@FF FF schrieb:Diese Hypothese wurde nie aufgestellt.
Oh doch, und zwar hier:
Heutzutage hat der Nationalismus definitiv ausgedient. Die Stereotypen, der Nationalstolz, liegen in den letzten Zügen. Darauf gebe ich euch Brief und Siegel. Wir erleben es und wir werden es noch wesentlich deutlicher erfahren.
Der Patriotismus als
Merkmal des
Nationalsozialismus stehe also in den letzten Zügen. Erstens ist diese Aussage grenzdebil pauschalisierend, denn Nationalstolz a priori ist KEIN Merkmal des Nationalsozialismus und zweitens liest man hier den unterschwelligen Wunsch bzw. die Erwartung, dass Patriotismus (der ja, wie der User "treffend" erkannt hat, ein Merkmal der Nazizeit sei)
allgemein bald ausgedient hätte. Selbst, wenn der User es nicht so gemeint hat, hat er hier mindestens schludrig definiert. Obwohl er ja mal meinte, dass er "die Sprache lieben würde und sie ihn". Dessen war er sich ja sicher.
;)FF schrieb:Ich denke nicht, dass es um Komfort ging. Es ging um Technik, und da nahm man, was man kriegen konnte. Man zog auch mit halbgarem Kriegsgerät los, wenn es nicht anders zu haben war.... wie einige der Panzer, die total unausgereift in die Schlacht geworfen wurden.
"Komfort" war auch etwas überspitzt formuliert.
;) GM bot mit seinem Blitz-Modell einfach eine Lösung für Hitler's Pläne an. Es kam ja auch nichts anderes in die engere Wahl, sondern Hitler entschied sich eben genau für
dieses Modell.
FF schrieb:Andere Frage: 1944 war der Kriegsausgang noch in weiter Ferne und man bombardierte das Opel-Werk Brandenburg (4000 Beschäftigte). VW in Wolfsburg wurde ebenfals 1944 bombardiert, hatte mehr Beschäftigte und war sogar an der Produktion der V1 beteiligt.
Könnte es sein, dass die Bombardierung der Industrienanlagen erst 1944 systematisch betrieben wurde und dass daraufhin ziemlich alles an Industriealagen plattgemacht wurde?
Über 90% der Produktionsanlagen von VW blieben unversehrt. Und wtf .... Ford II lehnte eine Übernahme des Werkes ab, sodass VW eine eigenständige Marke blieb!
Wie soll man das verstehen, wenn er doch d
Da ist der Text unvollständig, kannst du das vllt. ergänzen?
FF schrieb:Was ist da NWO-mässig schief gelaufen, sieht man sich heutige Zahlen von Opel/GM und VW an?
Wie kann es sein, das die Autostadt Detroit heute eine Industriebrache ist und GM eine Marke nach der anderen einstellt, während VW und Toyota florieren?
Hier bist du aber schlecht informiert. GM ist nach wie vor der größte Autokonzern weltweit, vor VW. Zwischenzeitlich (2008) gab es im Rahmen der Finanz-Krise durch Lehman Bros. auf Grund von Unsicherheit bei den Käufern und der erhöhten Benzinpreise einen drastischen Umsatzrückgang. GM erhielt zur Rekapitalisierung bis 2011 auch Staatshilfen in Milliardenhöhe (Steuergelder versteht sich). Seitdem ist GM wieder unangefochten an der Spitze.
Dem Untergang Detroits liegen vielfältige Ursachen zugrunde. Nicht nur, dass sich die Autoindustrie vom Standort Detroit verabschiedete, sondern auch ein Haufen politische Schlamperei, gekoppelt mit Korruption ohne Ende, führten zu dem heutigen Bild. Die Stadt ist gnadenlos überschuldet.
FF schrieb:Naja, und zum Trost (falls sie mit der Nummer keinen Erfolg gehabt hätten) hatten sie ja nicht nur an die Deutschen, sondern auch an die Alliiierten jede Menge Lastwagen geliefert. Das nennt man Win-Win-Situation.
Richtig. Verlierer ist die Bevölkerung, denn Gewinne aus diesem Krieg zogen eben die Banken und Konzerne. Wie es ja immer der Fall ist.
Während des Zweiten Weltkriegs belieferten General Motors und seine Tochtergesellschaften beide Kriegsparteien. Dies umfasste allein ein Zehntel der gesamten amerikanischen Rüstungsproduktion. Einem Bericht des amerikanischen Senats aus dem Jahre 1974 zufolge expandierte General Motors (sowie Ford und Chrysler) während der 1920er und 1930er Jahre in viele europäische Länder, eingeschlossen Deutschland (Opel). Die Unternehmen versorgten sowohl die US-Army als auch die Wehrmacht des Deutschen Reiches mit Lastkraftwagen.[11][12]
Nach dem Zweiten Weltkrieg beanspruchten General Motors und Ford Reparationszahlungen von der amerikanischen Regierung, da deren Fabriken in Deutschland durch Angriffe der Alliierten beschädigt worden waren.
