@Zz-Jones Das wundert mich nicht, da man hier immer dazu tendiert, von einer westlichen Sichtweise auszugehen, also einer euro-zentrischen oder atlantischen Sichtweise.
In Europa sind zur Zeit der Konflikt mit Russland und der ewige Nahost-Konflikt im Fokus, für die Amerikaner steht zuerst der Konflikt mit dem Islam, hauptsächlich im Nahen Osten und am Hindukusch, und dann die ewige Rivalität mit Russland im Fokus.
Für China sind das Dinge, die sie nur am Rande interessieren, wie bei der Betrachtung chinesischer Aussenpolitik deutlich wird. Und für die anderen asiatischen Länder der Region gilt das genauso. Da stehen ganz andere Themen vorne:
Zuerst Chinas Rolle in der Region, die von vielen Nachbarstaaten sehr kritisch gesehen wird, von China aber logischerweise als das Wichtigste betrachtet wird: China versucht schon seit Jahren in dieser Region wirtschaftlich, militärisch und auch politisch die Führung zu übernehmen. Innenpolitisch gibt es für China da "leider" noch drei Themen, die extrem lästig sind: Tibet, das allerdings in Europa mehr fans hat als in Asien, der ewige Konflikt mit Vietnam, und schliesslich der Konflikt mit den Uiguren, die versuchen sich der Solidarität der beiden wichtigsten moslemischen Länder Region zu versichern: Indonesien und Malaysia.
Dieser Konflikt ist genau seit 2011 ziemlich eskaliert, es ist zu einer ganzen Reihe schwerer Terroranschläge mit relativ vielen Toten innerhalb Chinas gekommen, zu welchen sich Uighuren bekannt haben bzw. als Täter identifiziert wurden. Zu deren Frustration ist das im Rest der Welt nie richtig beachtet worden. Ein internationaler Anschlag würde sicherlich mehr publicity bringen - und genau das wäre China ungelegen.
Für mich steht bei der ganzen Sache immer schon China im Fokus, nicht so sehr Malaysia. Die grosse Mehrheit der Opfer sind Chinesen. Und Chinas Verhalten nach dem Verschwinden des Flugzeugs ist in manchen Punkten geheimnisvoll.