Anaximander schrieb:Hier könnte sich - theoretisch - alles mögliche ereignet haben, ein Kampf an Bord wäre das naheliegendste.
Selbst wenn, es wäre ein völlig unwichtiges Detail denn die eigentlichen Absichten sind am Ende entscheidend gewesen. Diese Absichten führten leider zum Erfolg aus Sicht des Täters.
MH370 hat über der Andamanensee einen Turn ausgeführt von über 100°, entweder als ein einziges Flugmanöver oder in lateralen Offset Steps, was anschliessend in einer südlichen Flugrichtung resultierte die nach allen offiziellen und inoffiziellen Erkenntnissen auch nicht mehr geändert wurde. Wenn jemand ein solches Manöver durchführt und die anschliessende Flugrichtung auch nicht mehr ändert dann verfolgt dieser jemand zweifelsfrei Selbstmordabsichten.
Hätte es also nun einen Kampf gegeben nach dieser Wende Richtung Süden dann hätten die gegen diesen Selbstmordplan agierenden Menschen diesen Kampf verloren und der Selbstmörder konnte seine Absichten durchsetzen. Zwar nicht so in der Art und Weise wie er sich das gedacht hat aber unterm Strich steht das Resultat und das spricht dann für sich selbst.
Deine Theorie der "gescheiterten Entführung" halte ich nach wie vor für extrem schwach denn das Resultat ist entscheidend.
Ich sehe das sehr deutlich in FSX. Programmiere ich schon am Flughafen im FMC eine Route während nicht einmal die Triebwerke laufen und meine B777-200 hängt noch am externen Stromversorger dann sehe ich sofort ob meine programmierte Route praktisch umsetzbar ist oder nicht. Programmiere ich ein Ziel und habe dafür nicht genug Treibstoff angefordert dann würde nur ein Ignorant und völlig Blinder das nicht bemerken. Fliegt er die Route trotzdem und pfeifft auf die Kalkulationen des FMC dann wird er aufgrund von Spritmangel sein programmiertes Ziel niemals erreichen.
Wenn also das Ziel nicht der SIO war sondern ein Flughafen unterhalb des Äquators, aber dieses Ziel nicht erreicht werden konnte weil es einen Kampf gab an Bord, dann müsstest Du mal erklären warum der Entführer nur bis zur Wende Richtung Süden programmiert hat und danach nichts mehr ?
Das Problem ist nämlich - Wenn der Entführer eigentlich beabsichtigte auf einem Flughafen landen zu wollen dann musste er, wenn ihm sein eigenes Leben lieb war, seinen FMC fragen ob er sein Ziel überhaupt erreichen konnte. MH370 wurde auf sehr professionelle und somit effiziente und gezielte Art und Weise entführt. Was wir hier beobachten können ist das hier ein Vollprofi agiert haben muss. Hier über einen Zeitraum von max. ca. 01:20 Stunden nach IGARI nur eine Route zu programmieren die gerade einmal bis zu einem >100° Linksturn Richtung Süden reicht über der Andamanensee aber tatsächlich ein Flughafen das Ziel war dann ergibt das hinten und vorn keinen Sinn, denn der Entführer hätte raten müssen ob er diesen Flughafen überhaupt erreichen konnte. Doch wozu raten wenn man anhand des Drückens von ein paar Tasten im FMC eine vollständige Kalkulation innerhalb des Bruchteils einer Sekunde bekommt ob das was er da vorhat überhaupt durchführbar ist ?
Ich kann Dir nur dringend empfehlen Dich mal mit der Materie Flugplanerstellung auseinander zu setzen. Ich selbst bin da noch am Anfang aber mir wird jetzt schon durch FSX sehr viel klarer was über den FMC überhaupt alles möglich ist. Das ist ein sehr mächtiges Tool im Cockpit über das man jede Kleinigkeit einstellen kann, und das zu jedem Zeitpunkt. Ein Vollprofi wird keinerlei Probleme haben innerhalb von 01:20 Stunden etliche Routen vollständig zu programmieren. Kein Mensch programmiert eine Flugroute nur zur Hälfte wenn er sein Ziel doch kennt.