@Zz-Jones Die Audiodateien des Funks zwischen MH370 und ATC wurden m.W. mit dem preliminary report, also am 1. Mai 2014 veröffentlicht. Allerdings handelt es sich dabei um eine Angabe vom Flugzeug, nicht vom Boden aus.
Folgende Umstände halte ich bei der Reaktion der Luftkontrolle für merkwürdig:
Als der Fluglostse zum ersten Mal von Vietnam erfuhr, dass sich MH370 nicht angemeldet habe, hat er vorschriftsgemäß versucht, MH370 selbst über Funk zu erreichen. So weit, so gut. Vorschriftsmäßig wäre es der unmittelbar nächste Schritt gewesen, das Militär zu kontaktieren, und eine SAR einzurichten. Letzteres ist nicht erfolgt, über ersteres schweigt sich die FI vollständig aus, sowohl was den Zeitpunkt als auch den Inhalt der Kommunikation angeht.
Wenn es stimmt, wie bei Reuters nachzulesen ist, dass sowohl das ATC als auch das Militär über die "Kehrtwende" informiert waren und von einem Notfall ausgingen, wird das folgende umso unerklärlicher.
Der erste Versuch seitens MAS OPS, MH370 über Textnachricht zu erreichen, erfolgte erst knapp eine halbe Stunde nach der ausgebliebenen ACARS Meldung. Dies könnte man mit Schludrigkeit erklären.
Ungefähr gleichzeitig gab MAS OPS die Angabe, MH370 sei im FIR Kambodscha an das ATC weiter. Nota bene: Weder nach dem Flugplan noch in Realität war MH370 dort.
Auch als die Textnachricht nachweislich als fehlgeschlagen gemeldet wurde, bestätigte MAS OPS das man sagen könne, MH370 sei in Kambodscha, mit der Begründung, dass die Textnachricht durchgegangen sei.
Als Vietnam Kambodscha kontaktiert hatte und erfahren hatte, dass MH370 nicht dort sei, gab MAS OPS die Koordinaten durch. Allerdings war demnach MH370 in Vietnam, nicht in Kambodscha. Die Bestätigigung, es sei weiterhin nicht in Vietnam, hat anscheinend niemanden mehr interessiert.
Erst auf Aufforderung hat danach MAS OPS zum esten Mal MH370 angerufen. Der Anruf ging durch, wurde aber nicht beantwortet. Gemeldet wurde das keinem.
Erst später fiel MAS OPS auf, dass die Positionsangabe gar nicht stimmen kann. Keine Reaktion. Der zuständige Supervisor soll sich daraufhin im Dienst schlafen gelegt haben.
Wichtig, dass das Verschwinden doch noch auffiel, waren die folgenden Punkte
1) Es gab einen Schichtwechsel des Fluglotsen, der neue Fluglotse war aber anscheinend nicht informiert, dass es ein Problem gab. MAS OPS sagte ihm zu, MH370 erneut kontaktieren zu wollen, tat dies aber nicht.
2) Das FIR Hongkong erkundigte sich nach dem Verbleib von MH370 im chinesischen Luftraum
3) Der oben zitierte neue Mitarbeiter von MAS OPS kam hinzu, der letztlich dem Fluglotsen nahelegte, davon auszugehen, dass MH370 nie den malaysischen Luftraum verlassen habe. Obwohl in der gleichen Abteilung seit Stunden bekannt gewsen sein müsste (auch nach Aussage des Chefs von MAS), dass MH370 anscheinend weiterhin in der Luft war.
Erst auf gehörigen Druck von verschiedener Seite hat MAS OPS daraufhin ein zweites Mal versucht, MH370 zu erreichen. Wiederum gab es ein Freizeichen, aber keine Reaktion.
Unverständlich ist daher auch, warum die SAR an der Stelle des letzten Kontakts begann. Das ATC muss nach Reuters von der Kursänderung gewusst haben.