DalaiLotta schrieb:Ich sehe keinen Grund, hier über irgend eines deiner Stöckchen zu springen.
Wenn es dir so zu "ungeordnet" ist, dann such den Fehler bei dir selber, ich hab mich nun oft genug wiederholt.
Super Auftakt für den Versuch, etwas mal sachlich auf den Punkt zu bringen.
DalaiLotta schrieb:Mal gibt es angeblich gar keine Evidenz, wenn sie belegt wird, geht es nicht mehr um Methoden an sich,
sondern was von den "phösen Anwender" sonst so angestellt wird, die schaden ja nur -
während Evidenz für Unschädlichkeit aber abgewertet wird.
Hier gibt es keinen Punkt, an dem man irgendwie ansetzen kann. Völlig unklare Aussage in meinen Augen.
Aber immerhin erahne ich, was du mit der Evidenz-Umkehr meinst. Nur ist mir nicht so recht klar, wo man sich in der Forschung damit beschäftigt, Unschädlichkeit nachzuweisen. Man erforscht Wirkungen, Das ist der relevante Punkt. Und dann geben Studien Aufschluss über Nebenwirkungen, die in einer international festgelegten Skala klassifiziert sind. Was für ein Kriterium ist "unschädlich" in Bezug auf welche Fragestellung? Ist bspw. Zucker unschädlich? Oder Wasser? Hm.
DalaiLotta schrieb:Dann können Kräuter erst mal gar nix, aber von dir können Wirkstoffe und Extrakte ruhig verwechselt werden,
dann sollen sie erst "sortiert sein" (aber alle!) - und dazwischen wird der Grund für die Unordnung bei mir verortet.
Was? Wer sagt, dass Kräuter nichts können? Und dir ist klar, dass in der Pharmazeutik synthetisierte Wirkstoffe hinsichtlich der pharmakologischen Effekte wohl spezifischer sind als Komplexe, wie sie Extrakte enthalten? Aber worauf soll das hinauslaufen?
Und wo kommt das mit dem sortiert jetzt her?
DalaiLotta schrieb:Lächerlich.
Oookayyy ... was auch immer. Zielführend ist diese Anmerkung jedenfalls nicht.
DalaiLotta schrieb:Wieso sollte es EINE Naturheilkunde geben? Klär doch erst mal deine Ansprüche an die Begrifflichkeit.
"Naturheilkunde" ist ganz klar ein Oberbegriff, der auf jeden Fall weit oben in der Systematik steht. Denn er enthält außer dem Hinweis auf die Natur keine weiteren Spezifikationen, die z. B. sein könnten: "Wasser-Naturheilkunde", Luft- und Barfußlauf-Naturheilkunde"...
Insofern kann es auf dieser Begriffsebene nur eine Naturheilkunde geben. Deren Definition muss dann natürlich je mehr Untergruppen erfassen, desto mehr es davon gibt. Wenn, wie beim Beispiel der Wikipedia-Seite, das sich schon weit oben aufteilt in solche und solche - und dann viele der vermeintlich "guten" solchen bei genauerem Hinsehen z. B. evidenzmäßig doch nicht so gut dastehen, ist da einfach mal was faul.
DalaiLotta schrieb:Mein Punkt war, dass "Naturmedizin" nicht mit den Inhalten der Naturheilkunde gleichzusetzen sei.
Um das zu klären muss man aber nur in den Wiki-link schauen.
Jetzt musste ich erst noch mal nachsehen, wie wir hier auf "Naturmedizin" kamen. Die Stichwortsuche zeigt, dass der Begriff im Thread widerholt vorkommt; dies aber nicht für eine bestimmte, definierte Ausrichtung, sondern allgemein gesprochen, umgangssprachlich für alles, was irgendwie in der Grauzone liegt.
Dann habe ich gestern gesagt:
Nemon schrieb:Jetzt nimmst du für „Naturheilkunde“ das, was man als frühere Stadien der heutigen Medizin bezeichnen kann. Dann wäre sie in der modernen Medizin aufgegangen. Was in der Konsequenz auch für den definitorischen Grenzfall der Phytotherapie gilt.
Aber Medizin besteht nicht nur aus Pharmakologie, wie auch mal angemerkt muss. Vor allem aber wäre „Naturmedizin“ obsolet, wenn man damit das eben beschriebene bezeichnete.
Diese Verwendung von "Naturmedizin" war speziell auf die historische Komponente bezogen und insofern ein Kunstwort. Dein Punkt geht von daher ins Leere. Wo steht denn die Definition für "Naturmedizin", auf die wir uns beziehen sollen? Auf der Wikipedie-Seite zur Naturheilkunde kommt sie nicht mal vor. Auch sonst führt die Suche auf keine offziellen Seiten (jedenfalls jetzt auf Anhieb nicht beim 1. Versuch.
