Danke für den Link, @rambaldi.
Okay, also kein Kompromiss?
Demnach: Alles Mist außer Schulmedizin und fertig ist das Thema?
Wenn man sich also den "HokusPokus" wegrationalisiert, ist er nicht mehr da und demnach ist eine faktenuntermauerte, logische Realität gegeben.
Wenn man allerdings an den "HokusPokus"
glaubt, ist man ganz oder teilweise einem Glauben an etwas 'ergeben', bei dem man Erfolge oder Geschehnisse ( (für die meisten) beweislos ) darauf stützen kann...
Und nur weil der Großteil der hier diskutierenden User nicht daran glaubt, heißt es trotzdem nicht, dass es für die, die daran glauben, nicht wirkungsvoll sein kann.
Mir ist es zum Beispiel an sich egal, ob Jemand sich Stückchen zerriebener Berliner Mauer in's Müsli mischt oder verdünnten Delfingesang (wtf?) zu sich nimmt oder jeden Abend vor'm Schlafengehen eine Choreographie mit 'nem Gummihuhn und 'nem umgeschnallten Nagelbrett vollzieht - solange der Mensch sich dadurch wirklich - für sich selbst - besser fühlt, sich dessen im Idealfall bewusst ist, anderen nicht schadet und natürlich aber auch abschätzen kann, wenn's total bekloppt wird ( obwohl das eigentlich auch egal ist, wenn die zuvor aufgeführten Punkte zum Großteil eingehalten werden ) oder eben auch erkennt, wenn der Zustand einen guten Facharzt erfordert.
Siehe im Fall Steve Jobs, doch auch er war ein Mann, der das selbstständig so für sich gewählt hat und das gilt es zu akzeptieren.
Ich nehme mir trotz Mangel an genormten Beweisen nicht heraus, etwas abzutun, was scheinbar wirklich irgendwelchen Menschen helfen kann, nur weil irgendwelche Statistiken der genormten Welt ein Beweissystem haben, welchem Glaubenssysteme und -wirkungen nicht gerecht werden können.
( ...und außerdem tragen nicht nur die Quacksalber 'Schuld', sondern auch die Leute, die sich über'n Tisch ziehen lassen. Bei bestimmten Punkten sollte doch schon das Hirn einsetzen... )
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Nur nochmal paar Kleinigkeiten:
In einer neueren Untersuchung (2009) konnte mittels Magnetresonanztomographie nachgewiesen werden, dass ein Scheinanalgetikum eine Hemmung der Aktivität von im Rückenmark befindlichen Neuronen, die auf die Verarbeitung von Schmerzreizen spezialisiert sind (Nozizeptoren), bewirken kann. Danach sei nachgewiesen, dass psychische Faktoren nicht nur die subjektive Schmerzempfindung verringern können, sondern auch messbare Effekte auf schmerzrelevante Neuronenaktivitäten schon auf der ersten Stufe der Schmerzverarbeitung im Zentralnervensystem bewirken können.
- Wiki.
Man hat z.Bsp. auch herausgefunden, dass Arzneien, die optisch in Kapsel- anstatt Tablettenform gegeben werden, besser wirken oder auch wenn die Tablettenfarbe anders ist, obwohl(!) die Dosierung die selbe ist.
Oder:
Je teurer ein Medikament ist, desto besser beurteilen Patienten seine Wirkung - selbst wenn es sich um ein wirkstoffloses Placebo handelt. Angesichts des Ergebnisses müssten Mediziner sich die Frage stellen, wie sich billigere Präparate verschreiben lassen, ohne dass die Patienten deren Wirkung infrage stellten. Bei 85 Prozent der Patienten, die ein vermeintlich teureres Präparat bekommen hatten, ließ das subjektive Schmerzempfinden nach der Tabletteneinnahme merklich nach. In der Gruppe mit dem billigen Präparat berichteten hingegen nur 61 Prozent, dass sich ihre Schmerzen gebessert hätten. "Der Placebo-Effekt ist eine der faszinierendsten und am wenigsten genutzten Kräfte im Universum", kommentierte Dan Ariely von der Duke-Universität seine Studie.
Das ist ebenfalls erstaunlich:
Das gilt auch für Patienten bei der Chirugie, meint der US-amerikanische Orthopäde Bruce Moseley: In einer Studie operierte er die Hälfte seiner Patienten mit Knieproblemen nach allen Regeln der Kunst. Zerstörter Knorpel wurde abgetragen, die Oberfläche sorgfältig mit einer Fräse geglättet, das Gelenk gespült. Die andere Hälfte der Patienten bekam nur zwei kleine Schnitte am Knie. Auf einem Monitor sahen sie die Bilder aus einer echten Operation. Sie waren der festen Überzeugung, dass sie wirklich operiert würden. Zwischen der echten und der Scheinoperation gab es keinen Unterschied beim Heilungserfolg, auch zwei Jahre später nicht.
http://www.3sat.de/page/?source=/nano/bstuecke/65381/index.html
'mal im bewussten Test:
Weil das aber ethisch fragwürdig ist, erforschte Ted Kaptchuk mit seinen Kollegen nun, ob sich die Wirkung auch entfaltet, wenn Patienten in vollem Bewusstsein Scheinmedikamente einnehmen. Dafür teilten sie 80 Patienten, die am Reizdarmsyndrom litten, in zwei Gruppen ein. Eine Gruppe, die Kontrollgruppe, erhielten keinerlei Behandlung, die andere eine Reihe Placebos – ehrlicherweise als „Zuckerpillen“ bezeichnet. Die Patienten sollten sie zweimal täglich einnehmen.
[...]
„Wir machten nicht nur absolut deutlich, dass diese Tabletten keine wirksamen Inhaltsstoffe enthielten, sondern wir druckten sogar ‚Placebo‘ auf den Behälter“, erklärt Ted Kaptchuk. „Wir sagten den Patienten, dass sie nicht unbedingt an den Placeboeffekt glauben müssen. Sie sollten einfach nur die Tabletten einnehmen.“ Die Mediziner überwachten die Teilnehmer über einen Zeitraum von drei Wochen. Am Ende des Versuchs fühlten verglichen mit der Kontrollgruppe fast zweimal so viele Placebo-Patienten eine Besserung ihrer Darmprobleme. Die Rate der zufriedenen Patienten entsprach sogar in etwa der von Patienten, die mit den effektivsten Medikamenten therapiert worden waren. „Ich dachte nicht, dass es so gut funktioniert“, sagt Anthony Lembo, einer der Studienautoren. „Ich fühlte mich seltsam dabei, Patienten darum zu bitten, ein Placebo einzunehmen. Aber zu meiner Überraschung funktionierte es für sehr viele von ihnen.“
Die Autoren warnen jedoch selbst vor zu weitreichenden Schlüssen – die Probandengruppe sei klein und die Studie gäbe nur einen weiteren Hinweis auf den Erfolg von Scheintherapien, selbst wenn Patienten informiert seien. „Nichts desto trotz handelt es sich offenbar um mehr als nur positives Denken“, sagt Ted Kaptchuk. „Es scheint ein deutlicher Effekt von einem einfachen medizinischen Ritual auszugehen.“
http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/medikamente/news/placebos-wirkungsvoll-wider-besseres-wissen_aid_584050.html