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Der Fall Uwe Barschel

1.526 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Krawatte, Lösungsmittel Auf Dem Badevorleger, Abgerissener Hemdknopfes ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Fall Uwe Barschel

17.05.2023 um 11:10
MAHLZEIT in die Runde
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Vermutlich war der Eindruck, den er in Ostberlin hinterlassen hat, nur unwesentlich über besagtem Papierabdruck.
Ich weiß es nicht. Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß man den Mann in der ehemaligen DDR in die Lage versetzt hätte, dem Land Schaden zuzufügen. Womit eine Liquidierung durch die Stasi unnütz erscheint. Und selbst wenn von Waffengeschäften die Rede war, bei seinen Abstechern in den Osten, war der Waffenhandel dort ein offenes Geheimnis. Es hingen keine Werbebanner an Autobahnbrücken, aber es war bekannt. Das treiben von U.B. ähnelt ja eher dem, was man sonst von verlassenen Lebenspartnern kennt. Das hatte mit harter Politik nichts zu tun, das war einfach nur schmierig. Man kann aber auch bei so etwas an den Falschen geraten und bekommt dann aus Rache eine Torkeltinktur eingeflößt. Dagegen spricht dann aber die Professionalität, mit der ein Mord als Selbstmord getarnt wurde.


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Der Fall Uwe Barschel

17.05.2023 um 15:10
Zitat von SolitaryManSolitaryMan schrieb:Dagegen spricht dann aber die Professionalität, mit der ein Mord als Selbstmord getarnt wurde.
Ich persönlich bin mir noch nicht mal sicher, ob UB die Nachwelt tatsächlich mit einem fungiertem Mord Narren wollte, oder ob "Roloff" nur dazu dienen sollte, um zumindest seine Familie wenigstens zu seinen Lebzeiten noch im gutem Glauben zu lassen, seiner eigenen Gesichtswahrung wegen.


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17.05.2023 um 16:04
@SolitaryMan

Die andere Sache ist die, dass wenn wirklich ein Geheimdienst sich genötigt gesehen hätte UB zu beseitigen, er wohl sogar noch mehr Dreck am Stecken gehabt hätte als den, den er im Wahlkampf 1987 fleißig angesammelt hat.

Das wird von denen, die UBs Ehre durch vehemente Proklamation eines Mordes gern gerettet sehen, vollkommen übersehen.


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Der Fall Uwe Barschel

18.05.2023 um 00:27
Cpt.Germanica, genau das hab ich mir auch schon oft gedacht, dass er da ja noch viel schlechter aussteigt, ansehenmäßig, als mit der ganzen Überwachungssgeschichte :P Und auch, was jedenfalls laut einer ZDF-Doku bewiesen zu sein scheint, dass Schleswig-Holstein (auch Helmut Kohl & andere Minister wussten davon) dem Apartheid-Regime U-Bootpläne lieferte, ist ja allein schon verdammt dreckig.


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Der Fall Uwe Barschel

18.05.2023 um 12:51
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Die andere Sache ist die, dass wenn wirklich ein Geheimdienst sich genötigt gesehen hätte UB zu beseitigen, er wohl sogar noch mehr Dreck am Stecken gehabt hätte als den, den er im Wahlkampf 1987 fleißig angesammelt hat.

Das wird von denen, die UBs Ehre durch vehemente Proklamation eines Mordes gern gerettet sehen, vollkommen übersehen.
Zitat von Atalanta89Atalanta89 schrieb:Cpt.Germanica, genau das hab ich mir auch schon oft gedacht, dass er da ja noch viel schlechter aussteigt, ansehenmäßig, als mit der ganzen Überwachungssgeschichte :P Und auch, was jedenfalls laut einer ZDF-Doku bewiesen zu sein scheint, dass Schleswig-Holstein (auch Helmut Kohl & andere Minister wussten davon) dem Apartheid-Regime U-Bootpläne lieferte, ist ja allein schon verdammt dreckig.
Rüstungsgeschäfte sind immer dreckig. Meiner Meinung fädelt man den Mist aber mit Leuten ein, die verhältnismäßig sattelfest sind und sauber dastehen. Die Drahtzieher sollten nicht mit kleinkariertem Krimskrams beschäftigt sind, der jederzeit auffliegen kann. Wodurch dann die ganzen Machenschaften ruchbar werden. Manchmal geht es aber auch dumm zu.


