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Der Fall Uwe Barschel

1.526 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Krawatte, Lösungsmittel Auf Dem Badevorleger, Abgerissener Hemdknopfes ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Fall Uwe Barschel

04.11.2010 um 12:06
@niurick
Wie ich schon weiter vor eindeutig ausgeführt habe - auf jeden Fall Mord. Die näheren Umstände werden aber wohl für immer unbekannt bleiben. Haben so Fälle, in denen die Politik intensiv ihre schmutzigen Finger drin hat, eben an sich. Und die "Untertanen" genießen zwar im ersten Augenblick aus der (TV-)Distanz ihren "Unterhaltungswert", erfahren dann aber nichts weiter über die Hintergründe. Es könnte ja der "Dünkel" dieser Damen und Herren angekratzt werden und gar Schaden nehmen...
PS: Habe bei mir auf dem Berg auch keinen TV-Empfang und bin erst durch diesen Thread darauf aufmerksam gemacht worden, daß RTL auf diese Weise wieder einmal "Quote" machen wollte... ;)


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Der Fall Uwe Barschel

05.11.2010 um 06:46
@Doors
Ich wollt halt auch mal erster sein

@Lilie
Du bist zu klug,ich mag das.Dummerweise bleibt man mit dieser Eigenschaft meist auf seinem Gelehrtenschemel sitzen während sich feiste,dreiste Deppen in den Polstersesseln breitmachen und in allen Farben schillern,auf die sieht man während man dir unverkäufliche Langeweile ankreiden wird


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Der Fall Uwe Barschel

06.11.2010 um 18:11
Bernard
Auf dem Berg kein TV-Empfang, aber negative Kritik am Fernsehen.


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Der Fall Uwe Barschel

06.11.2010 um 19:53
@ramin
Habe bis vor rund 5 Jahren dieses Medium "genossen"... - und das (in aller Bescheidenheit gesprochen) nicht nur als Zuseher, sondern auch vor der Kamera. Wahrscheinlich bin ich schon öfter im Fernsehen gewesen, als Du im Kino... ;)


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Der Fall Uwe Barschel

14.11.2010 um 18:02
zu dieser sehr mysteriösen Sendung, gab es auch einen Bericht bei "Welt Online" ...
ob Freya Barschel da selbst dran geglaubt hat ??? keine Ahnung, ich habe diese Sendung
nicht gesehen ... ;)


RTL-Sendung
30.10.2010
Barschels Witwe will mit ihrem toten Mann reden
Mit einem spektakulären Fall startet das RTL-Format "Das Medium". Politiker-Witwe Freya Barschel will mit ihrem toten Mann reden.
/dateien/gg67312,1289754179,Barschel 1987 Tease 333653p
Uwe Barschel: Der Jurist macht in Schleswig-Holstein schon früh in der Politik Karriere und wird bereits mit 25 Jahren CDU-Landesvorsitzender.
Der Sender RTL startet am Sonntag mit einem neuen TV-Format: „Das Medium“. In drei Fällen will die die Autorin, Sterbe- und Trauerbegleiterin Kim-Anne Jannes Kontakt zu Verstorbenen aufgenommen haben. Die Sendung, die schon vor Wochen – kurz nach ihrer Produktion – für Aufsehen sorgte, ist Sonntag ab 19.05 Uhr zu sehen.

Zunächst ist nur eine Folge geplant. In dieser Pilotsendung beschäftigt sich das Medium Jannes mit drei Fällen, unter anderem mit dem des ehemaligen schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Uwe Barschel, der 1987 unter bis heute nicht vollständig geklärten Umständen tot in der Badewanne eines Genfer Hotels gefunden wurde.
/dateien/gg67312,1289754179,fp freya 3 DW Kult 1245660z
Freya Barschel, Foto: KAMMHOLZ
Jannes begab sich zu dessen Witwe Freya Barschel (63), aber – laut RTL – ohne vorher zu wissen, mit welchem Toten sie wirklich reden sollte. In einem Interview sprach Freya Barschel davon, schon länger mit dem Gedanken gespielt zu haben, sich über ein Medium mit ihrem Mann austauschen zu wollen, da in ihrem Haus sonderbarerweise immer wieder das Licht und der Fernseher an- und ausgegangen seien.

