FiatLuxFan schrieb:Text
1.)Was wussten andere Geheimdienste vom bevorstehenden Anschlag - vielleicht doch genug um 9/11 zu verhindern? Erreichten diese Informationen die amerikanischen Geheimdienste etwa doch frühzeitig und der Anschlag war kein Kompetenzgerangel der involvierten Behörden?
2.)Was genau wurde von den US-Geheimdiensten und Behörden vertuscht,nur die eigenen Fehler oder doch mehr?
zu1.) Die amerikanischen Geheimdienste waren bereits vor 9/11 auf der Suche nach Osama.
"Afghanische Verbündete berichteten Anfang 1999, Bin Laden sei auf dem Weg zu einem Jagdrevier, das südlich von Kandahar liegt un von reichen Falkner gern besucht wird. Ein Spionagesatellit befand isch am 8. Fabruar. über dem Revier und ortete seine Position. Ein Flugzeug der egierung der Vereinigten Emirate - Verbündete Ameriaks- war dort abgestellt. Man konnte nicht das Leben der Emire opfern, um Bin Laden zu töten, und so blieben die Marschflugkörper in ihren Gestellen.
Den ganzen April 99 blieben die afghanischen Verbündeten Bin Laden auf der Spur, im Mai hatten sie Bin Laden ganze 36 Stunden umzingelt, es gab sich dreimal die Gelegenheit mit Marschflugkörpern zuzuschlagen. Jedesmal blies Tenet die Aktion ab. Kurz zuvor war die chinesische Botschaft durch fehlerhafte Ziellokalisierung der CIA zerstört worden."
S.613
zu2.) Der Geheimdienstchef hatte das Vertrauen in die eigene Behörde verloren.
"Der amerikanische Nachrichtendienst steckt in Schwierikeiten", warnte James Monnier Simon Jr., der stellvertretende Verwaltungsdirektor der CIA, kurz nachdem G.W. Bush um Januar 2001 Präsident geworden war. "Als zentrales Organ hat die CIA an Bedeutung verloren", sagte er. Sie sei nicht mehr in der Lage, Informationen zu sammeln und auszuwerten, die zum Schutz der NAtion gebraucht würden.
"Die Vereinigten Staaten sind im Jahr 2001 mit einer wachsenden, nahezu schwindelerregender Disparität zwischen ihren verminderten Kräften und den sich rasant entwickelnden Erfordernissen in Sachen nationaler Sicher konfrontiert", sagte Simon. " Die Kluft zwischen dem, woraufhin wir planen, und dem, was die VereinigtenStaaten aller Wahrscheinlichkeit nach erwartet, war noch nie so groß."
Es werde der Zeitpunkt kommen, an dem der Präsident und der Kongreß erklären müssten, "wieso eine vorhersehbare Katastrophe unvorhergesehen eintreten konnte".
Der amerikanische Geheimdiesnst war fast so zerrissen und zerstreut, wie im Jahr 1941.
18 Direktoren des Zentralen Nachrichtendienstes in Folge hatten bei ihrer Aufgabe, die Dienste zusammenzuführen, versagt. Nun begann der Nachrichtendienst als Einrichtung der amerikanischen Regierung zu versagen.
Die CIA hatte jetzt 17.000 Mitarbeiter, aber die überwiegende Mehrheit bestand aus Schreibtischhockern. Grob geschätzt, arbeiteten 1.000 Personen im Auslandsgeheimdienst. Die meristen Beamten lebten und arbeiteten im Umkreis von Washington DC.
Im September 1947 waren 200 Offiziere dem Geheimdienst der CIA als Gründungsmitglieder beigetreten. Im Januar 2001 waren vllt. 200 Mitarbeiter fähig und couragiert genug, um auf entbehrungsreichen Posten durch zuhalten. Die volle Anzahl der speziell mit Al Quaida befassten Personals betrug vvlt. da Doppelte. Die meisten von ihnen starrten in der Zentrale auf Computerbildschirme und waren aufgrund der antiquierten Nachrichtentechnologie von dem, was in der Außenwelt vor sich ging, abgeschnitten. Zu erwarten, dass sie die USA vor Angriffen schützen würden, war bestenfalls Vertrauensseligkeit.
"Tenet war im weißen Haus wohlgelitten, nach dem er offiziell die CIA-Zentrale nach Bush Sr. in "Bush-Zentrum für Informatioenen" umbenannt hatte. ...
Dennoch war erhielt die CIA von Präsident Bush während der ersten 9 Monatefast keine Unterstützung. Den Etat des Pentagons stockte er sofort um 7& auf. Die CIA und der Rest der geheimdienstlichen Organisationen erhielten eine Förderung von einem dreihunderstel Prozent.
Der Unterschied zeigte sich bei einem Treffen, die Rumsfeld im Pentagon einberief und bei denen kein einziger Repräsentant der Nachrichtenorganisationen zugegen war.
Rumsfeld und Cheney - seit der Ära Nixon und Ford Partner in Sachen nationaler Sicherheitspolitik - verfügten in der neuen Regierung über eine enorme Macht.
Beide hielten die CIA schon lange für wenig tauglich.
S.617/618
Quelle: Tim Weiner - CIA Die ganze Geschichte
Die Anschläge wurden dadurch begünstigt, daß die CIA schlichtweg mit ihren Aufgaben überfordert war. Und die gesammelten Informationen nicht an die richtigen Leute weitergeleitet worden sind, was zum gewissen Teil damit zusammenhängt, daß nach Ende des kalten Krieges viele altgediente und erfahrene AGenten und Analysten die CIA verlassen hatten und die CIA, aufgrund ihrer Personalpolitik, keinen ausreichenden Nachwuchs rekrutieren konnte.
Zumal FBI und CIA nicht gut miteinander ausgekommen sind, zwischen beiden Behörden herrschte ein immenses Misstrauen.
Gesammelte Informationen konnten nicht ausgewertet werden und demnach auch nicht weitergeleitet werden. Letztlich ist 9/11 ein deutliches Zeichen, wie inkometent, überlastet und überholt die CIA war.
Ich finde es erstaunlich, welches Bild der amerikanischen Geheimdienste vorherrscht, nämlich der, des "übermächtigen" Geheimdienste, wie in Hollywood-Streifen.
Wenn man sich mal die Fehlschläge der CIA vor Augen hält, drängt sich bei mir ein ganz anderes Bild auf.
Die CIA war total überrascht:
-über den Fall der Mauer (woher sollten sie es auch wissen, hat es die CIA doch nie geschafft, einen hochklassigen Agenten in der DDR zu plazieren, stattdessen rekrutierte man Hausfrauen und Hausmeister etc.
-den Zusammenbruch der UdSSR ( die US-Geheimdienste haben sich auf die sowjetischen Daten verlassen, die total falsch waren)
-dann die Geschichte in Somalia 92 (was damit endete, daß tote Soldaten von einem Mob durch die Satrßen von Mogadischu geschleift wurden)
-die Zerstörung der chinesischen Botschaft (die CIA war damals noch für die Zeilbestimmung zuständig, hatte sich aber bei den Luftangriffen auf Belgrad auf Touristenstadtpläne verlassen),
-die Atomtests in Indien und Pakistan usw. usw.