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Der Fall Uwe Barschel

18.05.2023 um 14:58
@Atalanta89
@SolitaryMan

Ich denke selbst ein Bekanntwerden eines U-Boot-Deals wäre nicht so vernichtend gewesen wie die Offenlegung der Schmier- und Schmutzkampagne, die UB 1987 gegen seinen Herausforderer Björn Engholm betrieben hat.


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Der Fall Uwe Barschel

19.05.2023 um 13:44
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Ich denke selbst ein Bekanntwerden eines U-Boot-Deals wäre nicht so vernichtend gewesen wie die Offenlegung der Schmier- und Schmutzkampagne, die UB 1987 gegen seinen Herausforderer Björn Engholm betrieben hat.
Das meinte ich auch mit kleinkariertem Mist, wie bei einem Rosenkrieg. Von einem Politiker in einer solchen Position erwarte ich einfach mehr. Das waren Geschichten und Intrigen, wie aus einer Seifenoper.


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Der Fall Uwe Barschel

24.05.2023 um 23:24
Es gibt Neuigkeiten in diesem Fall ! Eine neue Dokuserie berichtet von verschwundenen Asservaten und auch ein ehem. MFS-Offizier kommt zu Wort.

https://www.stern.de/kultur/tv/uwe-barschel--doku-reihe-wirft-neue-fragen-zum-tod-des-politikers-auf-33493242.html


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Der Fall Uwe Barschel

24.05.2023 um 23:32
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Es gibt Neuigkeiten in diesem Fall !
Eine neue Doku gibt es immerhin.
Müsste ja eben schon gelaufen sein, kann gerade kein TV sehen. Hatte denn Eike Barschel diesmal was Neues zu erzählen?
Der Stern-Artikel ist natürlich Promotion für die TV-Sendungen.
Sorry, bin gerade etwas negativ. Die Gendersprache in der Programmankündigung hat das mit gefördert.

… Also: Wer hat es gesehen?


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Der Fall Uwe Barschel

25.05.2023 um 10:27
GUTEN MORGEN in die Runde
Die Spurensuche im Fall Barschel wird weitergehen, immer klarer wird jedoch: Die Lösung des Falls liegt nicht in Zimmer 317 des "Beau Rivage", sondern – und das arbeitet die Doku präzise heraus – in den Tagen, Wochen und Jahren vor dem Tod Uwe Barschels. Sehenswert.
Quelle: https://www.stern.de/kultur/tv/uwe-barschel--doku-reihe-wirft-neue-fragen-zum-tod-des-politikers-auf-33493242.html

Es wohl bisher kaum jemand davon ausgegangen, daß der Grund für den Tod des Mannes im Hotelzimmer zu finden ist.
So kommt auch ein früherer Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit zu Wort, dessen Abteilung Uwe Barschel jahrelang überwachte. Er bemerkte in den Tagen vor dem Tod einige eigenartige Vorgänge innerhalb der Stasi – und meint: "Jede Information, die in den Archiven nicht mehr vorhanden ist, befindet sich als Duplikat in den Archiven in Moskau."
Quelle: https://www.stern.de/kultur/tv/uwe-barschel--doku-reihe-wirft-neue-fragen-zum-tod-des-politikers-auf-33493242.html

Merkwürdige eigenartige Vorgänge sind bei einem Geheimdienst vielleicht gar nicht so selten. Bei der Abteilung, von der hier die Rede ist, könnte es sich um die HA III handeln. Der Kommandeur der Truppe trat nach 1989 in den Dienst der BRD und übte dort angeblich eine beratende Funktion aus. Was ihn angeblich in den Augen seiner Weggefährten zum Verräter machte. Allerdings war man später auf seiner Beerdigung voll des Lobes.

