1.
Da sehe ich gar nichts. Irgendwelche Leute hantieren mit irgendetwas herum.
2.
Wer immer diese Zeichnung anhand welcher Angaben gemacht hat: Er oder sie hat den toten Kennedy vermutlich nicht gesehen und zieht dafür die Autopsieberichte und die Leichenfotos heran. Die Rückenwunde ist nicht zu sehen, der rote Kasten verdeckt einen Punkt am Brustwirbel, die Halswunde halte ich für zu hoch angesetzt, wenn ich es mit den Fotos vergleiche. Sie war knapp oberhalb des Brustbeins, sonst hätte sie nicht das Hemd unterhalb des obersten Knopfes durchtrennt.
3.
Zeichnungen und Fotos haben irgendwelche Linien. Die einen Linien passen zum 17 bis 21-Grad-Winkel, die anderen nicht. Sind sie maßstabsgetreu? Die Fotos zeigen zwar die Hals-, nicht aber die Rückenwunde. Kommt wir willkürlich vor, das Ganze.
4.
Das sagt mir jetzt gar nichts. Irgendwelche Linien.
5.
Und wer sagt, dass hier maßstabsgetreu gearbeitet wurde? Solche Gegenüberstellungen helfen gar nichts und können anhand der Autopsieergebnisse manipuliert werden, wie sie wollen.
6.
Original anzeigen (0,4 MB)Und hier messen irgendwelche Menschen irgendwas. Könnte auch die Haltung Kennedys zum Zeitpunkt des dritten, des Kopfschusses gewesen sein.
Gläubig bin ich nicht, sondern Skeptiker. Aber ich glaube als Skeptiker nicht alles.
Die Obduktionsergebnisse, der Winkel des Wagens, die Kopfhaltung JFKs und die Annahme, eine Person habe zum Zeitpunkt
x auf das Fahrzeug auf der Höhe
y geschossen, ergibt einen Winkel
z. Den Winkel
z kann ich dann wieder auf die Obduktionergebnisse und die Körperhaltung im Zeitpunkt des Schusses anwenden. Das ganze Gebäude hat einen gewissen Rahmen bzw. Spielräume, weil es nicht unter naturwissenschaftlichen Laborbedingungen stattgefunden hat und wichtige Parameter (genauer Zeitpunkt, Position JFKs im Wagen, Wunden an der Leiche) nicht cm- oder mm-genau festgestellt werden können. Wie hoch trug JFK sein Hemd, wie war die Krümmung seiner Wirbelsäule, wie weit lehnte sich Oswald aus dem Fenster? Der Schuss ist gefallen, der Wagen ist weg, JFKs Leiche liegt in Arlington.
Daher können aufgrund ihrer Ungenauigkeit innerhalb eines gewissen Rahmens Parameter verschoben werden. Die beiden Bezugspunkte Rücken- und Halswunde sind jedenfalls so nah beisammen, dass es extrem schwierig ist, hier auf 5 oder 10 Grad genau den Winkel der Kugel zu messen. Die Leiche von JFK kann deshalb nicht beweisen, dass Oswald (oder eine andere Person) aus dem 6. Stock des Schulbuchlagers geschossen hat. Aber dieses Szenario ist gut möglich. Davon bin ich überzeugt. Möglich bedeutet aber auch nur, es ist nicht OFFENSICHTLICH ausgeschlossen. Wie wahrscheinlich es ist, bemisst sich an weiteren Umständen der Tat wie (mutmaßlicher) Täter, Motiv, Waffe, Geständnis usw.
Ein Gegenbeweis ist bisher nicht überzeugend erbracht worden. Im Grunde genommen ist er (heute) auch nicht mehr möglich. Nur andere mögliche Szenarien können angeboten (anderes Gebäude, anderes Fenster) werden. Deren Wahrscheinlichkeit bemisst sich dann an den weiteren Umständen der Tat. Soweit es hierfür zureichende tatsächliche Anhaltspunkte gibt.