Und wer glaubt, dass die viel zitierte Stiko keine Interessenkonflikte hat, der glaubt auch, dass VW immer die Wahrheit im Bezug auf den Dieselskandal erzählt hat:
"Ross und Reiter nannten die Kassen nicht. Wer recherchiert, findet Auffälligkeiten, angefangen beim langjährigen Stiko-Vorsitzenden Heinz-Josef Schmitt. Der Mainzer Professor erhielt im Juni 2006 den Helmut-Stickl-Preis - für sein "besonderes Engagement zur Förderung des Impfgedankens". Gestiftet wurde die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung vom Gardasil-Hersteller Sanofi Pasteur MSD. Im September 2007 legte Schmitt den Stiko-Vorsitz nieder, der Ärztezeitung sagte er zur Begründung: "Inzwischen habe ich mich entschieden, ganz in die Industrie zu wechseln und für den Impfstoffhersteller Novartis Vaccines und Diagnostics tätig zu werden."
Derzeit amtieren16 Stiko-Mitglieder, die meisten von ihnen tauchen auch auf Internetseiten auf, die von Impfstoffherstellern bezahlt werden. So bedankt sich GlaxoSmithKline auf seiner Website www.gesundes-kind.de für die wissenschaftliche Beratung von Professor Fred Zepp. Beim "Forum Impfen", finanziert von vier Impfstoffherstellern, machen gleich fünf Stiko-Mitglieder mit: Frank von Sonnenburg, Christel Hülße, Friedrich Hofmann, Wolfgang Jilg, Ursel Lindlbauer-Eisenach. Baxter, Novartis Behring und Wyeth unterstützen die Arbeitsgemeinschaft Meningokokken beim Grünen Kreuz. Aus der Stiko dabei ist Jan Leidel, im Hauptberuf Leitender Medizinaldirektor am Gesundheitsamt Köln
Viel beschäftigt ist offensichtlich das Stiko-Mitglied Ulrich Heininger: Der Baseler Professor erklärte in mehreren wissenschaftlichen Aufsätzen, er habe Honorare von Impfstoffherstellern für Vorträge und Beratungstätigkeiten sowie finanzielle Unterstützung für Forschungsprojekte erhalten.
Hinweise auf solche Nebentätigkeiten findet man im pharmaindustrie-kritischen Fachblatt arznei-telegramm oder auf der Homepage des Vereins Ärzte für individuelle Impfentscheidung, die für unabhängige Aufklärung zu Impfungen eintreten. Dagegen gibt das RKI bislang keine Hinweise zu potenziellen Interessenkonflikten von Stiko-Mitgliedern."
http://m.taz.de/!5191620;m/