Flybywire schrieb:Die gestellte Frage war, warum man nicht direkt nach der Abmeldung des bisherigen Luftraumes sofort die Wende eingeleitet hat. Das wäre logisch, wenn man sich möglichst schnell zwischen dem Wechsel zweier Zuständigkeiten vom Acker machen möchte. Der aufnehmende Fluglotse wartet in diesem Szenario (wo sich das Flugzeug ab- und wieder anmeldet) auf eine Reaktion durch das Flugzeug und wird zunächst nicht selbst aktiv. Dieses "Abwarten" hätte man zeitlich nutzen können.
(Wenn man sich aber zeitgleich "unsichtbar" macht, sollte das einem aufmerksamen Fluglotsen schon viel früher als üblich auffallen, denn der weiß wann wer wo kommt. Außerdem dürfte er MH370 auch schon vorher auf seinem Schirm gehabt haben, denn die Radarbereiche überlappen sich, um eine sichere Übergabe zu garantieren.)
Das Verschwinden ausgerechnet im Nowhere land zwischen zwei Fluginformationsräumen kann man am besten dadurch erklären, dass Verwirrung gestiftet werden sollte. Grundsätzlich ist es ja zunächst mal, wie du schreibst, besonders auffällig, wenn man ausgerechnet dann verschwindet, wenn man von den Controllern erhöhte Aufmerksamkeit bekommt.
Aber wenn man dann verschwunden ist, ist unklar, wer zuständig ist, und die beiden Controller müssen das unter sich klären. Dabei gewinnt man auf jeden Fall etwas Zeit. Auf dem Papier wäre Malaysia zwar zuständig gewesen, aber weltweit ist dieser Grenzfall noch nie vorher eingetreten, daher ist sehr fraglich, ob dies ausgerechnet bei DEN (!) Controllern von MH370 bekannt war. Da MH370 zuletzt in Richtung Vietnam unterwegs war, wäre es eigentlich logisch gewesen, dass Vietnam mit der Aufklärung beginnt, denn es war ihr Luftraum (die Wende konnte man auf dem Radar der Controller nicht sehen). Und Vietnam wollte auch zuerst sich darum kümmern bzw. sah sich als zuständig an.
Es ist natürlich richtig, dass man in Asien vernünftigerweise damit rechnen kann, dass die Reaktion deutlich länger ausfällt als in den USA oder in Europa. Man sieht dies an Vergleichsfällen, wo es gerne auch schon mal eine halbe Stunde dauert, bis der erste Abfangjäger startet. Aber das ist dann wie russisches Roulette. Man kann sich im Vorfeld Gedanken darüber machen oder Informationen einholen, welche der Militärbasen nachts nicht mehr in Bereitschaft war, oder sich keine Gedanken darüber machen. Man hat auf jeden Fall mehrere Militärbasen, bei einigen sind wenige Minuten bereits absolut kritisch, selbst wenn man zeitnah reagiert, bei anderen hat man mehr Zeit - aber wenn es ohnehin länger dauert, könnten die "verschenkten" zwei Minute schnell kritisch werden. Wer aber gerade einen Massenmord begeht, möchte sich möglichst schnell vom Acker machen und denkt nicht darüber nach, dass er vielleicht in einer 50-50 Situation ist, ob die zwei Minuten am Ende entscheidend sind oder nicht. Oder warum sonst wenige Sekunden bei der manuellen Wende sparen und dann einige km/h durch die pitch down attitude auf dem Weg nach Penang aufholen wollen (damit zu riskieren, dass sich mobiles einwählen)?
Es ist für mich nicht plausibel, dass einerseits der Zeitpunkt der Entführung offenbar ganz bewusst so gewählt wurde, dass mit einigen Minuten Verzögerung wegen der unklaren Zuständigkeit zu rechnen ist, andererseits di
Flybywire schrieb:ACARS meldet automatisch das Anlassen der Triebwerke, den Start, die Landung und das Abstellen der Triebwerke an die Airline. Zudem ebenfalls automatisch in bestimmten Abständen die Positionsdaten sowie Windinformationen und Treibstoffwerte an die Bodenstation. Es werden also die "Realdaten" kommuniziert. Was im Bordcomputer noch so drin ist, wird mit Sicherheit nicht kommuniziert. Das wäre mir neu, aber ich bin diesbezüglich nicht vom Fach.
Doch, der Flugplan wurde z.B. um 16:41 per ACARS gesendet, hier nachprüfbar:
https://www.mh370wiki.net/Communications:ACARS_Traffic_Log_for_MH370_(9M-MRO)Flybywire schrieb:Lubitz hat auch zwei Versuche gehabt.
Mitunter wartet man geduldig auf seinen Tag.
Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass der Copilot um den Zeitpunkt der Übergabe von Malaysia nach Vietnam das Flugzeug verlässt, da hätte es hunderte Versuche geben können (und irgendwann fällt es doch auf, z.B. den nächsten Piloten). Es ist bereits unwahrscheinlich, dass der Copilot so früh nach dem Start das Cockpit von sich aus verlässt.