Pippen schrieb:Ganz einfach: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Suizidaler noch stundenlang wirr über's offene Meer fliegt dürfte in etwa so groß sein, wie diejenige, dass ein Entführer auf einmal gesundheitliche Probleme bekommt und deshalb studenlang wirr über's offene Meer fliegt. Der Unterschied ist riesig: Einmal wäre Mr. X ein ganz großes dummes Sch..., ein Massenmörder, in der anderen Variante wäre er es nicht und das macht einen großen (moralischen) Unterschied, auch wenn natürlich die Entführung allein schon kein Kavaliersdelikt ist. Als Angehöriger der Opfer wäre die zweite Variante wohl VIEL besser zu verkraften als die erste, weil's dann letztlich eben doch nur ein tragischer Unfall war.
Genau so ist es. Besser kann man es nicht formulieren.
Hier wird ja immer wieder gern mit "Wahrscheinlichkeiten" argumentiert, und seltsamerweise gibt es darüber auch noch unterschiedliche Auffassungen. Dabei ist das Thema "Wahrscheinlichkeit" im Grunde ein Selbstläufer in diesem Fall. Jedem vernünftig denkenden MH370-Beobachter sollte zwingend klar werden das MH370 entführt wurde. Da es keinerlei Informationen darüber gibt das die Entführung zu einem tragischen Unfall an Bord führte, und dieser tragische Unfall letztlich dazu führte das MH370 im SIO abstürzte, ist es im Grunde komplett unsinnig sich überhaupt mit dem Thema "tragischer Unfall während der Entführung" zu beschäftigen.
Im Grunde sind wir gezwungen die gesicherten Erkenntnisse (MH370 wurde entführt) theoretisch gedanklich weiter zu führen und auch folgerichtig zu Ende zu denken, denn wenn wir das nicht tun dann erhöht sich die Anzahl an Hypothesen und wir kommen vom "Kurs" ab und schaffen somit immer mehr Unsicherheiten die am Ende zu nichts führen.
Wenn wir also diese gesicherten Erkenntnisse weiterführen, MH370 wurde entführt, dann müssen wir davon ausgehen das alles so weiter ging, und auch so endete wie es begann - Mit einer Entführung. Andere Informationen haben wir schließlich nicht, und daher können wir auch nicht einfach irgendwelche Hypothesen aufstellen nur weil uns das Resultat nicht gefällt wenn wir die gesicherten Erkenntnisse folgerichtig zu Ende denken.
Da MH370 entführt wurde, eine andere Möglichkeit gibt es einfach nicht, und ein entführter Airliner nun einmal kontrolliert wird von einer Person oder Personen mit kriminellen Absichten, und wir darüber hinaus über keine anderen Informationen verfügen das sich dieser Status jemals geändert hat an Bord von MH370, können wir somit nur zu der Erkenntnis gelangen das MH370 bis zum Ende unter der Kontrolle des oder der Entführer stand. Das wiederum bedeutet folgerichtig das es einen Amokflug gab bei dem der Selbstmord das Ziel war und nicht die Landung auf einem Flughafen, was aber bedauerlicherweise durch einen tragischen Unfall vereitelt wurde.
Was hier einigen scheinbar auch immer noch nicht ganz klar zu werden scheint ist auch folgendes klitzekleine Detail :
Unbestreitbar ist das MH370 irgendwann nach 18:28 UTC auf Südkurs eingedreht haben muss. Wann genau das geschah ist im Grunde nicht von Belang, es ist aber enorm wichtig zu verstehen das das Eindrehen auf einen Südkurs in jedem Fall angewiesen worden sein muss, denn MH370 kann nicht vom Wind auf Südkurs gebracht worden sein. Die Leute die die Hypothese aufstellen das es einen Unfall gegeben haben könnte an Bord, und dieser Unfall dazu führte das MH370 im SIO abstürzte, diese Leute müssen sich auch das Argument gefallen lassen das dieser angebliche Unfall
GENAU ZU DEM ZEITPUNKT STATTGEFUNDEN HABEN MUSS als MH370 auf südlichen Kurs eingedreht wurde. In diesem Fall ergibt sich dann wieder das Problem des Zufalls und wir kehren dann wieder zum Thema "Wahrscheinlichkeit" zurück.
Wie wahrscheinlich wird es wohl sein das es an Bord von MH370 genau zu dem Zeitpunkt einen Unfall gab als der oder die Entführer MH370 gerade auf Südkurs brachten ?
Man könnte in dem Fall natürlich sagen : Ja klar, kann alles so passiert sein. Warum denn nicht ?"
Ja, klar. Das könnte so passiert sein. Aber die Zahl der Hypothesen wird dadurch erneut um eine weitere Hypothese erweitert, und bekanntlich ist es ja so das mit zunehmender Anzahl an Hypothesen alles immer unwahrscheinlicher wird über das man spricht.