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Der Fall Uwe Barschel

1.526 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Krawatte, Lösungsmittel Auf Dem Badevorleger, Abgerissener Hemdknopfes ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Fall Uwe Barschel

13.07.2023 um 16:13
Zitat von geekygeeky schrieb:Zumal Barschel ja allen Grund hatte, seinen Freitod als Mord zu inszenieren - das letzte, was er für die Hinterbliebenen noch tun konnte.
Das kann man so und so sehen. Seine Witwe und frühere Mitstreiter attestierten Barschel immer wieder Kampfeswillen und Mut, sich Konsequenzen zu stellen und nicht feige und ohne Vorwarnung/Erklärung aus dem Leben zu scheiden. Andere sprechen ihm genau das ab und beschreiben seine Persönlichkeit als machtbesessen, egozentrisch und von Versagensängsten geplagt. Am Ende des Tages kann man von außen nicht wirklich bewerten, ob er nun suizidal war oder nicht.
Zitat von geekygeeky schrieb:Was würdest du als die Hauptargumente sehen, die laut Wille für einen Mord sprechen? Seine Spekulationen zum DMSO zählen ja wohl kaum als Argument.
Genau da liegt ja der Haase gewissermaßen im Pfeffer. Entscheidende Argumente wie die mögliche Verwendung von DMSO können argumentativ sowohl pro als auch kontra Suizid vorgebracht werden. Merkwürdige, punktuelle Verletzungen in Rachen und Magen, der abgerissene Hemdknopf trotz gebundener Krawatte, ausgewaschen Schnapsfläschchen, die verschwundene Weinflasche, der gebundene Schuh im Flur usw. usf. Es gibt vieles. Aber man kann es eben auch im Rahmen eines Suizides erklären. Deshalb erscheint ja der Suizid als die wahrscheinlichste Variante.

Fatal war die schlechte Polizeiarbeit am Tatort und auch die skandalös schlechten Ermittlungen später. Hier könnte natürlich einiges zerstört und/oder übersehen worden sein. Aber wie gesagt, ohne neue Erkenntnisse bleibt das Ergebnis stehen.
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:Dass der Mossad Barschel, der für Israel unbedeutend ist, überhaupt ins Visier nimmt, ist schon höchst unwahrscheinlich.
Hr. Ostrovsky hat durch Dritte von der angeblichen Liquidierung des Hr. Barschel gehört und das Ganze wohl ungeprüft übernommen. Einige Dinge können anhand der vorhandenen Fakten auch widerlegt werden. Was das Motiv angeht, so waren Waffenlieferungen an den Erzfeind Iran und geheime Pilotenschulungen von Iranern in der BRD wohl maßgeblich. Ob es in Teilen stimmt, weiß niemand. Beweise gibt es nicht.


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Der Fall Uwe Barschel

13.07.2023 um 18:15
@Slaterator
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Entscheidende Argumente wie die mögliche Verwendung von DMSO
Ich kann in der Behauptung, eventuell könne DMSO im Spiel gewesen sein, keinerlei Argument erkennen, schon gar kein entscheidendes.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Merkwürdige, punktuelle Verletzungen in Rachen und Magen, der abgerissene Hemdknopf trotz gebundener Krawatte, ausgewaschen Schnapsfläschchen, die verschwundene Weinflasche, der gebundene Schuh im Flur usw. usf. Es gibt vieles. Aber man kann es eben auch im Rahmen eines Suizides erklären.
Eben: nichts davon taugt als Argument pro Mord. Sicher lassen sich beliebige Tathergänge konstruieren, die derartige Merkwürdigkeiten zu Indizien für einen Mord machen, aber das sind eben nur Spekulationen und keineswegs Argumente.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Fatal war die schlechte Polizeiarbeit am Tatort und auch die skandalös schlechten Ermittlungen später.
Es gab nun mal keine Indizien für eine Fremdeinwirkung. Auch "bessere" Polizeiarbeit hätte wohl keine solchen Hinweise zutage gebracht, eher das Gegenteil.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Hr. Ostrovsky hat durch Dritte von der angeblichen Liquidierung des Hr. Barschel gehört und das Ganze wohl ungeprüft übernommen.
Das ist seine Version. Er besaß Fantasie genug, auch diese Dritten erfunden zu haben.


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Der Fall Uwe Barschel

13.07.2023 um 18:51
hey hey

den fall neu aufrollen wäre vielleicht nicht schlecht, mit den heutigen möglichkeiten würde er wahrscheinlichn endlich aufgeklärt!!!


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Doors ehemaliges Mitglied

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Der Fall Uwe Barschel

13.07.2023 um 19:03
Uwe B. war bereits lange vor seinem Drogenkonsum so selbstverliebt und grössenwahnsinnig. Am Tavor* allein kann es nicht gelegen haben, wobei ich allerdings annehme, dass diese Substanz das noch verstärkt hat.

