Marfrank schrieb:Wenn man mit viel Geld ein neuartiges Bahnsystem entwickelt, dann sollte man doch versuchen, dieses so zu entwickeln, daß es so sicher wie möglich ist und daß vorhandene Sicherheitssysteme nicht umgangen werden können, vor allem, wenn man auf keine bestehenden Systeme Rücksicht nehmen muß.
Sicherheitssysteme MÜSSEN bei bestimmten Betriebslagen umgangen werden können, das ist seit weit über 100 Jahren in der Eisenbahntechnik täglich angewandte Praxis. Und das es dabei zu Fehlern kommt, das liegt leider auch in der Natur der Sache. Wo Menschen arbeiten passieren nun einmal Fehler.
Marfrank schrieb:Warum konnte der Transrapid den Abschnitt mit dem Werkstattwagen seinerzeit überhaupt mit hoher Geschwindigkeit befahren und warum konnte er überhaupt ohne das elektronische Sicherungssystem in Betrieb genommen werden?
Weil normal nur eine Einheit fährt, warum sollte man also da eine erweiterte Überwachung durchführen? Solche Systeme werden meist parallel entwicklet und dann im Betrieb getestet, die sind aber meist nicht für den realen Einsatz auf den Teststrecken gedacht. Dazu kommt das bestimmte kleine Einheiten genau so konstrúiert sind, die sind im "Tarnmodus" unterwegs, damit der restliche Verkehr ungestört weiterlaufen kann. Meist sind das Arbeitsplattformen und ähnliches.
Marfrank schrieb:Im Übrigen, wenn man ein neues Bahnsystem entwickelt, dann sollte man tunlichst alles unternehmen, um Unfälle zu verhindern.
Bestimmte Dinge passieren, der Faktor Mensch spielt hier eine Rolle.
Marfrank schrieb:Das Prinzip des Streckenblocks ( Wikipedia: Streckenblock ) ist schon alt. Wenn das bei einer modernen Entwicklung schon bei zwei Fahrzeugen versagen kann, da ist doch was nicht in Ordnung.
Weil es bei Magnetschwebebahnen keinen klassischen Streckenblock gibt, das sonst übliche Verfahren über Widerstandsmessung kann nicht angewandt werden. Dazu kommt das man bei solchen Zügen die Blockbelegung über die aktivierten Linearmotoren regelt, ist der Aktiv dann befindet sich dort eine Einheit, ist er deaktiviert, dann ist der Block "Frei". Weil der eigentliche Antrieb liegt im Fahrweg, nicht im Fahrzeug.
Marfrank schrieb:Ein elektronisches Sicherheitssystem war vorhanden, wurde aber nicht genutzt. Warum wurden für den Werkstattwagen und den Transrapid zwei verschiedene Kommunikationssysteme genutzt?
Weil es oft üblich war, meist wurde damals mit analoger Funktechnik gearbeitet, die hat ihre Nachteile wie zb. das man meist nur eine Sprechverbindung gleichzeitig aktiviert lassen kann. Halten, Makeln oder gar geschlossene Gesprächsgruppen, das war damals nicht möglich bzw. nur mit digitalen Geräten, die aber kaum zur Verfügung standen oder im Analogmodus arbeiteten. Somit war es auf den meisten Stellwerken normal das man den Streckenfunk und ein Handfunkgerät (oder eine Basisstation dafür) auf den Stellwerken hatte, alles was Rangiertechnisch lief wurde meist über bestimmte Ortskanäle durchgeführt. Ein senden/empfangen vom einen ins andere Netz war nicht möglich.
kleinundgrün schrieb:Wenn man zwei Sekunden darüber nachdenkt, muss das doch unfassbar absurd erscheinen. Da müssten diverse Sachverständige, Polizei und Staatsanwaltschaft eingebunden sein. Hunderte Mitwisser eines Massenmords. Um ein unwirtschaftliches Projekt einzustampfen.
Du weißt doch, bei Verschwörungen halten auch schnell mal 200.000 oder 500.000 Menschen die Klappe und verplappern sie niemals. Oder glaubst du wirklich die Nasa war jemals auf dem Mond!
;) ;) ;)Marfrank schrieb:Normal ist es nicht, daß es bei einem so fortschrittlichen Bahnsystem zu einem derartigen Unfall kommen kann!
Muss ich dich entäuschen, die Technik stammt vom Grundprinzip her von 1912, die Grundlagen für den Transrapid wurden durch Hermann Kemper schon 1934 gelegt.
Marfrank schrieb:Auch wenn man den Transrapid in Deutschland zur Zeit nicht verwirklichen will, kann man ja die Teststrecke als Touristenattraktion lassen.
Und wer soll das bezahlen?
Marfrank schrieb:Offenbar besteht durchaus ein Interesse an neuen Bahnsystemen, wie "SkyWay Capital" ( SkyWay Capital - neuer Scam auf Raten? (Seite 701) (Beitrag von FatBaron) ) auf nicht ganz ehrliche Weise zeigt,
Es gibt nichts besseres als das klassische Rad/Schiene-System, man hat dort einen Punkt erreicht das es kaum noch Weiterentwicklungen gibt und man die eigentlich auch gar nicht benötigt. Verbesserungen werden nur noch im Detail erfolgen. Das Einzige was man gern hätte, ein höherer Durchsatz im System. Dafür gibt es Lösungen, die allerdings auch einige Nachteile mit sich bringen.
Marfrank schrieb:Aber eigentlich warum sollte es nicht im Ausland mehr Interesse an der Technologie geben?
Weil der Transrapid für Deutschland schon IMMER eine Luftnummer war.
Um eine Magnetschwebebahn richtig auszunutzen benötigt man lange Strecken mit wenigen Halten, etwas das es in Deutschland nicht gibt.
Doors schrieb:Dem Transrapid brach nicht der Fahrweg weg, sondern das Interesse des Kapitals. Wenn ein Projekt keine Rendite verspricht, ist es unwirtschaftlich und uninteressant. Dann verschwindet es in der Mottenkiste wie der Jedermann-Hubschrauber oder das fliegende Auto. So ist das nun mal im Kapitalismus. Dazu braucht es keine Verschwörungsschwurbelei.
Es gab eigentlich schon immer zwei Lager, einmal das ICE-Lager und die Transrapidanhänger, nach der Einführung des ICE war für den Transrapid der Hammer gefallen. Man hat mit dem Teil eine Menge Geld verbrannt, Geld das man anders besser investiert hätte, aber was solls. Man kann nur hoffen das nicht irgend jemand den ganzen Unsinn wieder ausgräbt.