College in Cambridge, ... usw.

So, nun ist erst mal Schluss, ich hoffe, ich konnte einen kleinen Einblick in einige wichtige Phasen seines Lebens vermitteln, also seine Kindheit, seine Studienzeit, aber auch seine Zeit als Forscher und Abenteurer. Vielleicht findet sich hier ja noch jemand, der das noch ergänzen kann und möchte, denn indem wir uns mit jemanden wie Darwin und seinen Ideen beschäftigen, halten wir die Erinnerung an ihn am Leben.


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