@kuno7 kuno7 schrieb:Ich für meinen Teil leugne weder die Existenz eines derzeitigen Klimawandels, noch, dass der Mensch einen Einfluss auf das Klima hat. Wo ich allerdings etwas ratlos bin, ist die Frage: Wie hoch ist der Anteil des Menschen am derzeit beobachteten Klimawandel?
Wenn du mir dazu einige Informationen liefern könntest, daran wäre ich sehr interessiert.
Ich bin froh, dass wir uns beim Klimawandel einig sind.
Die Frage finde ich sehr wichtig, denn ich finde es ist sehr Wichtig zwischen Fakten und Prognosen zu unterscheiden. Damit scheinen Klimaskeptiker große Probleme zu haben. Deshalb gehe ich darauf gesondert ein.
Das Problem an der Sache ist, dass niemand wirklich mit absoluter Gewissheit sagen kann wozu das ganze führt. Genau wissen wir nur, dass das Klima sich unter dem Einfluss des Menschen verändert, aber nicht so genau was die konkreten Folgen sein könnten. Wir können absehen, dass die Folgen die Menschheit als Ganzes treffen werden, und dass sie unangenehm sein werden. Aber wir können nur abschätzen wie schwer sie sein werden.
Wir können unter Berücksichtigung bekannter Erkenntnisse mögliche Prognosen modellieren. Wir können abschätzen mit welcher Wahrscheinlichkeit dies oder jenes Szenario eintreten könnte. Doch das Alles hat eher den Charakter einer Wettervorhersage und sollte nicht überbewertet werden. Es sollte nicht vergessen werden, dass Vorhersagen generell keine wissenschaftliche Erkenntnisse darstellen. Wenn wir anfangen zu spekulieren wann die Welt untergehen wird, dann begeben wir uns aus dem wissenschaftlichen Bereich in den Bereich der Spekulation.
Klimaskeptiker scheinen diese Grenze nicht wahrzunehmen. Ihre Kritik begründet sich darin, dass wir angeblich mit dem Klimawandel eingeschüchtert werden sollen, damit wir unnützes Zeug kaufen und unsere Freiheit freiwillig dem Naturschutz opfern.
Wenn man genau überlegt, ist das Kritik an den Prognosen. Der gute alte Al Gore hat mit seinem meiner Meinung nach maßlos übertriebenem Blockbuster für mächtig Wind gesorgt, und hat damit zurecht jede Menge Kritik, auch von Wissenschaftlern, erfahren müssen. Dass "Die Unbequeme Wahrheit" bloß Hollywood mit all seinen Finessen ist, sollte jedem halbwegs gebildeten Menschen eigentlich auch ohne "Climate Gate" klar sein. Ich verstehe nicht wieso manche Menschen sich darauf einbilden, dass damit das Thema Klimawandel als Ganzes erledigt sei? Die Prognose von Al Gore ist damit vielleicht erledigt.
Es gibt einen wissenschaftlichen Konsens was die Vergangenheit und die Gegenwart betrifft. Dass der Klimawandel stattfindet, und dass der Mensch daran maßgeblich beteiligt ist, ist unumstritten. Umstritten sind allerdings die Prognosen. Es gibt zahlreiche mehr oder weniger optimistische Lager unter den Klimaforschern. Die Palette reicht vom Ende der Welt bis hin zu Thesen, dass der künstliche Klimawandel uns von der längst überfälligen Eiszeit schützen könnte.
Meine persönliche Meinung dazu ist, dass wir nicht einfach so weiter machen können. Sonst wird der Klimawandel gewiss früher oder später zur Gefahr für die gesamte Zivilisation werden. In Jeden Fall werden wir es mit neuen Herausforderungen zu tun bekommen. Entweder müssen wir unser ganzes System überdenken, oder wir werden untergehen wie Dinosaurier. Ob in 100 Jahren oder erst in 1000 Jahren spielt eigentlich keine so große Rolle. Es ist offensichtlich, dass der Weg des unbegrenzt wachsenden materiellen Wachstums auf Kosten der Natur, früher oder später ins Verderben führt, da die Natur unsere Lebensgrundlage ist. Wir zehren von unserer eigenen Lebensgrundlage wie ein Parasit. Aber wir können es auch nicht einfach lassen, denn wir sind abhängig vom materiellem Wachstum und fossilen Treibstoffen. Ein Teufelskreis, der im Neo-Liberalem Marktorientiertem System nicht ohne weiteres überwunden werden kann. Wir wissen, dass wir das Klima zerstören, wissen aber nicht wie wir es lassen könnten.