Ich habe mich mit dem Knaben schon Mitte der 1970er beschäftigt, als er im Kultusministerium SH das sogenannte "geheime Barschel-Papier" verfasst hatte, wonach bei Neueinstellungen von Lehrern bevorzugt solche mit CDU-Parteibuch einzustellen wären.

Auch die Geesthachter Dönitz-Affäre war da noch nicht vergessen.





*Tavor, oder, wie wir hier oben sagen:
Barschels Badezusatz.


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Der Fall Uwe Barschel

13.07.2023 um 19:07
Die polizeiliche Kamera, mit der der Tatort fotografiert wurde, stellte sich im Nachhinein als defekt heraus, so dass alle Bilder unscharf waren und die einzigen verwertbaren Fotos von dessen ursprünglichem Zustand die der Stern-Reporter sind.[r-1 4]
Wikipedia: Uwe Barschel

Dicke Panne der Polizei. Es gibt außer den Bildern vom Stern keine Fotos vom Tatort. Das hat die Ermittlungen erheblich erschwert. D.h. man kann nicht exakt sagen was im Zimmer lag und wo es lag.


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Der Fall Uwe Barschel

13.07.2023 um 19:14
Zitat von geekygeeky schrieb:Ich kann in der Behauptung, eventuell könne DMSO im Spiel gewesen sein, keinerlei Argument erkennen, schon gar kein entscheidendes.
Wenn es im Spiel war, spricht es mMn für Mord. Das ist aber meine persönliche Ansicht. Hr. Rex spielte es ja auch bis zur Bedeutungslosigkeit herunter. So kann sich jeder seine eigene Meinung bilden. Es gibt da kein richtig oder falsch.
Zitat von geekygeeky schrieb:nichts davon taugt als Argument pro Mord. Sicher lassen sich beliebige Tathergänge konstruieren, die derartige Merkwürdigkeiten zu Indizien für einen Mord machen, aber das sind eben nur Spekulationen und keineswegs Argumente.
Ich sehe bei der Suiziderklärung aber auch kein definitives Suizidargument. Es gibt zwei gegensätzliche Erklärungen des selben Umstandes. Am Ende überwiegen dann knapp diejenigen pro Suizid. Rein faktisch ist daher der Suizid im Vorteil. Aber Mord schließt das definitiv nicht aus.
Zitat von geekygeeky schrieb:Es gab nun mal keine Indizien für eine Fremdeinwirkung.
Doch, die gab es.
Zitat von geekygeeky schrieb:Auch "bessere" Polizeiarbeit hätte wohl keine solchen Hinweise zutage gebracht, eher das Gegenteil.
Das ist jetzt auch Spekulation.
Zitat von geekygeeky schrieb:Das ist seine Version. Er besaß Fantasie genug, auch diese Dritten erfunden zu haben.
Auch das ist reine Spekulation. Er behauptet das Gegenteil. Beweise gibt es nicht, was in Geheimdienstkreisen auch nicht weiter überrascht.
Zitat von pinacoladapinacolada schrieb:den fall neu aufrollen wäre vielleicht nicht schlecht, mit den heutigen möglichkeiten würde er wahrscheinlichn endlich aufgeklärt!!!
Das wage ich zu bezweifeln. Viele Asservate verschwanden oder wurden vernichtet. Da die selben Indizien unterschiedlich erklärt werden können, wird es sehr schwierig bis aussichtslos. Davon abgesehen gilt der Fall als abgeschlossen. Nur durch ganz neue, bahnbrechende Hinweise könnte es zu einer Neuaufnahme kommen. Das ist nicht in Sicht.


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Der Fall Uwe Barschel

13.07.2023 um 19:32
Der Fall kann nie ganz geklärt werden, weil zu viele Infomationen oder Beweise entweder gar nicht erst vorhanden waren oder später verschwunden sind. Es gibt, wie gesagt keine Polizeifotos vom Tatort, die wären essentiell wichtig.
Die Infomationen die der Fall hergibt, sprechen aber nach meiner Einschätzung sehr deutlich für einen Suizid.


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Der Fall Uwe Barschel

13.07.2023 um 20:05
Zitat von geekygeeky schrieb:Zumal Barschel ja allen Grund hatte, seinen Freitod als Mord zu inszenieren.
Warum hat er es denn dann nicht getan?

Einmal mit einem kräftigen Ruck einen der Fenstervorhänge runterreißen. Eine Lampe umwerfen. Wenigstens ein Glas Rotwein auf dem Boden verschütten. Es wäre so einfach für ihn gewesen, es nach Mord aussehen zu lassen.