Ungehalten reagierte die Kirche auf die Ausstrahlung ausgerechnet an einem kirchlichen Feiertag. „Der Reformationstag steht für die Verbindung von Glaube und Vernunft“, sagte der Medienbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) der „Leipziger Volkszeitung“. „Eine Hellseherin, die Kontakt mit dem Toten zu haben behauptet, erscheint mir im 21..Jahrhundert überholt.“

bs/fp
http://www.welt.de/fernsehen/article10640452/Barschels-Witwe-will-mit-ihrem-toten-Mann-reden.html?wtmc=plista#


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Der Fall Uwe Barschel

14.11.2010 um 19:35
Polit-AffäreBarschel-Witwe beschuldigt Kohl

19 Jahre nach dem Tod des ehemaligen schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Uwe Barschel (CDU) fordert seine Witwe eine Neuaufnahme der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen.

Da geht kein Weg dran vorbei“, sagte Freya Barschel der Oktober-Ausgabe des Politikmagazins „Cicero“ unter Verweis auf das neu erschienene Buch „Der Doppelmord von Uwe Barschel“ von Wolfram Baentsch. Ihr Mann habe keinen Selbstmord begangen. Er sei fest entschlossen gewesen, „die Umstände des Komplotts gegen ihn aufzuklären“. Die Witwe fügte mit Blick auf Altkanzler Helmut Kohl (CDU) hinzu: „Ich würde Helmut Kohl fragen: War es Mord aus Staatsräson?“ „Es ging um Waffenlieferungen“
http://www.focus.de/politik/deutschland/polit-affaere_aid_116216.html

Jo, die ganze Barschel-Pfeiffer-Affäre war ein Moloch und kostete letztendlich Björn Engholm die Kandidatur. Wir segelten gerade rund um Fünen bzw, lagen im Hafen als wir von Barschels Tod im Radio hörten. Als Reaktion feuerten wir die Landesfarben von Schleswig-Holstein mit Leuchtspurmunition in den Himmel und sangen „In meiner Badewanne bin ich Kapitän“.


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Der Fall Uwe Barschel

20.11.2010 um 16:11
Es gibt etwas neues in der Sache.

Im Fall Barschel führt eine neue Spur zum Mossad
http://www.welt.de/politik/deutschland/article11076766/Im-Fall-Barschel-fuehrt-eine-neue-Spur-zum-Mossad.html


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Der Fall Uwe Barschel

20.11.2010 um 18:28
Dass Barschel Medikamente rektal zugeführt bekam, lese ich erstmals.
Die Ermittlungen, die sich mit der Ostrosky-Schilderung decken, finde ich sehr aufschlussreich. Seine Hilfe bietet er den Behörden ja auch an.


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Der Fall Uwe Barschel

22.11.2010 um 14:33
huhuhu
da sind ja so einige ragen offen. aber ich bin auch der meinung das der Fall offiziell nur schlapig geführt wurde. Ich denke intern wissen die sehr wohl was passiert ist.

Aber um da kein Staatsakt im wahrsten sinne des wortes draus zu machen wurde halt viel weggelassen und verschleiert um evtl andere Politiker oder der gleichen nicht in den Schmutz zu ziehen


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Der Fall Uwe Barschel

23.11.2010 um 16:18
@history_x

Also hat die Öffentlichkeit Deiner Meinung nach kein Recht auf Wahrheit?
Du stellst es den Ermittlern und Politikern frei, was sie preisgeben?

Du musst uns aber für ganz schön naiv und unreif halten.


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Der Fall Uwe Barschel

24.11.2010 um 09:50
@niurick

So war das nicht gemeint.
Es war eher so gemeint, das mit Absicht vieles verschlampt und verschleiert wurde, damit die Öffentlichkeit NICHT rausbekommt, was in der Politik WIRKLICH los war.

Ich denke durch seine Entlastung, hätte er jemand anderen (logischerweise) belastet, was derjenige aber verhindern wollte!

