584 Seiten und eigentlich nicht viel Neues. Mir sind nur zwei Dinge aufgefallen:
-Batterie des locator beacons des FDR ist offiziell Ende 2012 abgelaufen, während die des CVR erneuert wurde. MAS gibt Fehler beim maintenance zu. In wie weit das Auswirkungen hatte kann nur spekuliert werden, aber MAS gibt zu, dass eventuell der FDR keine oder nur schwache pings aussenden konnte.
-Keinerlei Erwähnung des extremen Steilflugs kurz vor oder nach IGARI. Das war wohl eine Ente. Im Gegenteil, das Flugzeug blieb relativ genau auf der Reiseflughöhe.
Dazu noch:
-Ho Chi Minh ATC hat einen Radarkontakt bei BITOD, dann verschwindet der Kontakt. Sagen aber nicht klar, wo im Bereich BITOD. MAS schliesst, dass MH370 den malayischen Luftraum gar nicht verlassen hat.
-Das Englisch der Fluglotsen in Ho Chi Minh lässt einem die Haare zu Berge stehen, Kommunikation zwischen Lumpur und Ho Chi Minh sehr schwierig. Ausserdem kann man den supervisor ja nicht einfach aufwecken, wirklich, kann man nicht so einfach.
Interessant aber auch, dass MAS operations und in Folge davon Lumpur ATC eine sehr lange Zeit damit verschwenden, zu glauben, dass MH 370 sich im Luftraum und über Kambodscha (Phnom Penh FIR) befindet. Woher diese Info stammt wird nie direkt gesagt und somit verwirrt sie nacheinander drei ATC: Lumpur, Ho Chi Minh und Singapore. Phnom Penh schliesslich teilt mit, dass sie nie einen Kontakt hatten.
Erst im logbook wird dann festgestellt, dass die Info aus einer Spekulation über eine Fortschreibung des Kurses stammt. Das klingt danach, als hätte bei MAS jemand im internet bei flight tracker nachgeschaut. ???
Der originale flight plan sieht nirgends einen Kurs im Phnom Penh FIR vor.
-So gut wie keine Infos zum letzten Kurswechsel nach MEKAR. Dabei wäre das die interessanteste Info.
Fazit: Technisch erscheint bis auf die Batterie des locator beacons des FDR am Flugzeug alles in Ordnung gewesen zu sein. Die Trinkwasser-standanzeige funktionierte schon seit einiger Zeit nicht, das war alles.
Sauerstoff wurde vor dem Start in KLIA auf Maximum im System aufgefüllt, Piloten hatten bei 100% Verbrauch 13 Stunden (beide) Vorrat.
Treibstoffvorrat war ganz normal getankt worden und entsprach den Planungen eines Fluges nach Beijing und Reichweite zu den zwei designierten Ausweichflughäfen.
Nichts Verdächtiges zu Paxen oder crew.
Interessant, dass Hamit diesen Flug als letzten Trainingsflug vor dem offiziellen Testflug absolvierte.
@behind_eyes These einiger "gewagter" Manöver zu Trainingszwecken ist nicht ganz von der Hand zu weisen (es gab mal einen entfernt ähnlichen Fall in Südfrankreich), aber der Verlauf des Fluges deutet dann doch nicht darauf hin. Wäre ein Trainingsmanöver schiefgegangen, würde ich einen Absturz im Gebiet IGARI erwarten.
Schliesslich: bis Penang folgt der Flug recht stetig vorgegebenen Routen und Reiseflughöhen. Nach Penang weicht er plötzlich davon ab und fliegt durch gesperrten militärischen Luftraum bis VRAPI wo er wieder auf eine offizielle Route stösst.
Das erscheint alles wenig zufällig, sondern programmiert bzw. kontrolliert. Ich denke mindestens bis MEKAR war technisch alles an Bord in Ordnung und jemand wusste genau, was er tat und hatte die Kontrolle über den Flug.