Und was macht er stattdessen? Er löst die Farbe von innen und außen an einem seiner Schuhe, läßt das Lösungsmittel verschinden und hofft dann, jemand wird dann schon auf Mord schließen?! Ernshaft jetzt?
Zitat von geekygeeky schrieb:Es gab nun mal keine Indizien für eine Fremdeinwirkung
Vorwiegend gibt es mal keine Indizien für einen Selbstmord.


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Der Fall Uwe Barschel

13.07.2023 um 21:21
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Einmal mit einem kräftigen Ruck einen der Fenstervorhänge runterreißen. Eine Lampe umwerfen. Wenigstens ein Glas Rotwein auf dem Boden verschütten. Es wäre so einfach für ihn gewesen, es nach Mord aussehen zu lassen.
Ein sehr gutes Argument wie ich finde. Das hatte ich damals nicht berücksichtigt. Die Befürworter der Suizidtheorie argumentieren ja, daß es keinen Beweis für die Existenz des Robert Ro(h)loff gibt und er Teil der Inszenierung wäre. Zudem der Kauf von Puppen für seine Nichten. Ebenfalls von Ihm inszeniert. Na ja. Ich denke da anders. Für mich überwiegen die Mordmotive deutlich gegenüber denen eines Suizides. Doch die Indizien können für beide Fälle erklärt werden. Den einen, schlagenden Beweis gibt es leider nicht. Ein Mord ist für mich aber sehr realistisch und keine VT für Kleingeister.


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Der Fall Uwe Barschel

13.07.2023 um 22:27
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Die Befürworter der Suizidtheorie argumentieren ja, daß es keinen Beweis für die Existenz des Robert Ro(h)loff gibt und er Teil der Inszenierung wäre.
Was in der ganzen Affäre bis heute niemand mal wirklich gründlich angegangen ist, ist die Beziehung zwischen Reiner Pfeiffer und Wikipedia: Gert Postel zu der Zeit. Pfeiffer war es, der aus offenbar mehr als nur journalistischem Interesse Postel 1985 im Knast besuchte, sich mit ihm anfreundete und schließlich als sein ghostwriter fungierte (für: "Die Abenteuer des Dr. Dr. Bartholdy – Ein falscher Amtsarzt packt aus")

Bei wem hat sch Pfeiffer wohl seine Sauereien gegen Barschel abgeguckt? Eben. Postel hat sich als Zeuge im "Schubladenausschuss" des Kieler Landtages selbst bezichtigt, da ganz aktiv dabei gewesen zu sein.

Ich kann mir Gert Postel sehr gut in der Rolle des "Robert Roloff" vorstellen, der mit dem verzweifelten Barschel noch ein paar letzte, üble "Spiele" treibt. Damit hätte es Roloff gegeben und doch wieder nicht gegeben.

Nur mal so als Denkanstoß.


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Der Fall Uwe Barschel

13.07.2023 um 22:48
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Ich kann mir Gert Postel sehr gut in der Rolle des "Robert Roloff" vorstellen, der mit dem verzweifelten Barschel noch ein paar letzte, üble "Spiele" treibt. Damit hätte es Roloff gegeben und doch wieder nicht gegeben.
Das kann ich mir durchaus auch vorstellen. UB hat ja sogar eine -wenn auch wenig detaillierte- Personenbeschreibung angefertigt. Ich habe sie jetzt nicht zur Hand, aber man könnte anhand dieser sicherlich mal schauen, ob Postel da überhaupt in Frage kommt. Mir fehlt gerade noch die Idee, zu welchem Zweck das ganze hätte inszeniert werden sollen. Üble Spiele schön und gut. Doch warum ? Wollte man Geld von UB ? UB selbst zumindest hat bei seinen Anrufen kurz vor seinem Ableben davon nichts erzählt. Im Gegenteil. Die Hilfe käme unentgeltlich als persönliche Rache, wenn ich mich korrekt erinnere. Schon merkwürdig.


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Der Fall Uwe Barschel

14.07.2023 um 01:16
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:Wie kann man im Fall Barschel überhaupt davon ausgehen dass es ein Mord war, wenn alles für Selbstmord spricht bzw. mit Selbstmord erklärbar ist? Ich denke halt dass es u.a. für die breite Öffentlichkeit schwer vermittelbar ist dass (bekannte) Personen einfach Selbstmord begehen. Das wird im Jahr 1987 noch schwieriger gewesen sein. Für viele muss dann einfach Mord oder Verschwörung dahinterstecken.
Im Gegenteil, 1987 ging jeder fest von einem Suizid aus. Das wurde damals überhaupt nicht in Frage gestellt.