Überlg(t) doch mal wirklich.
Er wurde in die Schieße geritten und genau an dem Tag wo er hätte beweisen können, das er nichts gemacht hat was sein Bruder unter anderem bestätigen kann, bringt er sich um??
Wie hirnamputiert muss man sein um das wirkich zu glauben??

Ausgerechnet bei ihm werden Beweise u.a. verschlampt, kommen mit der Zeit weg??
Der Fall wird nach relativ kurzer Zeit geschlossen und selbst heute, mit neuen Methoden und fortgeschrittener Technik NICHT wieder aufgerollt???

Riecht stark nach einem hohen Tier, das für seine Schandtaten nicht bestraft werden will.

und mal ehrlich, wer weiß schon zu was olitiker sowohl damals auls auch heute fähig sind.


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Der Fall Uwe Barschel

15.02.2011 um 22:38
Ich weiß der Thread ist schon ein wenig älter *hust*
Aber meine Frage passt hier ganz gut rein und ich möchte nicht extra einen neuen Thread eröffnen.
Und zwar habe ich jetzt endlich mal das Buch "Der Doppelmord an Uwe Barschel" von Wolfram Baentsch gelesen.
Ich habe an einigen Passagen das Buch in den Kamin werfen wollen, so haarsträubend war es geschrieben. Für die, die es nicht kennen:
Uwe Barschel wird als Heiliger mit kleinen Fehlern dargestellt, seine Freunde und Verwandte als absolut unanfechtbar aufrecht und glaubwürdig, während seine politischen Feine permanent die bösen sind die buchstäblich alle negativen Eigenschaften in sich vereinen.
Resümee des Buches:
Der Rechtsstaat ist doof, im Grunde ist die BRD nicht souverän, Barschel wurde vom Mossad ermordet und sowieso ist das alles eine Verschwörung.
Obwohl ich auch glaube dass Barschels Tod nicht freiwillig war, sehe ich einige Aussagen als nicht ganz richtig an.
Es verhält sich da in etwa wie mit dem Film "Zeitgeist" und all den lustigen kleinen Theorien zu 9/11 und zur Mondlandung.

Davon jetzt mal abgesehen möchte ich gerne dem Autor meine Meinung zukommen lassen. Ich möchte ihm einfach mal meine Sicht der Dinge schildern und ihm einfach eine Resonanz geben.
Leider finde ich im Internet nichts, nichtmal eine E-Mail Adresse.
Hat jemand eine Idee wie ich ihm trotzdem eine Art Leserbrief schicken kann? Vielleicht über den Verlag oder so?


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Der Fall Uwe Barschel

16.02.2011 um 16:20
@2800

Sind die Schilderungen, in denen er dem Mossad zum Opfer fiel, schlüssig? Welche Rolle spielt die Glaubwürdigkeit seiner Familie im Zusammenhang mit seinem Tod?


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Der Fall Uwe Barschel

25.02.2011 um 20:04
Naja was heißt schlüssig?
Das sind meiner Meinung nach Verschwörungstheorien. Mit Verschwörungstheoretikern reden ist wie ein Kaffeklatsch mit Zeugen Jehovas. Faktisch ist das, was sie sagen richtig, aber meistens aus dem Zusammenhang gegriffen, polemisch oder zu theoretisch.
Ich kenne gerade den genauen Wortlaut nicht, daher Sinngemäß:
Mysteriöser Umstand X trifft auf Inkompetente Ermittler ---> Vertuschung ---> Geheimdienste Schuld.
Mit gesundem Menschenverstand kann man erkennen dass ein Mysterium aufgebaut werden soll.
Sicher, politisch war Herr Barschel unschuldig. Er wurde auch getötet. Aber die Hintergründe und Schlussfolgerungen sind mir zu populistisch. Markantestes Beispiel:
Barschel hat im selben Flugzeug wie Robert Gates gesessen. Also müssen die USA involviert sein.

Ich kann das Buch jedem als Unterhaltung empfehlen, genau wie die Bücher von Udo Ulfkotte, aber sie sind weder seriös, noch ernstzunehmen. Nicht wegen ihrer Meinung; vielmehr ist es die Art der Begründung die lachhaft ist.

