Kühe verbieten?

Mit dieser steilen Behauptung kam jetzt Donald Trump im Wahlkampf um die Ecke, dass Demokraten das planen würden.

Ist das so weit hergeholt?

scheinbar nicht, wenn man sich z.b. mal diese Webseite anschaut:

Weg mit der Kuh: Fleischersatz spart Milliarden Tonnen CO2 ein

Die Erkenntnisse der BCG-Studie decken sich mit jenen von anderen Untersuchungen, die allesamt aufzeigen, welchen Einfluss Ernährung auf das Weltklima hat. Einer Studie der Stanford University zufolge könnte man 25 Milliarden Tonnen CO2-Emissionen einsparen, wenn man fleischbasierte Nahrung innerhalb von 15 Jahren abschafft und die dafür benötigte landwirtschaftliche Fläche verwildern lässt. Wenn man nur Fleisch von Wiederkäuern wie Kühen, Schafen und Ziegen weglässt - sie produzieren große Mengen des starken Treibhausgases Methan - könnte man die Emissionen in der Tierhaltung um 90 Prozent reduzieren.

Quelle: https://futurezone.at/science/fleisch-ersatz-pflanzliche-ernaehrung-effizient-klimaschutz-investition/402091291

Es gibt also Menschen, die sind der Meinung wenn man etwas für das Klima tun möchte, dann sollte man auch die Tierproduktion/-haltung runterfahren.

Jetzt interessiert mich eure Meinung dazu - sollte die Politik eingreifen damit weniger CO2 durch Kühe produziert wird in Deutschland? (natürlich nicht durch ein konkretes Verbot der Tiere das ist weltfremd, aber z.b. durch Steuerung der vermehrten Nutzung von Ersatzprodukten)

hier noch eine Statistik über die Haltung von Rindern - die auch in den letzten 10 Jahren immer weiter zurückging..

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/163423/umfrage/entwicklung-des-rinderbestands-in-deutschland/

hier ist ein ausführlicher Artikel der bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft:

Sehr kontroverse Diskussionen werden mitunter darüber geführt, inwieweit die Haltung von Rindern zur menschengemachten Klimaerwärmung beiträgt. Die eine Seite führt an, dass Rinder große Mengen des besonders klimaschädlichen Gases Methan ausstoßen. Sie fordert, diese Methanemissionen zu verringern. Die andere Seite weist darauf hin, dass Methan nur wenige Jahre in der Atmosphäre verbleibt, bevor es abgebaut wird. Somit trage die Rinderhaltung nicht zu einer Anreicherung von Treibhausgasen in der Atmosphäre bei. Außerdem gingen die Methanausscheidungen der Rinder in Deutschland und Bayern mit sinkenden Tierzahlen ohnehin zurück. Im Folgenden möchten wir die Faktenlage anhand allgemein anerkannter wissenschaftlicher Ergebnisse einordnen.

...

Quelle: https://www.lfl.bayern.de/verschiedenes/aktuell/299037/index.php

[x] Trump hatte Recht
Das Thema wird mit Grüner Taktik angegangen, man verbietet nicht etwas direkt, sondern stellt so hohe Hürden auf dass es einem Verbot gleich kommt, siehe zB. Niederlande.
Man kann aber so tun als wäre einer verrückt der so was behauptet, zeitgleich heult man wegen dem Butterpreis rum.
Kleine, sehr wichtige Information: Butter wird aus Kuhmilch gemacht, und wenn es weniger Kühe gibt, gibt es auch weniger Milch, dadurch auch weniger Butter.

@Abahatschi

laut diesem Artikel hier gab es 2023 eine solche Überproduktion von Milch, dass die Milchbauern Geld forderten für jeden Nicht-Produzierten Liter Milch.. o0

Die deutschen Milchbauern, die unter dieser Entwicklung leiden, fordern nun von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) erneut staatliche Hilfen gegen die Überproduktion. »Agrarminister Özdemir muss die Krise ausrufen und zur Reduzierung der Milchproduktion aufrufen«, sagte der Vorsitzende des Bundes der Deutschen Milchviehhalter (BDM), Karsten Hansen, der »Bild«-Zeitung. »Dafür muss es im Gegenzug eine entsprechende Entschädigung aus dem EU-Krisenfonds geben.«

Quelle: https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/milchbauern-verlangen-staatliche-hilfen-gegen-ueberproduktion-a-9a7c77a4-c2c0-4601-93d8-91014e58d7d7

Abahatschi schrieb:Kleine, sehr wichtige Information: Butter wird aus Kuhmilch gemacht, und wenn es weniger Kühe gibt, gibt es auch weniger Milch, dadurch auch weniger Butter.

