@KatzenpapaIch bin vor Kurzem zufällig auf den von dir gemeinten „Zwischenfall“ gestoßen, darüber gibt es eine alte Doku, der Zwischenfall war am 12. September 1986. Die Doku ist vom ZDF aus dem Jahr 2006. Absolut sehenswert und ziemlich skandalös.
„Und keiner weiß warum- Leukämietod in den Elbmarsch“:
Und keiner weiß warum: Leukämietod in der Elbmarsch /08.06.2006
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Die Doku ist wirklich sehr gut anzusehen.
Ich habe das aber alles versucht wortgetreu zusammen zufassen, da es mich so schockiert hat:
1990 traten die ersten Kinder-Leukämie-Fälle in Niedersachsen an der Elbmarsch auf- der behandelnde Arzt informierte aufgrund der ungewöhnlichen Häufung die zuständigen Ministerien und Ämter, er bekam keine Antwort.
Als auf der anderen Seite der Elbe in Schleswig-Holstein weitere Leukämiefälle auftraten und der Druck der Öffentlichkeit immer größer wurde, setzten beide Länder eine Untersuchungskommission von Wissenschaftlern und Experten ein, die heraus finden sollten, woher die hohe Leukämierate kommt.
Die erhöhten Radioaktivitätswerte und der Alarm sollen laut der Betreiber an dem Tag entstanden sein durch ein Wetterphänomen, das natürlich vorkommendes Radon in die Forschungsanlage eingesaugt haben soll, so lautete die offizielle Erklärung, bis zum Tag der Reportage.
Experten, u.a. das Bundesamt für Strahlenschutz äußerten Bedenken, denn Radon kommt aber nur bodennah vor und die Frischluftansauger sind in 40 Meter Höhe und der Deutsche Wetterdienst gab an, dass die Wetterlage dieses Phänomen nicht hergab.
Die untergeordnete Landesbehörde des Landes Schleswig-Holstein stützte jedoch die Version des Kernkraftwerks, dass es sich um natürliche Strahlung gehandelt hat.
Die Messergebnisse, die den Beweis dafür liefern könnten, blieben unter Verschluss.
Eine Professorin für medizinische Physik, Mitglied der Untersuchungskommission, saugte auf den Dachböden der Anwohner die Balken ab und fand Plutonium Isotope und andere Trans- Urane.
Damit war klar, dass es sich um keine natürliche Strahlung handelt, sondern um künstlich hergestellte, kerntechnische Sonderstoffe.
Auch anhand der Ringe der anliegenden Bäume konnte man Strahlenschäden feststellen.
Zwischen 1994 und 1996 erkrankten 4 weitere Kinder an Leukämie und die Bürgerinitiative Leukämie beauftragte im Jahr 2000 selbst Experten.
Ein Experte der physikalischen Technik, der selbst zwei Jahrzehnte Atomkraftwerke mitentwickelt hat, untersucht den Boden und stößt auf die Kügelchen.
Er erkennt sie als Kernbrennstoff- Kügelchen, „aus der Zeit als er an der Entwicklung von Kugelhaufenreaktoren mitgewirkt hat“.
Die Bürgerinitiative lässt die Kügelchen von Kernphysikern und Chemikern der Universitäten Marburg und Gießen untersuchen- es werden Plutonium, Americium, und Curium nachgewiesen.
Ein Experte sagt:
„Die Verwendungszwecke sind ambivalent, (...) man kann als Vision ein Kraftwerk haben, man kann aber auch Mini- Atomwaffen entwickeln“.
Die Experten interessiert aber nicht, was man mit den Kügelchen entwickeln wollte, sondern ob möglicherweise Menschen geschädigt wurden.
Mehrere Augenzeugen berichten von einem Brand mit bunten Farben, bläulich und orange, grün und überwiegend gelb, aber ohne Rauch, auf dem Kernforschungsgelände am 12. September 1986.
Die Unterlagen über Feuerwehreinsätze an diesem Tag wurden bei einem Brand bei der Feuerwehr 1991 zerstört, kurz nach Auftreten der ersten Leukämiefälle.
Anhand von Satellitenfotos lässt sich im Vergleich zwischen August und September 1986 ein Unterschied feststellen, im Bereich der Augenzeugenberichte ist die Vegetation zurück gegangen.
Der Geschäftsführer des Atomkraftwerks GKSS streitet einen Brand oder eine Explosion an dem Tag ab.
Im Bereich zwischen Kernforschungsinstitut und GKSS wird jedoch ein Krater festgestellt von einem Durchmesser von 100 Meter. Mit einem sehr jungem Baumbewuchs.
Zumindest die Kügelchen werden vom GKSS nicht mehr bestritten, es heißt der Inhalt habe vorwiegend biologische Elemente, Keramik, man sei unsicher woher es kommt, vielleicht Flugasche.
Dem widersprechen aber die Untersuchungen der Universitäten Marburg und Gießen aus dem Jahr 2001.
Die Organisation „Internationale Ärzte gegen den Atomkrieg“ erstattet Anzeige gegen das Atomkraftwerk Krümmel, das Kernforschungszentrum GKSS und das verantwortliche Landesministerium für Finanzen und Energie von Schleswig-Holstein wegen des Verdachts des Freisetzens ionisierender Strahlen u.a. Nach einem Jahr werden die Ermittlungen aber wieder eingestellt wegen mangelnden Tatverdachts.
Zwischen 2001 und 2004 erkranken erneut 5 Kinder.
„Am 01. November kommt es zum Eklat, nach 12 Jahren legen 6 der 8 führenden Wissenschaftler der schleswig-holsteinischen Untersuchungskommission ihre Arbeit nieder.
Die Begründung: Sie seien von den offiziellen Stellen systematisch behindert worden.“
2004 schließen die Länder die Akte der Elbmarsch.
Es wurde offiziell weiter spekuliert, Tschernobyl sei
Schuld oder die oberirdischen Kernwaffenversuche.
2004 wurden in Begleitung vom ZDF Team auf Kosten der Bürgerinitiative „Leukämie“ und der Organisation der „Internationalen Ärzte gegen den Atomkrieg“ Bodenproben entnommen (unter juristischer Aufsicht entnommen und versiegelt), und von Experten analysiert.
17 nationale und internationale Labors verweigerten die Analyse, als sie erfuhren, es handele sich um Kügelchen.
Ein renommierter Wissenschaftler fand sich dann doch, er wusste nicht woher die Kügelchen genau stammen. Seine Analyse ergab, dass die Kügelchen radioaktiv sind, sie enthalten teilweise angereichertes und teilweise abgereichertes Uran, sind somit künstlich hergestellt. Sie enthalten auch Plutonium und Thorium.
Solche Kügelchen können sowohl für Reaktoren, als auch für Atomwaffen verwendet werden.