Zz-Jones schrieb:Wenn MH370 z.B. Kurs 269 Grad genommen hätte, wäre das ja bereits Südkurs, aber kann der Dopplereffekt das bereits erkennen ?
Ah okay, jetzt verstehe ich auf was Du hinaus willst.
Ja, kann er. Allerdings ist eine genauere Eingrenzung der Flugrichtung nicht möglich.
Die 1.Frage lautet : Wie liessen sich die Himmelsrichtungen bestimmen in die MH370 jeweils flog ?
Die Antwort lautet : Einzig und allein durch die BFO-Werte.
Die 2.Frage lautet : Wann genau flog MH370 nach Süden ?
Die Antwort lautet : Irgendwann in einem Zeitraum zwischen 18:28 UTC und 18:40 UTC.
Mehr lässt sich nicht aus den Daten ziehen, es sei denn man versucht Dinge zu sehen die sich nicht durch die Daten belegen lassen.
Ich versuche mal die Fragen im Detail zu beantworten auf Grundlage der Meinung der IG, denn ich selbst bin ja kein Satellitenexperte und kann daher nur das wider geben was die Experten auf diesem Gebiet vermitteln.
Kurz vor Weihnachten letztes Jahr hatte ich diese Grafik angefertigt auf Grundlage der Daten von der IG....
Original anzeigen (0,7 MB) Beitrag von DearMRHazzard (Seite 1.358)In der o.g. Grafik fehlen die beiden erfolglosen Telefonanrufe von MAS (MAB) um 18:40 UTC und 23:15 UTC weil der C-Channel keine BTO-Daten (Ping-Ringe) registriert hat. Letztlich war es der erfolglose Anruf von MAS (MAB) welcher den Ermittlern die Möglichkeit bot den Zeitraum der Wende von MH370 nach Süden erheblich einzugrenzen, und zwar von zuvor 73 Minuten (18:28 UTC - 19:41 UTC, ohne Telefonanruf) auf nur noch 12 Minuten (18:28 UTC - 18:40 UTC, mit Telefonanruf).
In der Grafik sehen wir das sich der INMARSAT-Satellit IOR von 16:42 UTC (Take-Off) bis 19:41 UTC nach Norden bewegte auf seiner geostationären Umlaufbahn. Danach bewegte sich IOR Richtung Süden während des gesamten weiteren Flugverlaufs von MH370.
Die Flugrichtung, und das heisst hier nicht anderes als die Himmelrichtung, in die sich MH370 bewegte nach seiner Wende nach Süden lässt sich einzig und allein durch die BFO-Daten im DCL-Log ermitteln.
Die Mittelwerte der entscheidenden Daten zur Bestimmung der Flugrichtung von MH370 nach 18:25 UTC sind :
18:27 UTC : 172 Hz (R-Channel RX 4)
18:28 UTC : 143 Hz (R-Channel RX 4)
18:40 UTC : 89 Hz (C-Channel RX 6)
19:41 UTC : 111 Hz (R-Channel RX 4)
20:41 UTC : 141 Hz (R-Channel RX 4)
21:41 UTC : 168 Hz (R-Channel RX 4)
22:41 UTC : 204 Hz (R-Channel RX 4)
23:15 UTC : 218 Hz (C-Channel RX 6)
00:11 UTC : 252 Hz (R-Channel RX 4)
Anhand dieser Blöcke in Kombination mit der Bewegungsrichtung des INMARSAT-Satelliten IOR lässt sich ableiten in welche Himmelsrichtung MH370 flog.
Elementar wichtig um die BFO-Daten zu verstehen ist das sich MH370 zu jedem Zeitpunkt an dem BFO-Daten registriert wurden, deutlich schneller in eine Himmelrichtung bewegte als IOR. Ein vollständiger geostationärer Umlauf von IOR gegen den Uhrzeigersinn betrug im März 2014 gerade einmal etwas über 400 Kilometer. In dem Zeitraum der für uns wichtig ist betrug seine zurückgelegte Strecke sogar nur ca. 300 Kilometer (in der IOR einmal seine Flugrichtung von Nord-nach Süd änderte) während MH370 im gleichen Zeitraum über 4000 Kilometer Strecke zurücklegte.