Näheres zu Herrn Männchen:

https://www.stasi-unterlagen-archiv.de/mfs-lexikon/detail/maennchen-horst/
Horst Männchen

24.10.1993, 13.00 Uhr • aus DER SPIEGEL 43/1993

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war in der DDR Generalmajor in Stasi-Diensten und gilt als Vater des elektronischen Kampfes gegen die Bundesrepublik. 23 Jahre lang arbeitete Männchen, heute 58, als Leiter in der Hauptabteilung III des Ministeriums für Staatssicherheit. Die 4200 Angehörigen, die sich als »Soldaten an einem besonderen Frontabschnitt« bezeichneten, belauschten die Mächtigen im Westen. Rund 100 000 Telefonanschlüsse, darunter die von Politikern, Wirtschaftsmanagern, Militärs und Journalisten, wurden gezielt abgehört.
Quelle: https://www.spiegel.de/politik/horst-maennchen-a-2cc00697-0002-0001-0000-000009289610

Theoretisch ist es immer möglich, daß jemand aus diesen Reihen Insiderwissen offenbart. Wäre das so, ist aber eine Aufarbeitung in einer Fernsehsendung nicht ganz angemessen. Wenn es zu spektakulären Enthüllungen kommt.


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Der Fall Uwe Barschel

25.05.2023 um 11:08
Der Herr Männchen war angeblich sehr umtriebig und sann auch über Methoden nach, sich unliebsamer Personen zu entledigen.
Tatsächlich finden sich in wenigen überlieferten MfS-Akten Indizien dafür, dass Männchen nicht nur für das Belauschen und Ausforschen ost- und westdeutscher Bürger zuständig war.

So ließ Männchen im Juni 1981 von einer Spezialabteilung der Stasi eine chemische Substanz untersuchen, bei der es sich angeblich um eine Thalliumverbindung handelte. Insbesondere wollte der General wissen, ob es sich dabei um ein Gift handele und "wie hoch die letale Dosis bei Mensch und Tieren" sei. 1981 war ein Mordanschlag der Stasi auf ein westdeutsches Fluchthelfer-Ehepaar gescheitert – den beiden war auf einer Urlaubsreise von einem Stasi-IM Thallium unter die Buletten gemischt worden. Hatte Männchens Anfrage mit diesem Anschlag zu tun?

1982 beauftragte Männchen den Schweriner Arzt Winfried Wolf, seine bereits für die Stasi erarbeitete Studie "zur Ausnutzung der Tollwut für Tötungsverbrechen" zu erweitern. Wolf solle die "Tollwutproblematik weiter bearbeiten, aber ausgedehnt auf die gesamte Palette toxischer Elemente", die "zur Liquidierung von Zielpersonen genutzt werden könnten". Männchen hatte sich zur Auftragserteilung im Beisein des Schweriner Stasi-Chefs, Generalmajor Werner Korth, persönlich mit dem Mediziner getroffen. Das Treffen fand im Auftrag des stellvertretenden ­Stasi-Ministers Gerhard Neiber statt, der für Mordanschläge und Sabotageakte zuständig war. Ermittlungen in dieser Sache nach der Wende gegen Männchen wurden eingestellt, weil das Versuchsstadium für ein Tötungsverbrechen noch nicht erreicht worden sei, wie es hieß.
Quelle: https://web.archive.org/web/20100503082327/http://www.horch-und-guck.info/hug/archiv/2008-2009/heft-61/06118/

Das bedeutet aber nicht, daß er sich über den Herrn B. so sehr ärgerte, daß er ihn mit einer Blitzbowle ausschaltete. Aber alles ist möglich. Wann kommt den die Sendung über U. B. zur Ausstrahlung?