Wikipedia: General Motors#Von der Gr.C3.BCndung bis ins 21. JahrhundertFF schrieb:Überhaupt sehen die US-Autofirmen als NWO-Profiteure eher alt aus. Die Wirtschaftskrise lässt die Absätze einbrechen, was nicht gerade im Interesse der Hersteller liegen kann.
Nein, die haben sich erholt (s. oben). Vergiss nicht, dass die Firmen selbst nicht die Profiteure sind, sondern deren Aktionäre. Der Konzern produziert möglichst billig über Belastung des Arbeitnehmersektors und steht unter dem Druck, Rendite zu erwirtschaften. Andernfalls verkaufen die Aktionäre ihre Anteile, was die Märkte verunsichert, weitere Investitionen in das Unternehmen zu stecken, wodurch die Existenz des Unternehmens bedroht werden könnte. Die Konzerne sind auf Kapitalfluss von außen angewiesen.
FF schrieb:Und umgekehrt war die viel grössere IG Farben an Zuammenarbeit mit amerikanischen Firmen interessiert, an Know-How wie Investitionen, und baute ebenso ihren Einfluss im Ausland so weit wie möglich aus.
Wie oben schon erwähnt, war I.G. Farben niemals größer als GM oder Standard Oil.
FF schrieb:Der Rohstoffbedarf zwang einen ja geradezu, Kooperationen mit Ölmultis anzustreben. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, denen per Eroberung den Weg zu Aserbaidschanischen Ölfeldern zu ebnen und nebenher für die Nazis die "Volk ohne Raum"-Agenda umzusetzen - umso besser.
Bleibt immernoch die Frage, wer da von wem am meisten profitiert hat.
Wenn es wirklich um die Umwelt und technischen Fortschritt gehen würde, wären wir längst nicht mehr (so stark) auf Erdöl angewiesen. Forschungszweige, die Profite der Energiekonzerne bedrohen, werden absichtlich unterdrückt oder von ebenjenen Konzernen patentiert und archiviert. Wir bewegen uns zugunsten des Profits in einem deutlich langsameren Fortschrittstempo, wenn nicht gar in einem Fast-Stillstand.
@che71 @FF che71 schrieb:Das sich Schmidt auf A.C.Sutton bezieht, kann er auch nur bei Heise machen, denn gegenüber einer seriösen historischen Geschichtswissenschaft würde Schmidt ausgelacht werden !
Mit welcher Begründung? Gibt es konkrete Anhaltspunkte, die Sutton's Darstellung widerlegen?
Aber das hast du wohl übersehen:
Der englische Geschichtsforscher A.C. Sutton ist ja schon durch so Werke bekannt wie :
Der Titel ist "Ich bezahlte Hitler". Es ist angeblich eine Autobiografie von deutschen Geschäftsmann Fritz Thyssen. Es wurde jedoch von amerikanischen Journalisten Emery Reeves im Jahr 1941 geschrieben. Thyssen selbst verbrachte den Krieg in Gefangenschaft in Deutschland
Quelle:http://conspiracies.skepticproject.com/forum/5273/antony-c-sutton/
Sooo, du ziehst also einen von dir übersetzten unfundierten Beitrag irgendeines anonymen Foren-Users heran, um Sutton zu "widerlegen". Ziemlich wackeliges Argument.
:D ;)che71 schrieb:Aber das Schmidt diesen Sutton als Quelle benutzt hat, sollte einem schon zu Denken geben ! Mit seiner Homepage bläst Schmidt in das gleiche Horn wie andere "Börsen-Gurus", nach dem Motto : Ich weiß es besser, kommen sie zu mir und lassen sie sich von mir beraten ! Kaufen sie auch meine "Bücher" !
Blanke Polemik. Du konntest Sutton's Aussagen nicht faktisch gestützt widerlegen, prangerst den Mann aber als unglaubwürdig an. Wenn ich mir seine Vita durchlese, sehe ich jetzt nichts, was deine Skepsis bestätigen würde.