Es gibt nicht nur Schwarz und Weiß auf der Welt, aber der Autor teilt genau wie viele seiner Kollegen die Welt genau so auf. Lässt sich sehr deutlich erkennen.
BND mit Mossad und CIA, was wir nicht verstehen ist böse und hinterhältig. Und der Staat sowieso.

Was die Familie angeht ... wenn seine Frau ein "Medium" *hust* kommen lässt die dann etwas über Lieblingssessel faselt...
Vielleicht ist sein Bruder bodenständiger, aber die Frau ist nicht glaubwürdig wenn man sie zu den Auftraggebern befragen würde.


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Der Fall Uwe Barschel

21.06.2011 um 11:17
Barschels Wiederkehr

Der Fall Barschel beschäftigt wieder die Ermittler: Genetische Fingerabdrücke könnten zu den Tätern führen. Doch nicht einmal die Staatsanwaltschaft weiß, welche Beweise überhaupt noch da sind

Der Mann, der Barschel als Erster obduzierte, lebt heute als Pensionär in Genf. Dr. Oldrich Fryc war 1987 der zuständige Gerichtsmediziner, als Uwe Barschel im Schweizer Hotel "Beau-Rivage" tot aufgefunden wurde. Gemeinsam mit zwei Kollegen untersuchte er noch am Tag des Auffindens den Leichnam, sezierte ihn, zog seine Schlüsse. Oldrich Fryc, heute ein freundlicher älterer Herr, ist ein wichtiger Mann bei der Bewertung des mysteriösen Falls. Seit jeher gilt er als ein zentraler Zeuge für die These, der ehemalige Ministerpräsident von Schleswig-Holstein habe Selbstmord begangen. Das soll Fryc nach der Obduktion irgendwo zu Protokoll gegeben haben - wo, ist unklar, in seinem offiziellen Obduktionsbericht steht davon nichts, aber es wurde in der Schweizer Presse kolportiert. Heute, 15 Jahre nach Frycs Pensionierung, ist die Barschel-Debatte in Deutschland wieder aufgeflammt, und der Gerichtsmediziner will seinen Beitrag leisten. Fryc sagt: "Ich habe nie behauptet, dass es Suizid war." Die Reihen derer, die Uwe Barschel für einen Selbstmörder halten, lichten sich.

Von denen, die den Fall aus erster Hand miterlebt haben, hat seit Jahren keiner mehr die Selbstmordthese öffentlich vertreten. Es würde bei Kennern der Ereignisse auch Kopfschütteln hervorrufen. Das offizielle Ermittlungsergebnis der Lübecker Staatsanwaltschaft lautete im Jahr 1998, anders als diese Woche oft in Zeitungen zu lesen war: Es bestehe der Verdacht auf Mord, aber ein Verdächtiger habe sich bisher nicht aufspüren lassen. Die Ermittlungen seien mangels Erfolgsaussicht einzustellen, könnten aber jederzeit wieder aufgenommen werden, wenn neue Erkenntnisse vorlägen.

Der damalige Leiter der Untersuchung, Heinrich Wille, war von seinen Vorgesetzten zuvor immer wieder angehalten worden, die Ermittlungen zu einem schnellen Ende zu bringen. "Es gab Druck von oben. Dass wir weiterhin den Fall Barschel bearbeiten, war nicht erwünscht", sagte Wille der "Welt am Sonntag". Er geht bis heute davon aus, dass Barschel von einem professionellen Killerkommando getötet wurde. Für ihn sind die Anhänger der Mordthese keine Verschwörungstheoretiker. Eher die Anhänger der Selbstmordthese.

Derzeit gibt es im Fall Barschel wieder so viel emsige Aktivität wie seit Einstellung des Verfahrens vor dreizehn Jahren nicht mehr. Staatsanwaltschaften, Politiker und Regierungsbehörden liefern sich hinter den Kulissen ein langwieriges Gezerre in der Frage, ob man das Verfahren nicht doch noch einmal aufrollen müsse, um der Wahrheit Genüge zu tun. Jüngster Höhepunkt dieses Gezerres, das schon seit Monaten hin und her geht, war an Pfingsten die Nachricht, dass die Lübecker Staatsanwaltschaft Kleidungsstücke von Uwe Barschel auf erhaltene fremde DNA-Spuren hin untersuchen lassen wird. Eine spektakuläre Entwicklung: Der Fall Barschel beschäftigt wieder die Ermittler. Vor einem Jahr wäre das noch undenkbar gewesen. Vom Ergebnis der Analysen hängt es ab, ob das Verfahren 705.JS.33247/87 gegen unbekannt "wegen Verdachts des Mordes an Dr. Dr. Uwe Barschel" sogar offiziell wieder aufgenommen werden könnte

