@DearMRHazzard Du drehst den Sachverhalt um.
Von Anfang an war meine Argumentation die folgende:
1) Razak hat als Regierungschef der für die Ermittlung federführenden Landes in der wichtigsten Erklärung zu MH370 vor laufender Kamera die Aussage gemacht, dass ACARS sinngemäß um 1:07 deaktiviert wurde (Einschränkung: "mit einem hohen Grad an Sicherheit"). Er hat sich dabei auf übereinstimmende Ergebnisse einer forensischen Analyse der wichtigsten amerikanischen und britischen Behörden zur Flugunfalluntersuchung sowie die Ergebnisse seiner eigenen Behörden berufen
2) Bereits zwei Tage zuvor hatten die amerikanischen Behörden sinngemäß die gleiche Aussage gegenüber der amerikanischen ABC News gemacht (also keine Boulevardzeitung, sondern ein Traditionsformat). Hintergrund war die Weitergabe der Satellitendaten von Inmarsat. Wäre es dabei gebliebenen, müsste man, ähnlich wie bei anderen seriösen Medienberichten, von einer (wahrscheinlichen bzw. begründeten) Spekulation sprechen. Da dieser Bericht aber anschließend offiziell bestätigt wurde (von höchster Stelle) ist er anders zu gewichten.
3) Einen Tag nach der Erklärung von Razak hat der Minister der für die Untersuchung zuständigen Behörde vor laufender Kamera explizit bestätigt, dass ACARS deaktiviert ("disabled") wurde, bevor der letzte Funkspruch erfolgte. Er zählte dies zur "corraborated and verified evidence".
4) Auch später erfolgte keine Dementierung von autoritativer Seite, insbesondere nicht in der FI? Wenn Razak den Bericht z.B. der britischen Behörde falsch referiert haben sollte, warum haben die sich nicht gemeldet, wenn doch ihre eigene Glaubwürdigkeit auf dem Spiel steht?
Anhand der Kombination von 1-4) habe ich daraufhin argumentiert, dass der Befund anders/höher zu gewichten ist, als irgendein in der Boulevardzeitung kolportiertes Detail (Soldatengruß von Shah o.Ä.). Es handelt sich um einen von offizieller Seite bestätigten Befund (Einschränkung: "mit einem hohen Grad an Sicherheit").
Davon ausgehend habe ich dann weitere Überlegungen angestellt, wie die Behörden zu diesem Befund gekommen sind. Zuletzt war meine Überlegung, dass aus den Inmarsat Logs keine inhaltlichen Daten bekannt geworden sind (außer den Screenshots der ACARS Bericht in der FI). Es erscheint mir also am logischsten, hier anzusetzen. Ich möchte - gleichwohl- nicht zwingend daran festhalten und bin für andere Vorschläge offen.
DearMRHazzard schrieb: In Bezug auf die SDU sprechen wir hier seit Monaten von einer Isolation des linken AC-Bus und dafür kommt dann halt nur ein Mensch in Frage der wusste wie man einen linken AC-Bus isoliert. Nach Stand der Informationen kommen dafür ja nur die beiden Piloten in Frage.
Soviel zu Sachverhalten die in der FI diskutiert werden sollen, obwohl keinerlei Bezug genommen werden soll zur Schuldfrage.
Die Spekulation darüber, wie der Login zustande gekommen sein könnte, hat tatsächlich mit der Frage der Verwantwortung wahrscheinlich zu tun, und deshalb wird nichts davon in der FI erwähnt, außer dass es einen Login gegeben hat (was wiederum für sich genommen nichts mit der Verwantwortungsfrage zu tun hätte). Dies steht nur im ATSB Bericht und auch nur weil es für die Eingrenzung des Suchgebiets relevant ist. In der FI steht davon nichts.
Anderes Beispiel: wir hatten hier diskutiert, dass Reuters unter Berufung auf ungenannte malaysische Militärs darüber berichtet hatte, dass die Flugkontrolle gegen 2 Uhr das Militär über das Verschwinden von MH30 informiert hatte. Hishammuddin hatte dies dann vor laufender Kamera gegenüber 4 corners bestätigt (ohne eine Uhrzeit zu nennen). In der FI steht dazu - nichts. Gab ja auch schon Fahrlässigkeitsklagen gegen das Militär.
Also würde ich diese beiden Aussagen ähnlich gewichten.
Oder du zeigst mir, wo die FI den offiziellen Angaben der malaysischen Behörden (unter Berufung auf die internationalen Ermittler) widerspricht.