Heide_witzka schrieb:Was so ein Artikel mit vernünftigem Journalismus zu tun hat bleibt mir ein Rätsel.
Null. Es geht lediglich darum, das Blatt an Dumme zu verkaufen, denn Intelligente lesen es nicht. Sehen sich höchstens die bunten Bildchen an.
Hinzu kommt, und jetzt verrate ich mal als Whistleblower Internes, dass nicht jeder journalistische Schreiberling auch ein echter Journalist ist. Da sitzen Leute, die nach einem Germanistik- oderanderem völlig überlaufenem Studium keinen anderen Job bekommen haben.
In einer eigenen Studie über Studienabgänger, an der ich mal mitarbeitete, interviewten wir auch so eine "Journalistin". Ich gestehe, ist anekdotisch, aber dennoch "aus dem Leben gegriffen". Die meine fröhlich, sie hätte kaum Ahnung, aber sie müsse halt über alle möglichen Themen schreiben. Damals noch, ging sie in die nächste Bibliothek und schrieb ab.
Dabei zog sie immerhin Fachliteratur zu Rate, auch wenn diese naturgemäß nicht immer den neuesten Wissenstand widerspiegelte. Heute wird gegoogelt, und in aller Regel die erstbeste Überschrift genommen, die, ebenfalls in aller Regel, da sehr oft aufgerufen, dann esoterischer Unsinn ist.
Bei der Menge an Themen, die in den BUNTEN dieser Welt wöchentlich oder gar täglich in Kurzform abgehandelt werden, bleibt einfach keine Zeit, sich als nicht vom eigentlichem Fach auch noch fachfremd fachlich weiterzubilden, um dann sachlich Korrektes von sich zu geben. Also wird etwas schnell zusammen geschustert, das danach klingt, als ließe es sich verkaufen.
Die gemeinen BUNTE & Co Leser wollen hier keinen tiefschürfenden Studiengang belegen, sondern ihr eigenes Mangel- und Fehlwissen als weise sehen ("Denn das Leben ist ja mehr als nur Wissenschaft" klingt allemal toller als ein "ich habe keine Ahnung von der Materie, bin aber gerade zu faul/dumm um es mir anzueignen", gelle") und ansonsten sensationell Neues erfahren.