Anaximander schrieb:Warum hat der MAS-Mitarbeiter dann dem supervisor in KL mitgeteilt, dass MH370 immer noch auf der geplanten Route unterwegs ist? Wäre es dann nicht sinnvoller gewesen zu sagen, dass man inzwischen den Fehler bemerkt hat?
Ich glaube nicht das den handelnden Personen bei MAS um 18:34 Uhr klar war das der Flight Tracker nicht die tatsächliche Position von MH370 anzeigt. Das wird MAS wohl erst irgendwann zwischen 18:34 und 19:30 Uhr klar geworden sein. Aber selbst dann dachten sie meiner Meinung nach noch das sich das Flugzeug auf dem Flug nach Norden befindet.
Zudem wurde ja versucht via ACARS eine Nachricht an MH370 zu senden. Gut möglich das MAS dachte das sie eine nonverbale Kommunikation mit dem Flugzeug etabliert hätten. Das dies nicht funktionierte dürften sie auch erst nach 18:39 erkannt haben, als sie eine Testnachricht an das Flugzeug schickten. Wie lange danach ist unklar.
allmyjo schrieb:Würde ich nicht unbedingt sagen. Im Prinzip hat HCM über das erforderliche Maß hinaus versucht herauszufinden, wo der Flieger abgeblieben ist. Das Chaos kam hauptsächlich dadurch zustande, dass sich von den ATC keiner definitiv zuständig wähnte. Von KL hatten die Piloten sich abgemeldet, aber bei HCM nicht angemeldet. Die einen dachten, die sind längst weg (aus den Augen, aus dem Sinn), die anderen wunderten sich, wo MH370 denn bleibt, haben die Initiative ergriffen, wurden aber in die Irre geführt. Viel später dann die dokumentierte Überraschung in Malaysia, dass MRO den eigenen Luftraum wohl gar nicht verlassen hatte. Falls das so geplant war, waren sicherlich nicht alle eingeweiht.
Das kann aber durchaus zu Verwirrung bei KL ATC geführt haben, wenn etwa die dortigen Mitarbeiter dachten das HCM ATC die Sache in die Hand nimmt und sie selbst weniger oder nichts tun müssen. Die Kommunikation in dieser Nacht war auch von HCM nicht gerade ideal.
Rick_Blaine schrieb:Wenn wir die "Kambodscha-Position" als beabsichtigte, verwirrende Verzögerungstaktik anschauen, dann brauchen wir nicht eine viele Personen umfassende Verschwörung:
Doch, schon. Wir brauchen eine ganze Reihe von Leuten. Minimal einen bei MAS und zwei bis drei bei KL ATC (Fluglotsen plus Supervisor). Denn das die Fluglotsen Schlafmützen sind die jeden Unsinn ungefragt glauben kann ja keiner planen. Dazu kommen dann noch mindestens zwei Leute, einer bei MAS und einer bei KL ATC, mit Kontrolle über die Dienstpläne. Denn irgendwer muss ja dafür sorgen das alle Verschwörer in dieser Nacht auf Position sind. Plus die Entführer im Flugzeug, also nochmal mindestens ein Mann.
Das wäre aber die Minimalanzahl. Im Grunde müssten bei MAS mehr Leute eingeweiht sein und auch für die Leute bei KL ATC müsste es irgendeine Art Backup geben. Was wäre denn, wenn einer plötzlich krank wird? Die ganze Planung in die Tonne treten?
Dann müssten sich alle diese Leute irgendwie treffen, gemeinsame Ziele entwickeln, einen Plan ausarbeiten, usw.
Eine Verschwörung a la: "Einer-erzählt-Unsinn-und-alle-anderen-sind-doof" funktioniert nicht wirklich.