Ich finde den
Ansatz mit der Asyl-Suche nicht verkehrt.
Zusätzlich zu euren Ansätzen (Zitate folgen unten), habe ich überlegt, wofür man das Alles auf sich nehmen würde - wieso Asylsuche nach Entführung statt einfach bei einem Sydneyflug, wieso an dem Tag, wieso überhaupt?
Politische Verfolgung oder Wut über Anwars Verurteilung oder einfach nur Lust auf Australien reicht für so ein Vorhaben nicht als alleiniger Grund. Als ein Motiv könnte ich mir das folgende, rein hypothetische Szenario vorstellen:
Anwar Ibrahim wurde ja Homosexualität vorgeworfen und deshalb verurteilt (bzw verurteilt, dann freigelassen, dann wieder verurteilt,...)
Nehmen wir an, jemand an Board von MH370 wäre ebenfalls oder tatsächlich
homosexuell oder bi gewesen.
(Derjenige hätte womöglich sogar eine innigere
Beziehung zu Anwar gehabt, als in den Medien bekannt. *Aber das nur als Zusatz!)
Dieser jemand müsste
zusätzlich noch eine 777 fliegen können. Das kann ein Unbekannter der (teils unklaren) Passagiere sein, oder auch Shah, der zumindest eine 777 nachweislich bedienen konnte. (Spekulationen über Shahs Sexualität will ich nicht bewertend darstellen. Sie sind ausserdem frei erfunden und daher nicht belegbar)
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Erst mal nochmal die Überlegungen zur
ohnehin kritischen Lage für "Shah, den Oppositionellen"Hierzu Zitate von
@Anaximander (Hervorhebungen von mir):
Anaximander schrieb: Über Zaharie wissen wir, dass er sich als politisch verfolgt gesehen hat, dies hat er auf seinem facebook account der Weltöffentlichkeit auch mitgeteilt. Politische Freunde von ihm, wie Peter Chong, der Sekrätär des Anwalts von Anwar Ibrahim, der ihn später verteidigt hat, sind bereits verhaftet worde. Zusätzlich hat der designierte Premierminister vor laufender Kamera bestätigt, dass Z., als Mitglied der Opposition und Pilot der staatlichen Fluggessellschaft, jederzeit die fristlose Entlassung drohte. Seine Tochter hat in Australien studiert. Er hat ihr bereits zuvor erhebliche Geldsummen geschickt, damit sie in Australien ein Haus kaufen könnte, dass aber letztlich für Z. selbst gedacht war, wie in Zeitungen zu lesen war. Die beiden vorglelagerten Inseln (Cocos und Christmas) dienen als Anlaufstellen für Flüchtlinge.
Anaximander schrieb:Bei Z. ist aber bekannt, dass er erst kürzlich, etwa ein Jahr vor dem Verschwinden politisch aktiv wurde und in die Partei eingetreteten ist. Das alles ist sogar in seinem facebook belegt. Auch wie er sich dann als Dissident verfolgt gefühlt hat. Als solcher kann man für 2 Jahre in den Knast ohne Urteil, dann immer wieder von neuem verlängert ohne Urteil. Hinzu kam dann die Verurteilung von Anwar Ibrahim. Den Job hätter er auch verlieren können, Anwar Ibrahim hat es sogar gesagt (Wink mit dem Zaunpfahl?)
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Das mögliche Motiv der Asylsuche, weil Angst vor politischer Verfolgung, würde ich versuchshalber mal mit Angst vor Verhaftung wegen Homosexualität erweitern. Das könnte einige Dinge "erklären":
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MH370 verschwand am Tag von Anwars Verurteilung; zu dem Zeitpunkt war klar, dass sowohl gegen die Opposition als auch gegen Homosexualität streng vorgegangen wird. Zusätzlich könnte ein wegen seiner Sexualität möglicherweise verfolgter Mensch genau diese
Medienberichte ausnutzen, um zu zeigen, wie falsch Malaysia mit Anwar umgeht und wie gefährlich es für Homosexuelle ist. Das könnte die
Chancen auf Asyl-Gewähr erhöhen, da aktuell und präsent. Außerdem könnte durch MH370 und Shah ein internationales Publikum auf genau diesen Missstand hinweisen. "Schaut alle her, was die Regierung in Malaysia verbricht, nur weil ein Mann homosexuell ist! Ich setze ein Zeichen und bitte die ganze Welt, diese Sache ernst zu nehmen, und sich für die
Menschenrechte einzusetzen!"
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Angebliche Eheprobleme Shahs, aber dann doch nicht (Ehefrau wüsste dann entweder Bescheid über die Homosexualität oder gar nicht oder ahnt etwas)
- Die "Geliebte" wollte den
Inhalt des letzten Telefonats nicht sagen (um ihn nicht zu outen?)
- an wen ging die
WeChat Nachricht? - Es könnte
seitens der damaligen Regierung Verdacht bestehen/ Ermittlungsergebnisse vorliegen/ bereits eine Verhaftung vorbereitet worden sein
gegen:
"den homosexuellen Shah, der ausserdem in der Opposition ist, obwohl er als Malaysia-Pilot doch ein Muster-Bürger sein soll!" Dieses Wissen müsste dann aber
vertuscht worden sein, um vllt die internationalen Mediem nicht noch mehr auf das Thema Anwar oder Homosexuellen-Verfolgung zu lenken.
Das wäre dann aus Regierungssicht aber eher kleinere, weggelassene, unnötige Details statt der Riesen-Verschwörung.
Würde aber deren teils seltsamen Reaktionen umd Aktionen erklären.
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Das alles wäre
EIN mögliches und frei erfundenes (!) Motiv. Ich habe überhaupt keine Probleme mit Homosexualität - und so sollte ja jeder denken - Malaysia verurteilt das aber.
Könnte also für uns "aufgeschlossene Europäer" als ein weit weniger dringliches Motiv wirken als für Shah.
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Nun zum Flug (wieder rein hypothetisch):
Shah versucht, seinen komplizierten, aber grundsätzlich nicht suizidialen oder bösartigen Plan durchzuziehen.
Er will niemanden töten, nur Asyl und daher Routenänderung.
Die
restliche Crew kann sein Motiv jedoch nicht nachvollziehen und ist gegen den Plan. Ein Streit entsteht womöglich und/oder Shah sperrt sich davor/danach alleine ins Cockpit.
Die Crew will die Entführung verhindern und versucht, Wege zu finden,
ins Cockpit zu gelangen. Irgendwas läuft schief: Die Hülle wird beschädigt/ ein wichtiger Teil des Stromnetzes oder der Gaszufuhr wird
zerstört/ etc.
Ab diesem Zeitpunkt fliegt das Flugzeug führerlos. Später über das Ziel hinaus und mit unkontrolliertem Absturz.
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Das war alles nur ein Gedanke, der möglich sein KÖNNTE - Shah war nicht bekannt depressiv oder psychisch krank, und somit ist ein Motiv immer noch das größte Rätsel.
Für die Homosexualität von Shah gibt es keinen Anhaltspunkt, ich möchte das nochmal betonen. Shah kann sich gegen diese Theorie leider nicht mehr wehren, jedoch hoffe ich, dass ihr genauso denkt wie ich: Er müsste sich auch gar nicht wehren.
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Was denkt ihr?