Erst als die Witwe Barschel landauf, landab durch die Medien tingelte, und ihre Mordsgeschichte wieder und wieder auftischte, begann allmählich die Verschwörungstheorie zu fruchten. Das war Jahre nach Uwe Barschels tot.

Sogar Teile der CDU fanden schließlich Gefallen daran, war es doch eine wunderbare Gelegenheit die CDU rein zu waschen.

Was dabei immer übersehen wird: Wenn denn Uwe Barschel ermordet worden wäre, dann hätte er offenkundig noch mehr Dreck am Stecken als den, den er im Wahlkampf 1987 angesammelt hat.
Zitat von geekygeeky schrieb:Meines Erachtens nach sogar das weitaus wahrscheinlichste. Zumal Barschel ja allen Grund hatte, seinen Freitod als Mord zu inszenieren - das letzte, was er für die Hinterbliebenen noch tun konnte.
Ich frage mich manchmal, ob es diese Inszenierung überhaupt gab, oder ob Uwe Barschel "Roloff" nicht einfach nur deshalb erfunden hat, um nach Genf fliegen zu können. Also Gesichtswahrung ggü. seiner Familie bis zuletzt, solange er noch lebt.

Aus meiner Sicht war ihm vermutlich klar, dass sein Tot als Selbstmord und damit als Schuldeingeständnis gelten würde. Aber das konnte ihm dann egal sein.
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:Dicke Panne der Polizei. Es gibt außer den Bildern vom Stern keine Fotos vom Tatort. Das hat die Ermittlungen erheblich erschwert. D.h. man kann nicht exakt sagen was im Zimmer lag und wo es lag.
Das hätte man mit Polizeifotos mit letzter Sicherheit auch nicht sagen können da man nicht weiß, was alles von dem Sternreporter verändert wurde.

Ich gehe z. B. davon aus, dass der Leichnam unter Wasser war. Man hat Uwe Barschel dann für ein besseres Bild drapiert und hierzu seinen Kopf aus dem Wasser gezogen, weswegen seine Haare nass waren.


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Der Fall Uwe Barschel

14.07.2023 um 04:09
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Was dabei immer übersehen wird: Wenn denn Uwe Barschel ermordet worden wäre, dann hätte er offenkundig noch mehr Dreck am Stecken als den, den er im Wahlkampf 1987 angesammelt hat.
Hat er doch. Die Waffengeschäfte und damit verbundene Aktivitäten in der DDR, also jenseits des eisernen Vorhangs sind doch lange bekannt. Nur macht keiner Werbung damit. Das Ableben des MP als Suizid durchlaufen zu lassen erspart es, viel dreckige Wäsche waschen zu müssen. Gegen die dreckigen Deals war doch der Wahlkampf geradezu ein Kindergeburtstag. Über die Häfen in SH wurden damals unmengen an falsch deklarierten Waffen und Material zum Bau selbiger verschifft. Das kann man ohne Schwierigkeiten im Netz recherchieren, ohne dabei auf Fakenews und VT-Seiten zugreifen zu müssen. Mordmotive waren jedenfalls vorhanden.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Im Gegenteil, 1987 ging jeder fest von einem Suizid aus. Das wurde damals überhaupt nicht in Frage gestellt.
Ganz einfach, weil die Ermittler vor Ort immer gezielt in diese Richtung ermittelten und auch deshalb nichts davon abweichendes berichtet wurde. Es war die schnellste und praktikabelste Lösung. Wenn man nur berichtet das ein Suizid vorliegt, wer sollte das anzweifeln ? In Zeiten, wo Journalismus und Nachrichten nie hinterfragt wurden und es für die meisten Menschen nur 3 Programne gab...
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Ich frage mich manchmal, ob es diese Inszenierung überhaupt gab, oder ob Uwe Barschel "Roloff" nicht einfach nur deshalb erfunden hat, um nach Genf fliegen zu können. Also Gesichtswahrung ggü. seiner Familie bis zuletzt, solange er noch lebt.
Das kann ich jetzt garnicht nachvollziehen. Zunächst ist nie bewiesen worden, daß RR eine freie Erfindung von UB war. Barschel konnte zudem fliegen wohin er wollte. Er war zu jenem Zeitpunkt ein freier Mann in einem freien Land und niemandem Rechenschaft schuldig. Gesichtswahrung ist so ein geflügelten Wort. Kommt in unserer Kultur aber eher selten vor. Er war politisch am Ende. Es hätte keinen RR gebraucht. Ändernnkonnte er nichts. Aber er war nicht generell am Ende. Im Gegenteil. Und er wollte kämpfen. Das hat er deutlich gemacht. Ich denke, er war verzweifelt. Ja. Aber einen Mord würde ich niemals ausschließen. Nicht bei diesem Sachverhalt. Da siegt nur die Vernunft, nicht der Verstand.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Aus meiner Sicht war ihm vermutlich klar, dass sein Tot als Selbstmord und damit als Schuldeingeständnis gelten würde. Aber das konnte ihm dann egal sein.
Hast du nicht gerade noch von Gesichtswahrung geschrieben ? Für mich widersprichst du dir gerade selbst. Meinst du nicht ? Oder habe ich dich jetzt falsch verstanden ?
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Das hätte man mit Polizeifotos mit letzter Sicherheit auch nicht sagen können da man nicht weiß, was alles von dem Sternreporter verändert wurde.
Einspruch. Das ist Spekulation.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Ich gehe z. B. davon aus, dass der Leichnam unter Wasser war. Man hat Uwe Barschel dann für ein besseres Bild drapiert und hierzu seinen Kopf aus dem Wasser gezogen, weswegen seine Haare nass waren.
Auch das ist Spekulation, weil niemand weiß, wann und wie die Haare mit Wasser in Berührung kamen. Im Zuge eines Mordes kann das auch passiert sein. Dann hätten ihn seine Mörder oder der eine Mörder so drapiert.