Kleine noch wichtigere randnotiz: Von den ~10mio rindern in deutschland sind ~3,7mio milchkühe. Da es hier um die fleischbasierte ernährung geht, dürfte ein verbot oder sonstige sanktionen sich eher auf die ~6mio fleischrinder auswirken und die milchkühe eher "aussen vor lassen". Deren bestand sinkt in deutschland langsamer, bei gleichzeitig steigender milchleistung pro kuh und damit einhergehend eher steigender (zumindest aber gleichbleibender) milchproduktion.
https://www.bmel-statistik.de/landwirtschaft/tierhaltung/rinderhaltung
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/153061/umfrage/durchschnittlicher-milchertrag-je-kuh-in-deutschland-seit-2000/
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/28726/umfrage/milcherzeugung-in-deutschland/

Und warum wird butter nun teurer? Der fettgehalt in der milch sinkt. Je weniger fett, desto mehr milch wird benötigt, um die gleiche menge butter zu produzieren. Doof.
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/preis-fuer-butter-steigt-immer-weiter-es-ist-zu-wenig-fett-in-der-milch-das-sind-die-gruende,UNJSKyB

was sagen denn eigentlich die kühe zu dieser flachgeistigen forderung?

hat die mal jemand gefragt?

shuhmanfu schrieb:hat die mal jemand gefragt?

vor allem wer braucht noch Kühe wenn wir die Steaks aus dem Labor bekommen und wir Hafer-/Reismilch trinken?

vom Aussterben bedroht werden Kühe dann belabelt! reilaufend/-lebend noch irgendwo? Fehlanzeige?

shuhmanfu schrieb:hat die mal jemand gefragt?

Wozu? Wir haben ja auch entschieden, dass wir ihr fleisch futtern und sie dafür lange vor natürlichem ableben töten. Hat doch auch niemand die kühe gefragt, warum jetzt damit anfangen?

gastric schrieb:Wir haben ja auch entschieden, dass wir ihr fleisch futtern und sie dafür lange vor natürlichem ableben töten.

Wobei es wahrscheinlich nur wenige Kühe geben würde, wenn sie keine "Nutztiere" wären. Ich bin mir nicht sicher, ob die gegenwärtig lebenden Kühe in der freien Natur in Europa überhaupt Platz und Lebensraum hätten, um dort bis zu ihrem natürlichen Ableben leben zu können. Und die meisten Weideflächen und Almen würden nach einer Abschaffung der Tierhaltung wahrscheinlich nicht länger verfügbar sein. Da kämen dann vielleicht Solarkraftwerke hin oder sie würden bebaut, etc.

martenot schrieb:Wobei es wahrscheinlich nur wenige Kühe geben würde, wenn sie keine "Nutztiere" wären.

Natürlich. Der mensch ist es, der "nützliche" tierarten für seine zwecke züchtet. Auf natürliche weise bilden sich eher selten dauerhaft große populationen von säugetieren. Der mensch ist die einzig mir bekannte säugetierart, die längere zeit über ihre verhältnisse leben kann. Aber auch uns fällt das auf die füsse.

martenot schrieb:Ich bin mir nicht sicher, ob die gegenwärtig lebenden Kühe in der freien Natur in Europa überhaupt Platz und Lebensraum hätten, um dort bis zu ihrem natürlichen Ableben leben zu können.

Der freilebende vorfahre des hausrindes ist seit dem 17. jhd durch bejagung und verlust des lebensraumes ausgestorben. Durch rückzüchtungen gibt es wieder ein paar exemplare des auerochsen.

martenot schrieb:Solarkraftwerke

Wäre witzigerweise (wenn richtig durchgeführt) sogar sinnvoller als ne weide. Gibt dahingehend sehr interessante projekte, die die biodiversität steigern und lebensraum bieten.

https://sunfarming.de/blog/sunfarming-wildkraeuterwiesen-fuer-mehr-artenvielfalt

gastric schrieb:Durch rückzüchtungen gibt es wieder ein paar exemplare des auerochsen.

Die man aber auch weiterhin wahrscheinlich kaum in Mitteleuropa ansiedeln könnte. Ich vermute, dass die dafür geeigneten Flächen fehlen.

@martenot
Die geeigneten flächen sind vorhanden, man müsste sie nur mehr in ruhe lassen. Einige leben in wildparks, andere in naturschutzgebieten. Es sind aber eben nicht mehr die wildformen.

gastric schrieb:dass wir ihr fleisch futtern und sie dafür lange vor natürlichem ableben töten.

ja genau!

aber darum werden sie ja gezüchtet - um sie zu verspeisen.

(nennt sich Tierproduktion... haste aber sicher schonmal gehört.)

shuhmanfu schrieb:aber darum werden sie ja gezüchtet - um sie zu verspeisen.

Und wurden die kühe nun gefragt, ob sie bei der Tierproduktion mitmachen wollen oder ist es da jetzt egal?

Die blöden K die mir im Alltag begegnen, sehr gerne.

gastric schrieb am 23.10.2024:ob sie bei der Tierproduktion mitmachen wollen

wenn sie angefüttert werden, kommen die von ganz allein -
bzw. bleiben im wohlig warmen stall oder auf der wiese stehen.

also, die machen das dann freiwillig - weil gut überredet.

@shuhmanfu
Dann kann ich sie ja sicherlich auch dazu überreden nicht mehr mitzumachen, um die populationsgrösse zu verringern. Problem gelöst. Next please.

Ich bin auch dafür, Tiere aus der Sklaverei zum entlassen. Egal ob Nutz- oder Haustiere. Alle verdienen Freiheit.

Mauzi666 schrieb:Egal ob Nutz- oder Haustiere. Alle verdienen Freiheit.

Und was würden die freigelassenen Nutztiere dann wohl machen? Wo sollten bzw. könnten sie leben, und wie?