Der Fall Uwe Barschel
03.12.2020 um 19:47geeky schrieb:Es wurde also etwas "nachgewiesen", von dem man gar nicht weiß, was es gewesen sein soll, sich aber trotzdem sicher ist, daß es nicht mehr da war? Das ist doch absurd - aber das bringt die Mord-Hypothese wohl zwangsläufig mit sich.Naturwissenschaftliche Prozesse bewirken durchaus Veränderungen an Stoffen, die es später nicht mehr zulassen auf die „Ausgangslage“ zurück zu schließen. Bsp. und für jedermann einfach vorstellbar ist eine Verbrennungsreaktion. Es ist durchaus schwierig nachzuweisen, ob nun Flüssiggas, Erdgas, Wasserstoff usw. bei der Reaktion beteiligt war oder was ganz anderes. Man kann jedoch u. U. an der jeweiligen Spurenlage schon darauf schließen, was es gewesen sein kann und was definitiv nicht.
Wie oplibelle oben sehr schön beschrieb, sind die am Tatort vorgefundenen Stoffe (Wasser, Wein, ...) nicht im Stande, die entsprechenden Spuren zu erklären (z.B. hier die Aluflakes aus der Innenbeschriftung des Schuhs am Badvorleger). Man weiß jedoch um einen Stoff, der genau so was bewirken kann und grenzt von unendlich vielen Stoffen auf eine Gruppe mit ähnlichen Eigenschaften ein. Jetzt kann man sich Gedanken machen, welcher Stoff das genau war oder man überlegt, wo der Stoff herkam und vor allem wie er und seine Verpackung usw. denn vom Tatort wegkam, wenn der Betroffene nicht mehr dazu in der Lage gewesen ist.
Warum der Socken nicht nachweisbar angegriffen wurde von dem Stoff? Entweder greift der Stoff den Socken nicht an oder wie hier mit dem potentiellen Stoffkandidaten sogar ausprobiert, wirkt der Stoff bei Verdünnung am Socken nicht mehr. Da der gute Socken am Körper in der Badewanne war, dürfte für mich klar sein, dass der Wasserinhalt der Badewanne für ausreichend Verdünnung gereicht haben könnte.