Wie geschrieben, ist für mich weder Suizid noch Kapitalverbrechen eindeutig nachgewiesen. Aufgrund der Tatsache, daß einige Indizien beide Theorien zulassen, überwiegt die Suizidannahme gegenüber der Mordtheorie. Doch das heißt nichts. Für mich ist immernoch beides möglich. Nichts ist an diesem Fall wirklich eindeutig. Ich nehme an, es wird dabei bleiben und egal ob einexTheorie bewiesen werden wird, ist zuviel Zeit vergangen, als das es irgendetwas ändern könnte. Insofern lebe ich einfach mit der Unklarheit.


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Der Fall Uwe Barschel

14.07.2023 um 05:28
@Slaterator
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Wenn es im Spiel war, spricht es mMn für Mord.
Wenn Katzen Pferde wären... du kennst das. Was weist denn darauf hin, dass es im Spiel war?
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Es gibt da kein richtig oder falsch.
Es gibt Argumente und es gibt spekulative Behauptungen. Bisher sehe ich hier nur letztere.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:geeky schrieb:
Es gab nun mal keine Indizien für eine Fremdeinwirkung.
Doch, die gab es.
Indizien, die tatsächlich mehrheitlich auf Fremdeinwirkung schließen lassen? Oder doch eher zum Indiz erklärte "Merkwürdigkeiten", zu denen ein genehmer Tathergang ersonnen wurde?
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:geeky schrieb:
Auch "bessere" Polizeiarbeit hätte wohl keine solchen Hinweise zutage gebracht, eher das Gegenteil.
Das ist jetzt auch Spekulation.
Ja, ist es. Die Wahrscheinlichkeit dürfte fifty-fifty sein. Wie schätzt du das Verhältnis für Suizid zu Fremdeinwirkung ein? Natürlich gibt es Leute, die ein Interesse daran haben, den Suizid als Mord hinzustellen, aber wird er dadurch auch nur um ein Prozent wahrscheinlicher?


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Der Fall Uwe Barschel

14.07.2023 um 11:42
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Hat er doch. Die Waffengeschäfte und damit verbundene Aktivitäten in der DDR, also jenseits des eisernen Vorhangs sind doch lange bekannt. Nur macht keiner Werbung damit. Das Ableben des MP als Suizid durchlaufen zu lassen erspart es, viel dreckige Wäsche waschen zu müssen. Gegen die dreckigen Deals war doch der Wahlkampf geradezu ein Kindergeburtstag. Über die Häfen in SH wurden damals unmengen an falsch deklarierten Waffen und Material zum Bau selbiger verschifft. Das kann man ohne Schwierigkeiten im Netz recherchieren, ohne dabei auf Fakenews und VT-Seiten zugreifen zu müssen. Mordmotive waren jedenfalls vorhanden.
Die von Dir genannten Aspekte sind aber auch noch weitere, gravierende Selbstmordmotive.

Denn vielleicht hatte Uwe Barschel befürchtet, dass im Zuge von Ermittlungen das alles auch noch heraus kommt.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Ganz einfach, weil die Ermittler vor Ort immer gezielt in diese Richtung ermittelten und auch deshalb nichts davon abweichendes berichtet wurde. Es war die schnellste und praktikabelste Lösung. Wenn man nur berichtet das ein Suizid vorliegt, wer sollte das anzweifeln ? In Zeiten, wo Journalismus und Nachrichten nie hinterfragt wurden und es für die meisten Menschen nur 3 Programne gab...
An Selbstmord zu denken und davon auszugehen war damals so naheliegend, dass es keiner einseitigen Ermittlungen bedurfte, um die Bevölkerung davon zu überzeugen.

