@latif_936 Jeffrey Epstein und vergleichbare Fälle (im Gefängnis) haben wenige Optionen, einen Suizid durchzuführen. Wer nicht im Gefängnis sitzt, wird wahrscheinlich nicht auf den Gürtel zurückgrefen, sondern, wenn es das Erhängen sein soll, einen richtigen Strick nehmen, mit dem sich bei richtiger Durchführung der Genickbruch erzielen lässt, zumindest wäre dies das Ziel, damit es möglichst schnell geht. Erst wenn man man in Gefangenschaft diese Optionen nicht hat, würde man die Alternativen ins Auge fassen.
Ja, in der privaten Luftfahrt ist das so, da hast Du natürlich Recht. Allerdings hatte ich Deine Statistik so verstanden, dass es da auch um militärische Kontexte geht.
latif_936 schrieb:Auf keinen Fall kann man aber auch sagen, sie sind es generell nicht. Tendenziell sind sie auf jedenfall deutlich bereiter zu solchen Handlungen, das ist belegt, was natürlich trotzdem kein Beweis ist.
Hier würde ich jetzt tatsächlich nach einem Beleg fragen wollen. Da Du sagst, dass es den gibt. Es muss sich natürlich um einen Fall handeln, der kein Mitnahmesuizid i.S.v. Mord an Personen des sozialen Nahbereichs geht. Denn hier geht es ja gerade um die Empathie des Selbstmörders, der auf für die ihm nahestehnde Personen "nur das besten will". Das setzt voraus, dass er sie kennt.
Es ist schon möglich, dass es den Druckabfall gab, und viele gehen von dem Szenario aus. Allerdings hauptsächlich um Widerstand oder Kontaktversuche durch die Passagiere zu unterbinden. Auf Seiten des Piloten muss längere Zeit vergangen sein. Der Zeitpunkt der finalen südlichen Wende ist zwar nicht genau bekannt, aber mit anderthalb oder mehr Stunden ab der Entführung muss man rechnen. Das ursprünglich vom ATSB angenommene Szenario wa ja, dass der Flug ab diesem Zeitpunkt "unpiloted" war. Eine mögliche Erklärung ist natürlich, dass der Pilot/Entführer zuvor mit einer Sauerstoffmaske überlebt hat, die dann abgenommen hat (absichtlich oder z.B. wegen der Höhenkrankheit). Allerdings hat man dann notwendigerweise den Flug geradeaus und kommt somit bei allen Berechnungen immer nur in das Suchgebiet, das intensiv, großenteils bereits zweimal, abgesucht wurde. Entweder man hat das Wrack trotz aller Bemühungen übersehen oder das Szenario war falsch und ein Pilot war bis zum Ende noch am Leben. Ich glaube wie gesagt auch nicht mehr, dass alle oder fast alle Trümmerteile bereits in der Luft abgefallen sind.
latif_936 schrieb:Deine Theorie ist auch schon widerlegt: der Alaska Airlines Mitarbeiter, der in Selbstmordabsicht das Flugzeug entführt hat, ist damit rumgeflogen, bis das Kerosin leer war, hat dabei noch Stunts probiert und der ATC im Funk erzählt, dass er keinen Sinn mehr zu leben hätte. Das Flugzeug ist aufgrund von Treibstoffmangel abgestürzt.
Da ging es dem Selbstmörder darum, vor seinem Tod mögichst viel Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Das ist wiederum sehr charakteristisch, wie wenn ein Selbstmörder auf einem Hochhaus sitzt und erstmal wartet, bis Behörden usw. eintreffen. Die Umwelt soll ja gerade von der eigenen Agonie erfahren, das ist Zweck dieser Art von Suizid. Auch hier war der Mitarbeiter von Alaska Airlines über Funk mit der Umwelt verbunden und hat auch sonst alles dafür getan, um Aufmerksamkeit zu bekommen:
https://aviation-safety.net/database/record.php?id=20180810-0MH370 ist das Gegenteil, der Entführer hat (fast) alles getan, um von niemandem während des Fluges beachtet zu werden. Zwar wurde die SATCOM-Verbindung wieder hergestellt, aber eine Nachricht ging nicht raus. Bei Alaska Airlines war die Person auch alleine. Das Empathie-Moment fällt weg. Es ging ihm darum 1) zu sterben 2) vor seinem Tod eine möglichst öffentlichkeitswirksame Nachricht zu hinerlassen.
latif_936 schrieb:Vlt, weil es für den Piloten Sinn der Tat war, die Passagiere mitzunehmen?
Was sollte denn das Motiv sein? Die Piloten kannten die Passagiere nicht, sich selbst auch kaum untereinander (einen romantischen Konflikt kann man ausschließen).
latif_936 schrieb:Das weist du warum? Wie kannst du so eine generelle Aussage treffen, dass das in jedem Fall immer so der Fall ist?
Klar, man kann nur sagen, dass bisher kein Beispiel bekannt geworden ist. Bei MH370 vermuten es zwar einige, es bleibt trotzdem Spekulation.