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25.05.2023 um 13:01
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Es gibt Neuigkeiten in diesem Fall ! Eine neue Dokuserie berichtet von verschwundenen Asservaten
Das mit den Asservaten ist doch ein alter Hut.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:und auch ein ehem. MFS-Offizier kommt zu Wort.
Das ist jetzt nicht der Dienst gewesen, der der "BRD" am wohlgesonnensten gegenüber stand ...
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:https://www.stern.de/kultur/tv/uwe-barschel--doku-reihe-wirft-neue-fragen-zum-tod-des-politikers-auf-33493242.html
... aber danke für den Link! :)


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Der Fall Uwe Barschel

25.05.2023 um 15:31
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Das mit den Asservaten ist doch ein alter Hut.
Ja, allerdings war mir der Fund eines fremden Haares auf dem Bett, welches dann später verschwand, nicht bekannt.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Das ist jetzt nicht der Dienst gewesen, der der "BRD" am wohlgesonnensten gegenüber stand ...
Deshalb ist es interessant. Natürlich wird es in der Serie mutmaßlich keine neuen Beweise geben, die eine Wiederaufnahme des Verfahrens rechtfertigen würden. Das ist klar. Aber spannend ist es trotzdem. Leider wird es bei RTL+ gestreamt. Von daher werde ich es wohl nur sehen können, wenn es kostenfrei woanders erscheint.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:... aber danke für den Link!
Gerne !


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Der Fall Uwe Barschel

26.05.2023 um 13:14
MAHLZEIT in die Runde
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Deshalb ist es interessant. Natürlich wird es in der Serie mutmaßlich keine neuen Beweise geben, die eine Wiederaufnahme des Verfahrens rechtfertigen würden.
Gab es da ein Verfahren. Maximal können die Ermittlungen wieder aufgenommen werden. Meiner Meinung nach.


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12.07.2023 um 23:24
Wie kann man im Fall Barschel überhaupt davon ausgehen dass es ein Mord war, wenn alles für Selbstmord spricht bzw. mit Selbstmord erklärbar ist? Ich denke halt dass es u.a. für die breite Öffentlichkeit schwer vermittelbar ist dass (bekannte) Personen einfach Selbstmord begehen. Das wird im Jahr 1987 noch schwieriger gewesen sein. Für viele muss dann einfach Mord oder Verschwörung dahinterstecken.


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Der Fall Uwe Barschel

13.07.2023 um 02:54
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:Wie kann man im Fall Barschel überhaupt davon ausgehen dass es ein Mord war, wenn alles für Selbstmord spricht bzw. mit Selbstmord erklärbar ist?
Da verstehe ich die Frage nicht. Ein Mord ist auch absolut möglich und sogar nicht unwahrscheinlich. Es gibt einige Indizien, die sehr stark auf ein Fremdverschulden hindeuten. Ich sehe da auch keine Verschwörung.
Natürlich spricht bei der aktuellen Beweislage mehr für den Suizid, aber das ist nicht in Stein gemeißelt. Eindeutig bewiesen ist mMn nichts in diesem Fall. Schon garnicht dann, wenn man sich die Aktivitäten des Hr. Barschel z.B. im Waffenhandel anschaut. Insofern ist der Suizid wohl die wahrscheinlichste Variante, ein Mord ist aber nur wenig unwahrscheinlicher. Das ist eine knappe Geschichte. Selbst ein StA hatte seine berechtigten Zweifel und schrieb ein Buch darüber.
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:Ich denke halt dass es u.a. für die breite Öffentlichkeit schwer vermittelbar ist dass (bekannte) Personen einfach Selbstmord begehen.
Das trifft dann eher z.B. auf den Unfalltod von Falco zu. Da bestehen eigentlich keinerlei Zweifel, auch wenn das scheinbar nicht allen Fans klar zu sein scheint. Das gilt auch für Michael Jackson, Prince Rogers Nelson, Whitney Housten oder andere Superstars, welche keines natürlichen Todes starben.

Das ist aber mit dem Fall Barschel nicht vergleichbar.


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Der Fall Uwe Barschel

13.07.2023 um 05:22
@Slaterator
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Selbst ein StA hatte seine berechtigten Zweifel und schrieb ein Buch darüber.
Er hat keineswegs gezweifelt. Für Wille stand eindeutig fest: es war Mord. Allerdings hat sich seine feste Überzeugung schon häufiger als Hirngespinst erwiesen, daher würde ich da nicht viel drauf geben.
https://duckduckgo.com/?q=osta+wille


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Der Fall Uwe Barschel

13.07.2023 um 15:12
Zitat von geekygeeky schrieb:Er hat keineswegs gezweifelt. Für Wille stand eindeutig fest: es war Mord.
Das stimmt. Bis heute ist er davon überzeugt, daß Dr. Dr. Uwe Barschel keinen Freitod starb. Das hat er in diversen Interviews immer wieder dargelegt. Das er zu dieser Überzeugung kam und wie, ist für mich auch durchaus nachvollziehbar.