Es herrschte damals landauf, landab eine tiefe Empörung über die Barscheleien. Wer hatte damals ernsthafte Zweifel, dass "der Schuft sich davon gestohlen hat"? Niemand.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Das kann ich jetzt garnicht nachvollziehen. Zunächst ist nie bewiesen worden, daß RR eine freie Erfindung von UB war. Barschel konnte zudem fliegen wohin er wollte. Er war zu jenem Zeitpunkt ein freier Mann in einem freien Land und niemandem Rechenschaft schuldig.
Er musste seiner Frau aber eine plausible Erklärung liefern, warum er den gemeinsamen Urlaub auf Gran Canaria unterbricht.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Gesichtswahrung ist so ein geflügelten Wort. Kommt in unserer Kultur aber eher selten vor.
Ich persönlich bin überzeugt, dass gerade ein Uwe Barschel so gut wie möglich sein Gesicht wahren wollte.

Gesichtswahrung hat in unseren Breiten genau so ihre Bedeutung wie anderswo. Sie ist ein zutiefst menschliches Bedürfnis.

Es ist aber richtig, dass sie in Ostasien eine noch viel größere, geradezu extreme Rolle spielt.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Er war politisch am Ende. Es hätte keinen RR gebraucht. Ändernnkonnte er nichts. Aber er war nicht generell am Ende.
Doch. Er war vernichtet und er hatte sich selbst vernichtet.

Er hätte nicht mal mehr als Gehilfe in einer unbedeutenden Anwaltskanzlei einen Job bekommen. Er hätte sich nirgendwo mehr sehen lassen können.

Für einen Menschen mit dem Ego eines Uwe Barschel zweifelsohne ein unerträglicher Zustand.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Hast du nicht gerade noch von Gesichtswahrung geschrieben ? Für mich widersprichst du dir gerade selbst. Meinst du nicht ? Oder habe ich dich jetzt falsch verstanden ?
Uwe Barschel hatte auf das, was nach seinem Tod passiert, also wie Deutschland über ihn denkt, keinen Einfluss (und es konnte - und musste - ihm letztlich wurscht sein).

Aber solange er noch lebte, musste er seiner Frau und seinem Bruder unter die Augen treten können (bei Letzterem konnte er es dann doch nicht). "Roloff" hat ihm genau dazu verholfen. Aber als fiktive, erfundene Person.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Einspruch. Das ist Spekulation.
Es ist naheliegend. Z. B. könnte die Position der Schuhe damit erklärt werden. Da könnte ganz banal jemand darüber gestolpert sein, der NACH Bsrschels Ableben das Zimmer samt Bad betreten hat.
Zitat von geekygeeky schrieb:Natürlich gibt es Leute, die ein Interesse daran haben, den Suizid als Mord hinzustellen, aber wird er dadurch auch nur um ein Prozent wahrscheinlicher?
Vor allem wird Uwe Barschel dadurch keinen Deut besser.

Aber das übersehen diejenigen die glauben, Uwe Barschel konnte man mit einem Mord rehabilitieren.


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Der Fall Uwe Barschel

14.07.2023 um 13:36
Von dem was ich bisher gelesen oder gesehen habe, ist nichts dabei was die Mordtheorie beweisen oder zumindest untermauern würde. Die Fakten sprechen für Suizid, Gerüchte und Vermutungen sprechen für Mord.

Der Name "Robert Roloff" klingt für mich so erfunden wie: "Michael Maier" oder "Sabine Schmidt".


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Der Fall Uwe Barschel

14.07.2023 um 13:48
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Wer hatte damals ernsthafte Zweifel, dass "der Schuft sich davon gestohlen hat"? Niemand.
So, so. Ich war damals Student an einer süddeutschen Hochschule und da gab es in meinem damaligen Bekanntenkreis niemanden, der die Pfelfferschen Lügenmärchen geglaubt hat, noch irgendwen, der glaubte, Barschel könne Selbstmord begangen haben.
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:Der Name "Robert Roloff" klingt für mich so erfunden wie: "Michael Maier" oder "Sabine Schmidt".
Natürlich st der Name erfunden. Die Frage ist nur, von wem.


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Der Fall Uwe Barschel

14.07.2023 um 13:54
Der Nachname "Roloff" ist überwiegend im Nordosten und im Gebiet rund um den Harz verbreitet. Teilweise noch im Norden, ansonsten nur vereinzelt.
1987 dürften große Teile der Roloffs noch in der DDR gelebt haben.


