Cpt.Germanica schrieb:Für mich ist nach wie vor auffällig, dass just der Schuh, der im Wasser war, diese Auflösungserscheinungen gezeigt hat.
Ob der Schuh nicht nur mit dem "Mittel X" in Berührung kam, sondern zusätzlich auch noch mit Wasser, ist keinesfalls sicher. Kann sein, muss nicht sein.
Cpt.Germanica schrieb:Was war mit dem linken Socken? Gibt es hier eine Zustandbeschreibung? Der Socken soll doch noch intakt gewesen sein, richtig? Wie kann "Mittel X" den Schuh dann derart angreifen, den weitaus weniger widerstandsfähigen Socken dagegen nicht?
Der Socke geht es gut:
Quelle:
https://www.welt.de/vermischtes/article13645623/Nr-84-Das-fehlende-Beweismittel-im-Fall-Barschel.htmlDaraus folgt aber nicht viel. Nagellackentferner - zumindest früher zumeist aus Aceton-Basis - entfernt, wie der Name sagt, (Nagel-)Lack, greift aber Baumwolle nicht an. Haut auch nicht so einfach. Und wer sagt, dass die Socken, mit denen Barschel in der Wanne aufgefunden wurden, die sind, die er trug, als sein Schuh mit mit dem "Mittel X" in Kontakt kam.
Cpt.Germanica schrieb:Und warum ging man (der/die Mörder) den Umweg über den linken Schuh und hat nicht die Fußsohlen eines (jetzt mal als bewusstlos angenommenen) UB direkt mit "Mittel X" behandelt?
Ich für meinen Teil nehme nicht an, dass das "Mittel X" im Zuge eines Angriffs auf Barschel zum Einsatz kam. Ich vermute eher ein versehentliches Verschütten.
Cpt.Germanica schrieb:Oder wurde "Mittel X" dem Schuh schon bei gegeben bevor man (unter Annahme der Mordversion) UB quasi "eingeschläfert" hat? Wann soll das dann zeitlich gewesen sein?
Spekulation Nr. 1:
Ein versehentliches Verschütten, noch bevor sich Barschel eines Angriffs auf seine Person bewußt war, ließe sich am einfachsten mit den Spurenbild vereinbaren, also z.B. so:
Barschel sitzt mit "Robert Roloff" am Tisch und "Roloff" schüttet versehentlich "Mittel X" über Barschels Schuh. Oder er verschüttet es absichtlich, läßt es aber wie ein Versehen aussehen, weil er will, dass Barschel kurz den Raum verläßt.
Die Abdrücke auf dem Badewannenvorleger kann man so interpretieren, dass jemand absichtlich ein paar Mal kräftig mit dem Vorderfuß aufgetreten ist, um das "Mittel X" aus dem Schuh quasi herauszudrücken. Danach greift sich der Schuhträger ein Handtuch, um den Schuh auch von oben trockenzuwischen. Er schnürt den Schuh auf, läßt ihn an Ort und Stelle zum Trocknen stehen und geht auf einem Schuh und einem Socken zurück in Richtung Zimmer. Dabei wirft er verärgert das Handtuch in die Ablage. Und streift sich - immernoch stinksauer - den anderen Schuh ab und läßt ihn liegen, wo er eben gefunden wurde. Die Reihenfolge ist natürlich Spekulation, aber die Spuren deuten jedenfalls auf einen völlig handlungsfähigen Schuhträger hin.
Spekulation Nr. 2:
Ein versehentlichen Verschütten durch den Mörder, nach dem Barschel längst in der Wanne lag (dann erledigen sich auch alle Socken-Fragen). Also z.B.: Barschel dämmert in der Wanne seinem Tode entgegen und der oder die Mörder räumen ihre Sachen zusammen. Dabei bemerken sie, dass sie auf (oder in) dem linken Schuh einige verräterische Spuren hinterlassen haben.
Es bestehtl die Möglichkeit, dass Barschel ein Teil der tödlichen Wirkstoffkombi durch einen Schlauch durch die Nase verabreicht wurde. Dafür spricht z.B. das Fehlen von Verpackungen, die Blutanhaftungen unter Nase und das Fehlen von Tablettenanhaftungen in der Speiseröhre.
Reste dieser Flüssigkeit könnten aus dem Schlauch zunächst unbemerkt in den Schuh gelangt sein, der vielleicht irgendwo herumlag, während man Barschel zur Wanne zerrte oder in diese hineinlegte. Um diese Flüssigkeit, die im Zweifel "Salzränder" hinterlassen hätte, wieder zu entfernen, haben die Mörder den Schuh mit dem "Mittel X" behandelt, weil sie nichts anderes zur Hand hatten.
Soweit zunächst Mal zwei Vorschläge, die so ganz und gar nichts mit einer Giftbeibringung über die Fußsohlen zu tun haben. Und ja, natürlich sind dies pure Spekulationen. Aber beide Vorgänge würden zu dem vorgefundenen Spurenbild passen.