Aber, und jetzt beiße sich die Katze wieder in den Schwanz, hier eine typische Verwendung des Begriffs von einer "berufenen" Quelle (Hervorhebungen durch mich):
Die Silbe „Natur“ in Naturmedizin stammt aus dem lateinischen „natura“, was wiederum eine Übersetzung aus dem griechischen „physis“ ist. Und Physis bedeutet so viel wie Organisation, autonome Regelung, Energiebildung und –verwertung. Mit anderen Worten eine der Grundvoraussetzung für alles Lebendige. Aus diesem Grund wurde die Naturmedizin früher auch Physiatrie genannt.
Wirkung der Naturmedizin
Die Naturmedizin setzt vor allem auf diätetische und physikalische Methoden, eine gesunde Lebensweise und den Einsatz von natürlichen Arzneimitteln. Ebenso gehört zu der Naturmedizin ein Spektrum verschiedener Naturheilverfahren, welche ohne technologische Hilfsmittel auskommen. Ziel dieser Verfahren ist es, individuelle Reize zu setzen, um so die körpereigenen Fähigkeiten zur Selbstheilung zu aktivieren.
Quelle:
https://fachportal-gesundheit.de/naturmedizin/Kurz angehalten: Diese Physiatrie, ein Duden-Eintrag zur Rechtschreibung, die dies bestätigt. Sonst bei der Schnellsuche erst mal nichts. Wo diese Definition herkommt, keine Ahnung. Aber ich bin jetzt auch im Schnell-Modus. Weiter im Text:
Folgende Verfahren gehören zu der klassischen Naturmedizin
Phytotherapie – Pflanzenheilkunde; Einsatz von pflanzlichen Arzneimitteln, Tees und Salben
Hydrotherapie – Wasseranwendungen (Wärme- und Kältetherapie, „Wasserkuren“; der bekannteste Vertreter war Pfarrer Kneipp
Bewegungstherapie
Manuelle Therapie – Massagen und unterschiedliche Methoden für den Bewegungsapparat
Ernährung – individuelle Kost und Diätberatung
Ordnungstherapie – Strukturierung der äußeren und inneren Lebensordnung, um ein Gleichgewicht von Körper, Geist und Seele zu erreichen
Entgiftung und Ausleitungsverfahren (Schröpfen, Blutegel, Aderlass)
Und jetzt kommt's schon wieder . Trommelwirbel ...
Des Weiteren gibt es noch andere Verfahren, welche zu der Naturmedizin gezählt werden.
Dazu zählen z.B.:
Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)
Traditionelle thailändische Medizin
Ayurvedische Medizin (traditionelle indische Medizin)
Anthroposophische Medizin
Homöopathie
Osteopathie und Chiropraktik
Spagyrik – „Alchemie der Naturheilkunde“
Gemmotherapie – Pflanzenheilkunde mit Knospen
Aromatherapie
Reiki
Tai Chi, Yoga, Qi Gong
Entspannungsverfahren (Autogenes Training, Atemtraining, usw.)
weitere
Die verlinkte Seite ist das etwas hochstaplerische Angebot eines Heilpraktikers. (Ich bin wieder versucht, ein paar Kirschen aus dessen Online-Garten zu pflücken, aber lassen wir das mal).
DalaiLotta schrieb:"Komponenten" sind es nur dann, wenn du deine Agenda mit "der Naturmedizin" aufrollst.
Ansonsten kann man da auch ruhig von "ganzen Bereichen" reden. (Wie sie im link ja auch aufgezählt, bzw. von mir zitiert wurden.)
Das ist dein wording, nicht "die Medizin".
Ich werde allmählich müde - weiß aber auch nicht wirklich, was ich mit diesem Textabsatz anfangen soll.
DalaiLotta schrieb:Als ob die evidenzbasierten Methoden anders wirken würden, wenn sie von wem angeboten werden, der auch Quatschmedizin betreibt
- das erinnert mich zu sehr an eine Art Aberglauben, um es ernst nehmen zu können.
Hier weiß ich auch nicht, worauf es hinauslaufen soll und wo das Thema herkommt. Habe ich was in der Richtung gesagt?
DalaiLotta schrieb:"Komplette Umdrehung" dafür, auch für die Unschädlichkeit ne Evidenz zu haben - kannste dir nicht ausdenken so was.
Was für ein Glück, dass du, bzw. ihr beide, keine Mediziner seid!
Das klingt, als habet ihr nicht mal begriffen, dass "Medizin" was für Kranke ist.
Vielleicht lieferst du einfach mal Dokumente, die das mit der Evidenz für Unschädlichkeit fachlich verdeutlichen. "Evidenz" kenne ich so nicht.
SpoilerVielleicht sind ja wenigstens gescheiterte Zahnärzte im Raum? Das würde aber auch nicht erklären, was hier falsch läuft. Das ist ein Insider, pardon.Was bleibt? Die Debatte um die beiden Ns war irgendwie ein bisschen verfehlt. Und das verlinkte "Gesundheitsportal" belegt mal wieder ziemlich klar, was die gelebte Praxis ist und wo die Probleme liegen. Man betrachtet Naturmedizin und Naturheilkunde im Endeffekt als Teil ein- und derselben Sache. Zwar werden die schwurbologischen Praktiken irgendwie abgesetzt dargestellt, aber sie kommen nach wie vor mit in die Heilpraktiker-Suppe.