@vivajohn vivajohn schrieb:Kein traffic, egal in welche Richtung...
Zunächst mal bestätigt du selbst, dass man anhand der Daten nachweisen kann, ob es ACARS deaktiviert war.
Insofern vertraue ich daher auch den Aussagen des NTSB usw. dass man dies nachweisen konnte.
Der FI vertraue ich etwas weniger, also nicht in dem Sinne, dass die Daten darin falsch sind (mal abgesehen von Schludrigkeiten), sondern dass man damit keine juristische Handhabe liefen will, um ein schuldhaftes Verhalten sei es der Piloten oder wem auch sonst nachweisen kann. ACARS zu deaktivieren ist nämlich vor dem Hintergrund, Flugzeug weicht ohne Transponder vom Kurs ab, zum allermindesten fahrlässig.
Dieses Misstrauen ergibt sich mir dann auch daraus, dass die Seiten für die entscheidenden ACARS-Logs fehlen. Dass der Controller bei MAS aber nach eigenen Angaben sehen konnte, dass die ACARS-Nachricht das Flugzeug erreicht hat.
Inmarst hat diese Daten auch vorliegen. Sie müssen, ebenfalls aus juristischen Gründen vorsichtig sein, was sie sagen. Demnach gab es mehrere vollständige Handshakes, die vor dem Hintergrund erfolgt sind, dass die Bodenstation periodisch die Verfügbarkeit aller Kanäle prüft. Im Ergebnis "ACARS stopped sending messages".
Es gibt daher keine Formulierung in der FI, aus der sich herauslesen lässt, dass ein ACARS traffic
in beide Richtungen stattfand (das ist lediglich deine Interpretation). Der Teufel liegt nämlich im linguistischen Detail:
vivajohn schrieb:7. No Data - 2 ACARS traffic was observed after 17:07 UTC, 07 March 2014.
Dieser Traffic, also der tatsächliche Datenverkehr, nicht das Logon, konnte von der Bodenstation nicht beobachtet werden. Heißt, es gab keinen Traffic IN DIESER RICHTUNG.
Anaximander schrieb:normal SATCOM operation resumes (except that there is no Data-2 ACARS traffic which is normally transmitted at least once every 30 minutes).
Der ACARS traffic ist der downlink, also die Daten, die vom Flugzeug an den Boden geschickt werden, nämlich die halbstündigen Berichte.
Alle Kanäle wurden durch den Handshake überpfüft (wird der text traffic nicht auch über ACARS abgewickelt?), die einzige Besonderheit dabei war, dass keine Nachrichten von ACARS mehr empfangen wurden. Dass es keinen ACARS logon gab, steht da nicht, hätte es aber müssen.
Das sind eben die Wieselformulierungen.
vivajohn schrieb:Du sagst hier ja selber das schöne Wörtchen "wahrscheinlich". Und das einzige Indiz, welches es dafür gab, ist, dass der Flieger "angeblich" nahe von von so hübschen Waypoints getrackt worden ist, von welchen die Flugkarten recht vollgefüllt sind.
Ein dreistelliger Millionenbetrag ist für mich genug, um zu wissen, dass die Ermittler die Erkenntnis vorliegen haben, dass es den ACARS Logon gab. Die Wegpunke sind also auf keinen Fall das einzige Indiz. Wenn es so gewesen wäre, und es eine auch nur geringe Möglichkeit geben würde, dass AIMS offline war, und es also keine Autopilotensteuerung gab, können die Angehörigen das ATSB bis in alle Ewigkeit verklagen, dass sie diese Möglichkeit gar nicht erst in ihre Suchbegründung aufgenommen haben.