Aus diesem Grund können wir hier den Doppler-Effekt anwenden weil in dem für uns wichtigen Zeitraum eine zeitliche Stauchung bzw. Dehnung des Signals bei Veränderungen des Abstands zwischen Sender und Empfänger registriert wurde. Das sind die BFO-Werte.
1.) Um 18:27 UTC ist der BFO-Mittelwert höher als der BFO-Mittelwert um 18:28 UTC. Da sich IOR vom Äquator aus gesehen in eine nördliche Himmelrichtung bewegte lässt sich aus den Daten ableiten das MH370 ebenfalls in nördlicher Himmelsrichtung unterwegs war. Hier kommt für MH370 ausschliesslich eine Flugrichtung in nördliche Himmelsrichtung in Frage weil andernfalls der BFO-Mittelwert um 18:28 UTC höher sein müsste als der BFO-Mittelwert um 18:27 UTC. In diesem Fall hätte das bedeutet das MH370 schon um 18:28 UTC nach Süden geflogen ist. Nach Meinung der IG war das jedoch nicht der Fall aus dem erstgenannten Grund.
Kurz : Beide Objekte, Sender (MH370) und Empfänger (IOR) bewegten sich zu dieser Zeit in die gleiche nördliche Himmelsrichtung, wobei sich MH370 schneller bewegte. Deshalb ist der BFO-Mittelwert um 18:27 UTC höher als der BFO-Mittelwert um 18:28 UTC.
2.) Um 18:40 UTC versuchte MAS (MAB) über Satellitentelefon MH370 zu erreichen. Dieser Anruf verlief jedoch ohne Erfolg weil niemand den Hörer abnahm. Dieser Anruf kam aber durch. Um diese Uhrzeit ist der BFO-Mittelwert um 18:40 UTC noch einmal niedriger als der BFO-Mittelwert um 18:28 UTC. Hier kann man zunächst annehmen das nun MH370 folgerichtig weiter in nördlicher Himmelsrichtung unterwegs war, aber wenn man sich die BFO-C-Channel-Werte um 18:40 UTC einmal im Detail anschaut dann fällt auf das die BFO-Werte dort nahezu konstant bleiben über einen Zeitraum von 60 Sekunden.
Zwischen 18:27 UTC und 18:28 UTC, ebenfalls 60 Sekunden, fiel der BFO-Mittelwert jedoch zwischen diesen beiden Messungen um 29 Hz. Dieser Effekt ist um 18:40 UTC im C-Channel über einen Zeitraum von 60 Sekunden nicht zu beobachten. Das führt die Ermittler zu der Erkenntnis das MH370 zu dieser Zeit nicht mehr in nördlicher Himmelsrichtung unterwegs gewesen sein kann.
Genau aus diesem Grund zeigt uns der DCL-Log im Anhang auch noch einmal gesondert detailliert die so wichtigen BFO-Daten um 18:40 UTC. Sie sind elementar um den spätesten Zeitpunkt der finalen Wende (offizielle Geisterflug-Theorie) nach Süden festlegen zu können.
3.) Um 19:41 UTC sehen wir einen BFO-Wert von 111 Hz. Zu dieser Zeit ist IOR am nördlichsten Ende seiner geostationären Umlaufbahn angelangt und beginnt in der Folge von dort aus seine Rückkehr nach Süden, zurück Richtung Äquator. Der BFO-Wert um 19:41 UTC ist höher als der BFO-Mittelwert um 18:40 UTC, das zeigt das sich MH370 in diesem Zeitraum von IOR entfernt Richtung Süden.
4.) Nach 19:41 UTC ging das dann immer so weiter. Alle BFO-Werte die nach 19:41 UTC registriert wurden, bis einschl. 00:11 UTC, waren jeweils höher als der jeweilige BFO-Wert zuvor. Das zeigt den Ermittlern das sich MH370 in eine südliche Himmelsrichtung bewegt hat und sich somit in die gleiche Richtung bewegte wie IOR, jedoch wie bereits erwähnt deutlich schneller.