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14.07.2023 um 14:01
Zitat von geekygeeky schrieb:Was weist denn darauf hin, dass es im Spiel war?
Ich habe nicht geschrieben, daß DMSO eingesetzt wurde. Ich habe das Wort "wenn" benutzt. Das ist ein großer Unterschied.
Zitat von geekygeeky schrieb:Es gibt Argumente und es gibt spekulative Behauptungen. Bisher sehe ich hier nur letztere.
Nun, ich denke das letztenendes alles spekulative Behauptungen sind. Es gibt weder einen schlagenden Beweis für, noch gegen Suizid oder Kapitaldelikt. Es liegt leider ein Stück weit im Auge des Betrachters, ob man den angenommenen Ablauf eines Suizides jetzt als stimmig und wahrscheinlich annimmt, oder ob der Ablauf eines möglichen Kapitaldeliktes besser zur Spuren-/Indizienlage im Zimmer passt. Am Ende des Tages kann anhand eben dieser Spurenlage leider nichts bewiesen werden und ein Suizid ist ein My wahrscheinlicher. Und nochmal: Das der Suizid ein klein wenig wahrscheinlicher ist, schließt das Kapitaldelikt nicht aus.
Zitat von geekygeeky schrieb:Die Wahrscheinlichkeit dürfte fifty-fifty sein.
Das ist Spekulation.
Zitat von geekygeeky schrieb:Wie schätzt du das Verhältnis für Suizid zu Fremdeinwirkung ein?
Garnicht. Es liegt im Auge des Betrachters. Es gibt in diesem Fall mMn keine Beweise. Es gibt "nur" Indizien.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Die von Dir genannten Aspekte sind aber auch noch weitere, gravierende Selbstmordmotive.
Oder auch Mordmotive. Es kommt darauf an, aus welcher Perspektive man den Sachverhalt sieht und wie gut man Uwe Barschels Persönlichkeit einschätzen kann.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Es herrschte damals landauf, landab eine tiefe Empörung über die Barscheleien. Wer hatte damals ernsthafte Zweifel, dass "der Schuft sich davon gestohlen hat"? Niemand.
Natürlich gab es zurecht Empörung über die sog. "schmutzigen Tricks". Man darf dabei aber nicht vergessen, daß selbige zwar mit Barschels Wissen und in dessen Auftrag angewandt wurden, aber nicht von ihm ersonnen wurden. Das oblag einem schmierigen Exmitarbeiter der Blöd, namens Reiner Pfeiffer. Wie sich später herausstellte, hatte sogar das Opfer der Aktionen Björn Engholm davon gewußt, weit bevor die Sache öffentlich wurde. Das nur mal am Rande.

Das die damals von Printmedien und TV abhängige Mehrheit der Bevölkerung der Meinung gewesen sein könnte, UB hätte sich davon gestohlen, ist doch wenig verwunderlich, wobei ich dazu keine offiziellen Zahlen kenne. Fakt ist, UB war auf dem Rückweg nach Kiel, um sich dem einberufen Untersuchungsausschuss zu stellen. Wäre ein Suizid sein erklärtes Ziel gewesen, hätte er das auch an seinem Urlaubsdomizil erledigen können, eine Inszenierung als Mord oder Unfall wie in Genf hätte auch dort umgesetzt werden können. Der Grund für seine Zwischenstation in Genf war -nach seiner eigenen Auskunft- die Aquise von Entlastungsmaterial von einer Person namens Robert Ro(h)loff. Ob es ein Lockangebot war, ob es eine Falle war, ob es dieses Angebot wirklich gab, keine Ahnung.

Aber soviel Aufwandt, um dann einen schlichten Suizid mit Tabletten und Badewanne umzusetzen ? Wie schon @OpLibelle angesprochen hat, war die Spurenlage im Zimmer für eine vorsätzliche Inszenierung Barschels auffällig zurückhaltend. Auch die verschwundene Weinflasche -mehr noch- die fehlenden Tablettenschachteln bzw. Blister passen nicht wirklich zu einen inszenierten Tatort. Nein, ich sage nicht, daß Dr. Dr. Uwe Barschel definitiv ermordet wurde, solange es sich nicht beweisen lässt. Es bleibt daher bei der Annahme eines Suizides mit einigen Bauchschmerzen meinerseits.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Er musste seiner Frau aber eine plausible Erklärung liefern, warum er den gemeinsamen Urlaub auf Gran Canaria unterbricht.
Die gab es schon. Er mußte vor dem einberufenen Untersuchungsausschuss Aussagen. Das er früher als nötig abreiste, hätte er leicht mit Vorbereitungen (Fertigung/Zusammenstellung von Unterlagen, Treffen mit Rechtsanwälten usw.) begründen können. Einem RR hätte es da nicht bedurft. Dazu kamen die rätselhaften Telefonate, welche er noch auf Gran Canaria führte und die sich nur zu einem geringen Teil aufklären ließen.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Ich persönlich bin überzeugt, dass gerade ein Uwe Barschel so gut wie möglich sein Gesicht wahren wollte.
In dem er vollgepumpt mit Tabletten in der Badewanne eines Hotels gefunden wird ? Na ja. Da gab es auf Gran Canaria sicher schönere und würdigere Möglichkeiten als ausgerechnet in Genf. Übrigens war Genf zu jener Zeit ein Hot Spot der Geheimdienste und zufällig fand im Hotel nebenan gerade eine große Geschäftsanbahnung zwischen den damals bedeutendsten Waffenhändlern statt. Ach ja, der damalige, selbsternannte "Topagent" des BND Werner Maus war auch dort. Auch im Nachbarhotel. Angeblich um die Freilassung deutscher Geiseln zu verhandeln. Ziemlich heißes Pflaster für einen deutschen MP, der ganz nebenbei als Treuhänder für illegale Waffenschiebereien gewirkt hat...

