Hallo
@Anaximander ich finde, dass das sehr schwierig zu beurteilen ist. Wir wissen nicht, auf welcher Basis die Warte eingetragen worden sind, wenn es sich wirklich um "exakte" Werte handelt, dann ist der erste Teil des Fluges (bis zur Wende) vom Autopiloten geflogen worden, danach sieht es mir wie oben beschrieben eher nach einem manuellen Fliegen aus. Das spiegelt aber nur meine subjektive Meinung wieder.
Es wäre auch sehr ungewöhnlich, wenn ein solcher Routineflug bis zur Wende nicht vom AP geflogen wird.
Nach meiner Einschätzung wurde der AP kurz nach dem Start aktiviert und war bis zur Wende am Werke.
Vielleicht dazu ganz Allgemein:
Start und Landung stellen für die Piloten i.d.R. den "spannendsten Teil" des Jobs dar (Wettersituationen und anderes einmal außen vor). Selbst ich als Laie habe früher beim Modellflug bei Start und Landung immer feuchte Hände bekommen, in der Luft ist alles relativ unspektakulär. Unter Piloten gibt es den Spruch "Fliegen ist Landen". Der Flug kann noch so toll sein, eine schlecht Landung versaut alles.
Wenn also das Flugzeug erst einmal in der Luft ist, dann kann die Crew sehr viel (wenn nicht gar alles) per Autopilot abwickeln, egal ob es das Abfliegen von Wegpunkten, eine direkte GPS-Route, ein schlichtes Heading (Kurs in Richtung Süden), ein neuer Flighlevel, eine bestimmte Sinkrate etc. ist. Auch der eigentliche Start und die Landung kann ja mittlerweile komplett automatisch erfolgen (an den entsprechenden Flughäfen).
Zur Frage von Dir:
Ich kenne den Autopiloten nicht im Detail, nur aus dem FSX und aus einem echten Simulatoren-Flug in Hamburg.
Der Pilot kann jederzeit manuell die Kontrolle übernehmen, es erklingt ein deutliches Warngeräusch und der Pilot hat die Kontrolle.
Wäre es möglich / sinnvoll / realistisch das Flugzeug den abgebildeten Kurs per Hand zu fliegen?
Wäre es möglich? Möglich ist es in jedem Fall. Ein "händischer Flug" ist aber nach meiner Einschätzung immer etwas "eiriger" als ein Flug per Autopilot. Der dargestellte Kurs muss aber ziemlich langweilig zu fliegen sein.
Wäre es sinnvoll? In meinen Augen nicht wirklich. Es sind recht lange gerade Strecken enthalten. Spätestens da würde ich zumindest ein Heading (HDG) und eine Höhe (ALT) sowie eine Geschwindkeit (IAS) eingeben und per AP fliegen lassen. Als Pilot bin ich dann erstmal entlastet. An meiner leichten Kurve an Pengang ändere ich das Heading von 250 Grad auf 290 Grad und habe eine perfekte Kurve mit einem gleichen Neigungswinkel, gleicher Höhe und konstantem Speed.
Wäre es realistisch? Ja, realistisch ist es auch absolut. Aber wie gesagt: Nehmen wir mal an der Autopilot war nicht an, der Pilot muss dann mehrere Minuten lang die Höhe, den Kurs, die Geschwindigkeit etc. so halten, dass er sein Ziel erreicht. Ich würde wie oben beschrieben, sehr schnell auf Autopilot wechseln. Nehmen wir mal an, der Pilot stand unter erheblichem Stress, so würde ich unter keinen Umständen eine solche Strecke im manuellen Modus ohne AP fliegen.
Zum Autopiloten:
Der Autopilot ist wie in "Segmenten" aufgebaut. Du hast also die Möglichkeit, z. B. ein Heading (HDG) vorzugeben, die Geschwindgkeit, Höhe, Steig- bzw. Sinkrate usw. jedoch manuell zu fliegen. Alle Steuereingaben (außer Querruder zur Beeinflussung des Kurses) werden dann normal umgesetzt. Aktivierst du nun noch die Höhe (ALT) kannst du eine entsprechende Steig- oder Sinkrate zum Erreichen der Zielflughöhe vorgeben. Alle Steuereingaben, die dann nicht das Heading oder die Höhe betreffen, werden umgesetzt (das wären in meinen Augen nur noch die Geschwindigkeit und ggf. Seitenruder, was aber im normalen Flug ja kaum genutzt wird).
Es kann sich bei dem Flug durchaus um eine vorprogrammierte Route handeln. Ich glaube aber nicht, dass die geflogene Route schon beim Start einprogrammiert war, sondern erst im Flug eingegeben worden ist. Ich nehme das an, weil die Flugroute (nach meinem Wissensstand) immer vom jeweils anderen Piloten "quergecheckt" wird. Wenn dort auf einmal Waypoints enthalten sind, die nicht auf der Route liegen, wird sicherlich jemand stutzig.
Gruß,
Moritz