Annemaus schrieb am 28.02.2023:Ich habe mich eben nur über die verschiedenen Aussagen über Falcos letzte Stunden (gerade die Aussage der Kellnerin) gewundert.
Ich weniger. Zeugen sind nun mal keine Videokameras und erinnern sich weder an alles, noch an alles 100% korrekt, und schon gar nicht an die exakte Abfolge der Geschehnisse. Und das bereits Sekunden / Minuten nach dem Ereignis.
Lass Zeit vergehen, und man wird in vielen fällen sogar eine völlig andere Geschichte zu hören bekommen.
Annemaus schrieb am 28.02.2023:IDamit meine ich insbesondere den schnellen Abtransport des Autos auf einen Schrottplatz und nicht zur Polizei und die schnelle Zahlung der Kaution für den Busfahrer.
Auch das ist menschlich. Man möchte sich Arbeit sparen, besonders, wenn man meint, die Ursachen wären ohnedies klar.
Oder wenn so ein Auto dort stört, wo es abgestellt wurde.
Oder wenn ein Freund es gut meint, und etwas vertuschen möchte, von dem er annimmt, es könnte ihm Nachhinein den Ruf des oder gar dem Verunfallten schaden. So zB, wenn jemand wüsste, dass der Betreffende ständig Koks im Handschuhfach hatte, aber nicht möchte, dass Ermittler Spuren davon fänden.
Als alter Freund von Medical Detectives habe ich dort schon öfters gesehen / gehört, dass Gerichtsmediziner erzählen, dass es gar icht mal soselten vorkommt, dass Freunde und Verwandte bei plötzlichen Toden oder Problemen von Drogenabhängigen, Drogen, Medikamente und Alkohoflaschen ganz schnell wegräumen, noch bevor die Rettung kommt. Damit ja niemand sieht, was ihre Lieben gemacht haben. Dass Dumme dabei ist nur, wenn die Ärzte nicht wissen, was jemand konsumiert hätte, behandeln sie den unter Umständen falsch, denn so schnell, wie sie eingreifen müssen, kann man keinen Drogentest machen. Das Rettungsteam muss sich einfach darauf verlassen, dass die Auffinder die Wahrheit sagen.
Und das tun sie nicht immer. Menschlich verständlich, aber fatal fürs Opfer.
Es gibt daher immer wieder Leute, die gerade deshalb erst durch die Rettungsversuche im KH sterben. Nicht, weil die Ärzte doof wären, sondern weil ihre eigenen Verwandten und engsten Freunde über die wahren Umstände schweigen und lügen.
Wie schnell eine Kaution gezahlt wird, hängt davon ab,
- wie hoch sie ist und wie leicht die Summe aufgebracht werden kann
- ob man eben Verwandte / Freunde hat, die das tun oder
- ob man das Geld selbst hat.
Ist ja logisch, dass jemand, der die Kaution hätte, diese dann auch so schnell wie möglich zahlt. Wer, bitte, möchte schon lange in Haft sitzen?
Ich sehe da nichts Verdächtiges.
Annemaus schrieb am 28.02.2023: Laut Aussage von Mark Benecke soll die Obduktion auch nicht besonders gründlich gewesen sein (Verzicht auf Vergleichswert des Alkohol- und Drogenwerts durch den Resturin).
Keine Frage, es gibt Pfuscher in jedem Job. Andrerseits sind Tests aufwändig und kosten Geld, weshalb man sie auch nur macht, wenn etwas nicht klar ist.
Es hersschen auch in andern Ländern andere Sitten. Nicht überall wird eine Todesursache sauber und gründlich ermittelt.
Alles ebenfalls menschlich und nicht verdächtig.
Im Übrigen bleibt immer die Frage, warum jemand versuchen hätte sollen, ihn zu ermorden. Mit welchem Motiv? Und mit welchem Mittel?
Selbst drastische Motive wie Eifersucht enden nicht in ausgeklügelten Mordszenarien. Da greift schon mal wer zum Messer oder zur Schusswaffe oder erschlägt oder erwürgt das Objekt seines Zorns, aber klügelt sich kaum einen Mord via Bremsmanipulation aus.
Diese Art Morde machen zwar eine Großteil aller Krimis aus, kommen aber real nur höchst selten vor.
Einfach, weil sie kaum auszuführen sind. Um ein Auto zu manipulieren, muss man ungesehen bzw unauffällig ran kommen. Man kann auch nie wissen, ob der Plan klappt oder wann er wirken würde oder ob nicht doch zufällig ein anderer, der sich das Auto mal ausleiht, dran glauben müsste. Hinzu kommt, dass man ja auch den Busfahrer einweihen hätte müssen.
Und warum sollte der sein Leben und das seiner Passagiere riskieren? Mal abgesehen davon, dass absolut niemand vorher sehen kann, dass Falco ausgerechnet um diese Zeit losfahren und auf den Bus treffen würde. Diese zufällige Zusammentreffen jener tödlichen Faktoren lässt sich einfach nicht manipulieren (Was ja auch etliche anderer Verschwörungsideen, zB Lady Di, in Sachen prominenter Unfälle ad absurdum führt) und dürfte ziemlich sicher der Grund dafür sein, dass der Busfahrer sehr schnell wieder frei kam.
Von einem solchem Fall, in dem ein Mann in den USA sein Auto manipulierte und alles so drehte, dass sein Frau damit einkaufen fuhr, und man eine Zeitlang davon ausging, er wäre das eigentliche Opfer, habe ich schon mal etwas gesehen (leider, Namen vergessen). Nur besaß der einen Hof, eine Garage und eine Werkstatt, sodass ein Rumfummeln am Auto gar nicht auffiel.
Dieser Mörder ging sogar so weit, seinen Nachbarn zu beschuldigen, ihn dann auch zu ermorden und es Notwehr darzustellen, nur um von sich abzulenken.
Was war sein Motiv? Geld.
Und der Plan war lange durchdacht, nicht einfach eine spontane Eifersuchtsreaktion.
Aber gerade diese Tatsachen, ein ausgefeilter Plan und dass einfach kein Fremder eine Zeitlang am Auto rum werkeln hätte können, ohne gesehen zu werden, war es, was die Beamten letztendlich dann auf die Spur brachte.
Übrigens: Die Frau hat den Anschlag überlebt.
Diese Art Mord ist höchst unsicher, und gerade in der dominikanischen Republik gibt es einfachere Wege, jemanden zu beseitigen.