taren schrieb:Es wundert mich schon warum kein Hydrophon den Absturz aufgezeichnet hat aber die Netzwerke scheinen nicht mehr so gepflegt zu werden seit dem Kalten Krieg.
Das stimmt nur teilweise. Dem Vernehmen nach sind große Teile des SOSUS-Netzwerkes nicht mehr aktiv (aber durchaus noch einsatzfähig), wobei vollkommen unklar ist, ob der indische Ozean überhaupt mit diesen Sensoren ausgestattet worden ist.
Um Australien herum jedoch existiert ein Netzwerk von Sensoren, die im Auftrag der CTBTO nach akustischen Signalen Ausschau halten sollten, die auf unterseeische Kernwaffenexplosionen hindeuten.
Eine dieser Einrichtungen bei Cape Leeuwin hat das sogenannte Curtin-Boom-Signal gemessen, dass zeitlich ungefähr mit dem vermuteten Treibstoffende bei MH370 zusammen passt.
Bei den folgenden Untersuchungen ist allerdings kein handfester Beleg für diese Interpretation des Signals heraus gekommen.
Davon abgesehen, wage ich insgesamt zu bezweifeln, ob irgendeines dieser Sonarsysteme überhaupt eine Chance hätte, den Impakt eines Flugzeuges auf der Meeresoberfläche, oder dessen Teile (z.B. Triebwerke) auf dem Meeresgrund, aussagefähig messen zu können.
Signale auf der Meeresoberfläche werden in kürzester Distanz durch Störgeräusche so überlagert, dass dort in der Regel überhaupt keine Messungen stattfinden. Die meisten U-Boot-Sensoren befinden sich je nach örtlichen Gegebenheiten in der Thermokline zwischen 100 und 1000 Metern Wassertiefe und das CTBTO-Netzwerk lauscht nach nuklearen Explosionen - ob es empfindlich genug ist, das Aufschlaggeräusch eines Triebwerks in vielleicht mehr als 2000 Metern Tiefe aufzunehmen, ist m.E. sehr fragwürdig.