Ich habe seinerzeit beide Seiten studiert und mir daraufhin ein eigenes Bild gemacht. Grundlage dafür war das Buch und Interviews von und mit Oberstaatsanwalt Heinrich Wille und die ausführliche Stellungnahme des Generalstaatsanwaltes Erhard Rex auf der Gegenseite.

Ich persönlich kam damals zu dem Schluss, daß ein Suizid wahrscheinlicher ist, als ein Kapitaldelikt. Ich folge jedoch nicht der Ansicht, daß ein Kapitaldelikt deshalb ausgeschlossen werden kann. Im Gegenteil. Nur weil bestimmte, entscheidende Indizien je nach Interpretation sowohl für als auch gegen ein Kapitaldelikt sprechen können, daher nicht eindeutig zugeordnet werden können, ist die Suizidtheorie im Übergewicht und damit im Vorteil. In nüchterner Abwägung bleibt deshalb der Suizid als wahrscheinliches Szenario stehen.
Zitat von geekygeeky schrieb:Allerdings hat sich seine feste Überzeugung schon häufiger als Hirngespinst erwiesen, daher würde ich da nicht viel drauf geben.
Das ganze Verfahren um Dr. Dr. Uwe Barschel war begleitet von massiven Versuchen, den durchaus manchmal unbequemen StA Heinrich Wille zu diskreditieren. Ich möchte in diesem Zusammenhang nicht bestreiten, daß sich Wille hier und da mal verannte und daher seiner eigenen Glaubwürdigkeit Schaden zugefügt hat. Im Kern jedoch sind einige Argumente und Indizien nicht von der Hand zu weisen und alles Andere als Hirngespinste. Man sollte also für sich abwägen und eigene Schlüsse ziehen, ohne sich dabei auf die Personen Wille/Rex zu konzentrieren. Es zählen Argumente, nicht die Persönlichkeiten.
Der zitierte Beitrag von Kies-Richard wurde gelöscht. Begründung: Auf Wunsch des Erstellers
Das habe ich noch nicht gesehen. Schick. Aber es ist schade, daß die 317 verschwunden ist und mit ihr auch der alte Grundriss des Zimmers. Der Ort ist geschichtsträchtig. Schade das man ihn vernichtet hat, auch wenn die möglichen Gründe dafür nachvollziehbar sein mögen.


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Der Fall Uwe Barschel

13.07.2023 um 15:26
@Slaterator
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:In nüchterner Abwägung bleibt deshalb der Suizid als wahrscheinliches Szenario stehen.
Meines Erachtens nach sogar das weitaus wahrscheinlichste. Zumal Barschel ja allen Grund hatte, seinen Freitod als Mord zu inszenieren - das letzte, was er für die Hinterbliebenen noch tun konnte.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Es zählen Argumente, nicht die Persönlichkeiten.
Eben. Was würdest du als die Hauptargumente sehen, die laut Wille für einen Mord sprechen? Seine Spekulationen zum DMSO zählen ja wohl kaum als Argument.


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Der Fall Uwe Barschel

13.07.2023 um 15:37
Zitat von bobo schrieb am 01.11.2010:Hab bei Wiki doch was zur Theorie von Ostrovsky gefunden
Der Mossad hat sich immer nur um den Raum Naher Osten bzw. Personen aus dem Nahen Osten gekümmert. Es geht dem israelischen Geheimdienst darum die unmittelbaren Gefahren für Israel zu verhindern und diese kommen aus der Nachbarschaft Israels. Adolf Eichmann war eine absolute Ausnahme, denn ansonsten hatte nichtmal die Verfolgung von Nazi-Verbrechern Priorität für Israel.
Dass der Mossad Barschel, der für Israel unbedeutend ist, überhaupt ins Visier nimmt, ist schon höchst unwahrscheinlich.


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