Aber das ist sicher alles nur Verschwörungsgefasel. Er hatte sein Gesicht an AIDS-Vorwürfe, Beschattungen und den Versuch des Abhörens zum Nachteil des konkurrierenden Björn Engholm verloren. Grund genug also für einen Abgang mit Badewanne, erfundenem RR und schwacher Mordinszenierung. Aber so sieht es scheinbar aus. Das ist das offizielle Ergebnis, welches ich hier nicht ultimativ in Frage stelle, solange keine Beweise für irgendwas auf dem Tisch liegen.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Er war vernichtet und er hatte sich selbst vernichtet.
So schlimm war es dann doch nicht. Seine politische Karriere lag in Trümmern. Ja. Doch die Zeit hätte die Wogen locker geglättet. Die Schubladenaffäre, die Mitwisserschaft seines Opfers Björn Engholm und zu guter letzt das Ende des kalten Krieges hätten die Untaten des UB deutlich verkleinert. UB hätte Möglichkeiten gehabt. Er hätte auch als Anwalt arbeiten können, weil man ihm die Zulassung wohl nicht entzogen hätte. Er hätte auch eine Zeit in die USA gehen können, so wie es K.T. zu Guttenberg vor nicht allzu langer Zeit getan hat. Der kann sich übrigens inzwischen wieder hier blicken lassen und ist gern gesehener Gast. Trotz Plagiatsaffäre und diverser Mauscheleien rund um seine Familie.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Es ist naheliegend.
Nein. Es ist und bleibt Spekulation. Es könnte so oder ganz anders gewesen sein. Das Hauptproblem in diesem Fall.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Uwe Barschel konnte man mit einem Mord rehabilitieren.
Es geht nicht um Rehabilitation von Barschel. Es geht darum aufzuklären, ob hier ein ungesühntes Kapitalverbrechen vorliegt. Ich persönlich mag UB nicht. Seine Taten waren nicht eines MP würdig und verwerflich. Doch deshalb ist er nicht zwangsläufig auch ein feiger Suizident. Es auch nicht legitim, deshalb einen Mord ungesühnt zu lassen. Das Problem ist, daß dieser Fall wohl nie ohne Zweifel aufgeklärt werden kann und wird.Asservate wurden vernichtet oder verschwanden, der Tatort wurde verunreinigt und nicht sach- und fachgerecht dokumentiert, Zeugen sind verschwunden, verstorben oder verweigern die Aussage, schlussendlich ist der Fall abgeschlossen. Also war es Suizid, auch wenn es Mord gewesen sein sollte.
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:Der Name "Robert Roloff" klingt für mich so erfunden wie: "Michael Maier" oder "Sabine Schmidt".
Das war er auch. Informanten und Geheimdienstkreise verwenden normalerweise keine Klarnamen.


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Der Fall Uwe Barschel

14.07.2023 um 14:29
@Slaterator
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:In dem er vollgepumpt mit Tabletten in der Badewanne eines Hotels gefunden wird ? Na ja. Da gab es auf Gran Canaria sicher schönere und würdigere Möglichkeiten als ausgerechnet in Genf.
Was sollte er denn den Tabletten vorziehen? Sich erhängen? Erschießen? Vor den Zug werfen?
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Also war es Suizid, auch wenn es Mord gewesen sein sollte.
Sagen wir es so: es lässt sich ein Tathergang konstruieren, in dem die Indizien eine alternative Erklärung finden. Mit etwas Mühe ließe sich das aber für so ziemlich jeden Freitod konstruieren, wenn man wollte.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Das war er auch. Informanten und Geheimdienstkreise verwenden normalerweise keine Klarnamen.
Müsste dieser Name nicht zumindest in den Stasi-Unterlagen aufgetaucht sein? Bei der Prominenz...


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