Auslöser der allgemeinen Barschel-Betriebsamkeit sind nach Angaben der Staatsanwaltschaft zwei Veröffentlichungen aus dem Herbst vergangenen Jahres. Die eine war ein neues Gutachten, das der renommierte Schweizer Toxikologe Hans Brandenberger in der "Welt am Sonntag" publiziert hatte. Darin verdächtigt er den israelischen Geheimdienst Mossad, den früheren schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten ermordet zu haben. Demnach stimmen die chemischen Analysedaten bis in Details mit dem Ablauf des Barschel-Todes überein, wie ihn der ehemalige Mossad-Agent Victor Ostrovsky in einem Buch schildert.

Ebenfalls im Herbst 2010 forderte der schleswig-holsteinische CDU-Landtagsabgeordnete Werner Kalinka in der "Welt", an Barschels Kleidung und Organen sollten mit neuesten technischen Methoden DNA-Spuren gesichert werden. Kalinka, der innenpolitischer Sprecher seiner Fraktion ist, richtete diese Forderung auch direkt an den Justizminister in Kiel. Die zuständige Staatsanwaltschaft Lübeck sah sich nach den Presseveröffentlichungen veranlasst, erstmals seit Einstellung des Verfahrens die Möglichkeit einer Wiederaufnahme zu prüfen.

In den folgenden Monaten sollen die Fachleute in Lübeck die treibende Kraft gewesen sein bei der Entscheidung, dem Vorschlag Kalinkas zu folgen und die Asservate auf verwertbare genetische Spuren hin zu untersuchen. Die Lübecker leiteten ihre Einschätzungen nach Schleswig weiter, wo sie beim Generalstaatsanwalt geprüft wurden. Der Fall Barschel gewann wieder an Brisanz - auch das Justizministerium von Schleswig-Holstein wurde auf dem Laufenden gehalten. Von dort heißt es heute offiziell, man habe die Überlegungen "selbstverständlich nicht beeinflusst".

Die Behörden in Schleswig und Lübeck sollen schließlich gemeinsam zu der Meinung gelangt sein, dass eine Wiederaufnahme des Verfahrens wenig Aussicht auf Erfolg hätte. Aber geprüft wird jetzt trotzdem. Eine Art Wiederaufnahme light. Niemand will sich den Vorwurf machen lassen, man habe etwas unversucht gelassen.

Die Entscheidung macht Barschels Witwe Freya Hoffnung. "Vielleicht gelingt es jetzt, den Mörder meines Mannes zu finden", sagte sie dieser Zeitung. "Ich glaube fest daran, dass die Wahrheit ans Licht drängt. Dann, wenn es keiner erwartet, wird die Spur zum Täter sichtbar werden." Und der Anwalt der Familie, Justus Warburg, sieht plötzlich eine Chance, dass sein jahrelanger und zermürbender Kampf um weitere Ermittlungen doch nicht umsonst war. Er befürchtet seit Langem, dass staatliche Stellen die Aufklärung des Falles behindern. Warburg: "Die Wahrheit muss trotzdem ans Licht. Mord verjährt nie."

Nach Informationen der "Welt am Sonntag" gibt es in der Justiz von Schleswig-Holstein jedoch erneut starke Kräfte, die die Aktendeckel im Fall Barschel geschlossen halten wollen. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Lübeck, Oberstaatsanwalt Günter Möller, hat bereits öffentlich erklärt, dass eine Wiederaufnahme des Verfahrens eher unwahrscheinlich sei. Ein Ermittler erklärte gar, dass man ja wohl kaum von ehemaligen Agenten des israelischen Geheimdienstes Mossad Speichelproben nehmen könne, um DNA zu sichern.

