Flybywire schrieb:Es ist ja auch kein Geheimnis, dass Zaharie deutlich vor dem Flug und auch deutlich vor Fariq im Cockpit saß. Als "Ausbilder" sicherlich nicht ungewöhnlich aber dies bietet auch Raum für Spekulationen. Denn hier hätte Zaharie auch schon eine Route oder zumindest Wegpunkte einprogrammieren und diese hinterlegen können. Leider ist mir nicht bekannt, inwieweit gespeicherte Daten (offensichtlich) sichtbar für die Nutzer sind. Vielleicht hat hier jemand im Forum das Wissen dazu. Wenn es offensichtlich sichtbar wäre, dann würde dies Fariq sehen und stutzig machen. Wenn nicht, dann würde dies zumindest einen Teil der vielzitierten 90 Sekunden ggf. erklärbar machen. Gleichwohl gehe ich davon aus, dass vorprogrammierte Daten ebenso leicht und damit schnell abrufbar sind. es sei denn, derjenige müsste diese zunächst von einem Zettel ablesen und manuell erfassen (weil eben eine Programmierung beispielsweise zu offensichtlich wären). Aber auch das könnte man nach der Wende machen, wobei es sinnvoller ist, die Dinge vorher zu erfassen, denn der (manuelle) Flug ab der Wende erfordert primär Aufmerksamkeit.
Das weiß ich auch nicht, es gab aber ACARS-Austausch, der auch die Flugroute bzw. Wegpunkte enthält. Da steht nichts von alternativen Wegpunkten. Heißt aber nicht, dass eine alternative Route auch geschickt werden würde.
Ansonsten käme es wohl darauf an, in welche Untermenüs sich Fariq verirrt hätte. Irgendwo müsste das natürlich gespeichert sein.
Wenn Zaharie zu Beginn des Fluges bereits Wegpunkte eingegeben hätte, dann müsste er alles vorab geplant haben, eine spontane Entscheidung (z.B. weil der Copilot gerade das Cockpit verlässt), ist nicht plausibel.
Ich glaube aber nicht, dass die neue Route Priorität gehabt hätte, denn nach der manuellen Wende gibt es ersmtal keinen Wegpunkt, der offenkundig angeflogen worden wäre. Solche Wegpunkte gibt es erst über der Straße von Malakka (es ist auch nicht 100% bewiesen, dass diese über Wegpunkt Navigation angeflogen wurden).
Somit hätte er - glaubt man der Zaharie-Mörder-Suizid-Theorie - genug Zeit auf dem Weg nach Penang gehabt. Ungefähr eine halbe Stunde, um ggf. Wegpunkte zu programmieren. Denn die Wende war in zwei Minuten abgeschlossen.
Flybywire schrieb:@Neupythagoreer: Vielleicht wäre das eine nachvollziehbare Erklärung? Insbesondere deswegen, weil ZUVOR (vor dem Wechsel der Lufträume) bereits die Reiseflughöhe erreicht wurde. Zu diesem Zeitpunkt ist das Verlassen des Cockpits einer der Piloten nicht unwahrscheinlch. Dies kommt häufig vor. Das war apätestens um 01:07 Uhr der Fall (als Zaharie unaufgefordert das zweite Mal das Erreichen der Reiseflughöhe durchgab). Erst 12 Minuten später kam dann "Good night" und den Rest diskutieren wir hier just.
Ich glaube wir können uns einig sein, dass es nicht plausibel ist, dass einer der Piloten erst nach dem letzten Funkspruch das Cockpit verlassen hat.
Bei der Zaharie-Mörder-Suizid-Theorie müsste also Fariq vor dem letzten Funkspruch das Cockpit verlassen haben.
Die Reisehöhe war bereits um 01:01 erreicht. Also lagen 18 bis 19 Minuten dazwischen bis zum Good Night usw.
Ich fände es eher unwahrscheinlich, dass Fariq kurz nach dem Start / Betreten des Flugzeugs und kurz vor der Anmeldung in Vietnam das Cockpit verlässt. Man kann es nicht ganz ausschließen, wenn er spät dran war (obwohl es sein erster Flug nach der Typenumschulung war) und nicht mehr die Flughafentoilette aufsuchen konnte. Dann wäre aber der Zeitpunkt nach Erreichen der Reiseflughöhe sinnvoller. 20 Minuten braucht er sicher nicht.
Am relativ plausibelsten wäre also noch, dass Zaharie Fariq unter einem Vorwand (z.B. Kaffeeholen) aus dem Cockpit schickt. Das hätte aber nicht lange gedauert. Innerhalb der 90 Sekunden wäre er wahrscheinlich zurückgekehrt.
Flybywire schrieb:Denbär wäre somit auch, dass Fariq bereits deutlich vorher das Cockpit verlassen hat und nicht wieder rein kam. Dann hätte Zaharie alle Zweit der Welt gehabt. Möglicherweise hat er die 90 Sekunden zwischendrin sogar noch für eine "Abschlussrede" an die Passagiere genutzt?
Keine Ahnung, was in Menschen so alles vorgehen kann ......
Es ist absolut nicht plausibel, wenn Zaharie einen Massenmord-Suizid verschleiern will, dass er den Betroffenen dies rechtzeitig mitteilt. Denn diese würde nicht nur jeden erdenklichen Widerstand leisten, sondern vor allem auch noch letzte Worte an Angehörige mitteilen wollen.
So hat sich über Penang das Mobiltelephon von Fariq wieder eingewählt, obwohl er es vor dem Start ausgeschaltet hatte. Allem Anschein nach ist er aber nicht mehr dazu gekommen, eine SMS zu schreiben. Logins von Passagieren wurden nicht überprüft, Anrufe oder Texte gab es sicher nicht. Von diesen wäre bei so vielen Personen zumindest einige auch durchgegangen.
Und dann bräuchte man gar nicht mehr nach dem Wrack zu suchen, um zu wissen, was genau im Flugzeug vorgefallen ist. Warum es dann überhaupt verstecken wollen und nicht sofort abstürzen, um es hinter sich zu bringen?
U.a. deswegen glaube ich auch nicht, dass man in diesem Fall ohne sinnvollen Grund 90 Sekunden hätte verstreichen lassen.