Aringarosa schrieb:Mir stellt sich im Zusammenhang mit dem "geistigen Eigentum" von Godfrey eine praktische Frage:
Was will er sich schützen lassen? Um welches Patent soll es da gehen?
Patente werden nur auf Erfindungen erteilt. Mathematische Methoden werden NICHT als Erfindung angesehen.
Doch das geht schon und ist auch nicht ungewöhnlich, könnte dann in die Richtung Softwarepatent gehen:
https://de.wikipedia.org/wiki/SoftwarepatentDass sein Verfahren momentan noch zum Teil auf bestehender Fremd-Software basiert und manuelle Schritte enthält und es folglich noch keine eigene, das ganze Verfahren abdeckende, Software gibt, muss dem mE nicht unbedingt entgegenstehen, sofern er das Verfahren exakt genug beschreiben kann und es so noch nicht bekannt ist (letzteres scheint ziemlich sicher :-)). Aber ich habe selbst noch nicht versucht irgendwo ein SW-Patent zu erlangen und würde das ggf. auch elegant unserer Patentabteilung übergeben, denn das Lesen und vermutlich auch Schreiben von Patenten ist mMn absolut brain-damaging :-)
Aber speziell Softwarepatente sind eh ein weites Feld und insgesamt umstritten. Berühmt ist z.B. der Fall des (inzw. längst ausgelaufenen) Patents auf das GIF-Format bei Bildern (
https://de.wikipedia.org/wiki/Graphics_Interchange_Format). Wo eine Firma zufällig entdeckt hat, dass sie das Patent hält und dann plötzlich Lizenzgebühren haben wollte.
Zu den Ungenauigkeiten: Ja die Fehleranalyse, Konfidenzintervalle usw. fehlen noch komplett, oder? Das muss dann noch kommen. Zu erwarten, dass das Verfahren auf wenige Kilometer genaue Angaben liefert halte ich aber für vermessen. Da ist doch wahrscheinlich mind. soviel Unsicherheit drin, wie ein Flugzeug in den Zeitintervallen zwischen zwei "sicheren" Detektionspunkten fliegen kann.
Im übrigen, dass er rel. früh bekanntgegeben hat, dass da was kommen wird bereits mit (evtl. vorläufigen) Ergebnissen, auch wenn die noch nicht nachvollziehbar sind, wird doch in der Wissenschaftsgemeinde eigentlich lieber gesehen als urplötzlich mit dem komplett fertigen Endergebnis an die Öffentlichkeit zu stürmen. Leute die sich in den berührten Themen auskennen sind jetzt ausreichend "vorgewarnt" und können die Socken scharf machen, sofern sie vor haben die Ergebnisse zu verifizieren, sobald das Verfahren offengelegt wird. Das werden vermutlich eher nicht die Leute sein, die jetzt schon sagen "geht eh nicht", aber vermutlich wird es ein paar geben, die sich jetzt einfach noch bedeckt halten und abwarten. Umgekehrt kann Godfrey schonmal allgemeine Einwände sammeln, diese entspr. Berücksichtigen, ggf. sein Verfahren daraufhin überprüfen und nötigenfalls verbessern. Alles im Grunde nicht ungewöhnlich.