Trotzdem werden nun erst einmal Fachleute des Landeskriminalamtes (LKA) in Kiel Beweisstücke vom Tatort auf DNA-Spuren untersuchen. Eine Methode, die in den vergangenen Jahren stetig verfeinert worden ist. Spezialisten können heute genetische Fingerabdrücke sichtbar machen, die jahrzehntelang unentdeckt blieben. Erst am vergangenen Freitag konnte die Staatsanwaltschaft Kiel mit dieser Methode einem Mann Morde an vier jungen Frauen nachweisen, die zum Teil mehr als vierzig Jahre zurücklagen. "Dass diese Untersuchungen im Fall Barschel jetzt durchgeführt werden, sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein", sagt der Landtagsabgeordnete Kalinka. Er hat über Barschel unter anderem das Buch "Der Fall B. Der Tod, der kein Mord sein darf" geschrieben und vertrat stets die Mordthese. Kalinka kritisiert die Justiz dafür, dass sie mehr als ein halbes Jahr gebraucht habe, um über seine DNA- Forderung zu entscheiden.

Noch ist allerdings nicht klar, welche Beweismittel überhaupt noch verfügbar sind - geschweige denn, welche untersucht werden sollen. Die Lübecker Staatsanwaltschaft gibt widersprüchliche Auskünfte. Meistens ist die Rede von Hose, Hemd, Socken, Handtuch, Badewannenvorleger und Schuhen des Verstorbenen, mal wird auch Barschels Krawatte erwähnt, manchmal auch das Jackett (das zum Todeszeitpunkt im Schrank des Hotelzimmers hing). Oberstaatsanwalt Möller sagt: "Wir wollen uns jetzt erst einmal einen Überblick darüber verschaffen, was noch da ist."

Der "Welt am Sonntag" liegt eine bisher unveröffentlichte Liste darüber vor, was zumindest einmal da war. Die Zürcher Stadtpolizei hat im Dezember 1988 eine Aufstellung aller Beweismittel ausgefertigt, die man im Zimmer 317 des "Beau-Rivage" fand. Eigentlich waren die Polizeikollegen aus Genf für die Spurensicherung zuständig, aber die machten ihren Job so lückenhaft, dass Zürich als Verstärkung hinzugezogen wurde. In der Asservatenkammer landeten laut Polizeiliste insgesamt mehr als 100 Gegenstände wie Duschvorhang, Schuhe und Klebestreifen mit Faserspuren.

Unter dem umständlichen Titel "Durch Uwe Barschel während dem Ereignis in der Badewanne getragene Kleider" führten die Züricher beispielsweise seine "Unterleibchen, weiss, Marke 'Kapart', Grösse 7, 100 % Baumwolle" und ein "Herrenhemd, weiss, Marke 'Van Laak Royal', Größe unbekannt, 100 % Baumwolle" auf.

Viele der Barschel-Asservate gaben den Ermittlern von Beginn an Rätsel auf. Die Analysten können sich zum Beispiel bis heute keinen Reim auf die dunklen Flecken auf dem Badewannenvorleger machen. Sie scheinen von einer Substanz verursacht worden zu sein, die sich an Barschels linkem Schuh fand. Aber die Gutachter einigten sich nie darauf, um welchen Stoff es sich handelt oder wie er auf Schuh und Vorleger gekommen sein soll. Auch rätselt man bis heute, woher die weißlichen Anhaftungen auf der Hose des Verstorbenen stammen, die Experten als Eiweiß erkannt haben.

Eine besondere Bedeutung kommt dem Schlips zu, den Barschel bei seinem Tod trug. Die blau-grau-braun gestreifte Krawatte der Marke Ascot (70 Prozent Seide, 30 Prozent Wolle) zeigte ebenfalls weißliche Flecken. Allerdings gelang es nie, die Substanz zu identifizieren. Die Tatsache, dass der doppelte Krawattenknoten beim Auffinden von Barschel noch gebunden war, ist außerdem seit jeher ein Argument für die Mordtheorie des pensionierten Barschel-Ermittlers Wille. Denn Barschels zweitoberster Hemdknopf war ausgerissen. Das, so Wille, könne Barschel bei hochgezogener Krawatte nicht selbst getan haben.

