DearMRHazzard schrieb:Im Cockpit setzt man sich die Sauerstoffmaske auf und der Sauerstoff reicht auch für viele Stunden und dann fliegt man einfach weiter. Höhenkrankheit ? Gibt es nicht und spielt somit keine Rolle.
Dieser auf PubMed referenzierte Artikel kommt zu anderen Ergebnissen:
https://www.researchgate.net/publication/11034697_Decompression_sickness_latency_as_a_function_of_altitude_to_25000_feetDemnach liegt bereits bei einer Höhe von 25.000 Fuß und Dauer von 45 Minuten die Wahrscheinlichkeit, an Höhenkrankheit zu leiden, bei 20%. Bei größerer Höhe und längerer Dauer nimmt sie rapide zu.
DearMRHazzard schrieb:Kampfjetpiloten haben dort oben ja auch keinen Druckausgleich und müssen mit Sauerstoffmasken fliegen. Die kommen ja auch alle nicht wieder zum Boden zurück und leiden alle unter der Höhenkrankheit.
Neben der Kleidung liegt das auch daran, dass bei entsprechenden Manövern empfohlen wird, 100% Sauerstoff für eine Stunde vor dem Erreichen dieser Höhe zu atmen, dies reduziert die Wahrscheinlichkeit deutlich:
https://www.faa.gov/pilots/safety/pilotsafetybrochures/media/dcs.pdfSymptome der Höhenkrankheit sind zunächst Gliederschmerzen, Schmerzen an der Wirbelsäule, hinzu kommen dann Embolien, insbesondere im Gehirn, die zu Bewusstlosigkeit, Lähmungen, Atemlähmungen, Harn- und Mastdarmstörungen, daneben Übelkeit, Erbrechen und Schwindel führen.
Wikipedia: DekompressionskrankheitBei dem Brechreiz stelle ich es mir besonders unangenehm vor, wenn man diesen in einer Sauerstoffmaske bekommt. Das Erbrochene in der Sauerstoffmaske dürfte den Brechreiz weiter verstärken und auch die Sicht z.B. für einen Gleitflug behindern.
Bei Rauchern liegt der physiologische Wert der Verträglichkeit von Höhe und Höhenkrankheit um 5.000 Fuß unter dem von Nichtrauchern. Für einen Raucher ist also die Höhe von 30.000 Fuß vergleichbar mit der von 35.000 Fuß für einen Nichtraucher.
Die Wahrscheinlichkeit, Höhenkrankheit zu erleiden nimmt mit dem Alter zu, bei 40-45jährigen liegt sie im Vergleich zu 19-25jährigen bereits 3 mal höher:
http://www.pilotfriend.com/aeromed/medical/alt_phys.htmZaharie erfüllte also beide Riskogruppen, außerdem hatte er Vorschädigungen an der Wirbelsäule.
Unter dem Szenario des Pilotensuizids mit absichtlicher Dekompression hat man vielleicht eine Erklärung für den Geisterflug.
Erklärungsbedürftig bleibt aber, aus welcher Motivation man diese Suizid-Form z.B. der häuslichen Guillotine vorziehen sollte. Man muss dabei bedenken, dass Selbstmörder zu einer schnellen und unwiderruflichen Suizid-Methode greifen. Für eine sich möglicherweise über Stunden hinziehende Methode, die mit Schmerzen, wiederholtem Erbrechen, Harn- und Darmentleerungen einhergeht, gibt es keine Belegfälle. Ob man das durchhält, ist fraglich.