Jetzt, bei der bevorstehenden DNA-Analyse, könnte der Schlips erneut wichtig werden, glaubt Wille: Sollten am Mantel oder selbst am Hemd des Verstorbenen fremde genetische Fingerabdrücke gefunden werden, könnte es dafür immer noch eine banale Erklärung geben. Sie könnten etwa durch ein Schulterklopfen auf offener Straße entstanden sein. Aber einen Schlips fasst normalerweise kein Fremder an. Eine DNA-Spur an diesem Kleidungsstück wäre ein starkes Indiz dafür, dass außer Barschel noch jemand im Zimmer war in der Todesnacht.

Aber selbst wenn eine solche Spur existiert, ist es schwer zu sagen, ob die Ermittler damit etwas anfangen können. Sie werden mögliche Ergebnisse mit der DNA-Datenbank des Bundeskriminalamtes vergleichen. Aber wenn es dort keinen Treffer gibt, dürfte die Aktion kaum Ansatzpunkte für eine Wiederaufnahme des Verfahrens bringen. Zwar sagt man einigen Lübecker Staatsanwälten nach, dass sie noch andere Ansatzpunkte für weitere Ermittlungen sehen - etwa in Form von neuen Zeugenvernehmungen. Aber ob sie sich durchsetzen, ist fraglich.

Auch Ex-Chefermittler Heinrich Wille ist skeptisch, was eine Wiederaufnahme des Verfahrens angeht. "Die Chancen stehen schlecht", sagt er. Wille hat Erfahrung mit den ewigen Widerständen, die eine Aufklärung behindern. Er hat sogar ein Buch darüber geschrieben. Lange war ihm die Veröffentlichung von seinem Vorgesetzten, dem Generalstaatsanwaltschaft in Schleswig, verboten worden - jetzt sind beide Juristen pensioniert und Willes Buch darf im September erscheinen. Der Titel lautet: "Ein Mord, der keiner sein durfte".

http://www.welt.de/print/wams/politik/article13437448/Barschels-Wiederkehr.html


MFG


xpq101

:alien:


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Der Fall Uwe Barschel

29.05.2012 um 16:02
Einer der letzten Beweisstücke ist verschwunden ! Ein Haar !

http://www.welt.de/politik/deutschland/article13628931/Sichergestelltes-Haar-im-Fall-Barschel-verschwunden.html


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Der Fall Uwe Barschel

29.05.2012 um 23:02
Die Sache mit dem Flugzeug entlastet die CIA sogar. Ostrovski gibt in seinen Büchern eiblicke in die Geheimdienste: es ist eher verdächtig wenn im europäischen Raum ein Flugzeug startet in dem niemand sitzt der mit dem Geheimdienst zu tun hat. Andererseits entspricht es den regeln des Geheimdienstes die zielperson nie im Heimatland zu töten oder zu kontaktieren.
Ich bin eher geneigt ostrovskys Sicht zu teilen, waffengeschäfte ....


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Der Fall Uwe Barschel

29.05.2012 um 23:06
@behind_eyes

Du kennst Dienstanweisungen des CIA?


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Der Fall Uwe Barschel

30.05.2012 um 02:23
Die Hintergründe werden wir nie erfahren. Wenn bestimmte Gruppen der Politik dies unter der Hand halten wollen, werden WIR das mit Sicherheit nicht erfahren. Es ist also müssig, sich den Kopf zu zerbrechen, weil man diesen Fall nie in seiner Tiefe ausloten kann. Bezüglich Barschel sei gesagt, wenn man sich mit Gruppen abgibt, die keine Scheu kennen, muss man sich nicht wundern, wenn diese unlautere Mittel anwenden. Dies gelungen zu vertuschen ist wohl nicht schwer.
Es ist ein Mensch gestorben, und ein nicht so schlechter Politiker für seine Region. „In Trauer verneigen wir uns vor ihm und sind in Gedanken bei den Angehörigen.“ .


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Der Fall Uwe Barschel

30.05.2012 um 07:03
@niurick
Wie kommst du darauf oder meinst du jemand anderen?


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