Nach dem 1. Weltkrieg wurde unter Einberufung mehrer Bankiers der Young-Plan gegründet. Sutton behauptet, dass dieser den Aufstieg Hitlers erst möglich gemacht hätte. Schauen wir mal, ob das stimmt:
Maßgeblich verantwortlich für den Young-Plan zur Frage der Reparationszahlungen DLs nach dem 1. WK stand M. M. Warburg & Co. in Hamburg, insbes. der Bankier Max Warburg und der Bankteilhaber Carl Melchior, welcher zum Finanzberater der Reichsregierung aufgestiegen war. (vgl. S. 13)
Als Vorläufer des Young-Plans entstand der nach dem einflussreichen US-Bankier Charles G. Dawes benannte Dawes-Plan. Der mitinvolvierte Owen D. Young war zu der Zeit einer der führenden amerikanischen Wirtschaftsexperten, sowie Aufsichtsrats-Chef bei General Electrics. Owen besaß
sehr gute Verbindungen zum Bankhaus J. P. Morgan & Co. sowie zur Federal Reserve Bank. (vgl. S. 36f.).
Ein Ziel des Dawes-Plans war die Stabilisierung der Reichswährung. Dazu sollte zum Gold-, und Gold-Dollar-Standard gewechselt werden. England wollte das Deutsche Reich in den Sterling-Block integrieren, was von Amerika erfolgreich verhindert wurde. Da der Währungskurs bislang in Sterling Pfund (mit Gold gleichermaßen austauschbar) gemessen wurde, stand die Kontrolle des internationalen Zahlungssystems unter der Bank of England,
bis in Folge des Krieges die englische Finanz- und Wirtschaftskraft zugunsten der USA geschwächt wurde. Hiermit wurden New York und Paris zu direkten Konkurrenten von London um die Kontrolle des Geldsystems. (vgl. S. 43f.)
Die deutschen Reparationsverpflichtungen waren im Rahmen des Dawes-Plans Vorlage zur Tilgung der Schulden aller bei den USA in der Kreide stehenden europäischen Mächte. Um das bezahlen zu können, musste die Wirtschaft dort zunächst natürlich angekurbelt werden,
was durch Neuverschuldung bei den USA geschah, die schon während des Krieges, und besonders danach, zu unvergleichlicher Kapitalkraft gekommen war. (vgl. S. 50f.)
1925 sollte der Dawes-Plan dann in Kraft treten in Form einer einzigen Anleihe, wobei der Großteil von 110 Mio. US-Dollar
durch die Bank J. P. Morgan & Co. bereitgestellt wurde. Damit hatte J. P. Morgan & Co. den Startschuss für den Fluss von Privatkrediten nach Deutschland geleistet. Die Gesamtkreditmenge belief sich aber lt. J. P. Morgan auf 500 Mio. Dollar, der deutlich kleinere Teil der Anleihe wurde durch die Bank of England finanziert. (vgl. S. 52)
Bei der Konferenz von Locarno 1926 wurde DL wieder in die Reihen der Großmächte eingeführt und wurde Mitglied des Völkerbundes, deren Ratsmitglieder auch die anderen europäischen Mächte waren. DL nahm dabei den Platz der abwesend gebliebenen USA ein, vertreten durch den Warburg-Agent Carl Melchior als einzige Person. Durch die jahrelange Anwesenheit Melchiors bei verschiedensten Verhandlungen gewann der Banker Max Warburg reichlich an Einfluss. Dessen Bruder Paul Warburg war Gründer und Erdenker der Federal Reserve und der andere Bruder Felix Warburg Teilhaber der Bank Kuhn, Loeb & Co. (Wall Street). (Vgl. S. 53f.)
Deutschland war dringend auf die US-amerikanischen Kapitalflüsse angewiesen, um seine Wirtschaft zur Zahlung der Verbindlichkeiten in Gang zu halten.
Mit dieser Investition konnten die USA Deutschland zur eigenen Wirtschaftsexpansion instrumentalisieren. Die Kredite flossen in alle erdenklichen Industriezweige Deutschlands. Dadurch florierte dessen Wirtschaft so stark, dass die amerikanische Regierung sogar restriktive Maßnahmen einführte. (vgl. S. 64)
Zum Start des Young-Plans wurde 1928 der Wall Street-Boss J. P. Morgan im Gepäck mit Owen D. Young persönlich für das zuständige Sachverständigenkommitee eingeladen.
Owen D. Young war Präsident von General Electric, Direktor der Amerikanischen und der Internationalen Handelskammer, Vize-Gouverneur der Federal Reserve Bank New York und Aufsichtsratsvorsitzender bei u.a. der Bankers Trust Company und - interessant zu wissen - General Motors.
Zum Bankimperium J. P. Morgan & Co. gehörten auch der Stahl-Monopolist U.S. Steel, die Guaranty Trust und Bankers Trust Company. (vgl. S. 125)
Nachdem der Young-Plan beschlossene Sache war und damit den Dawes-Plan abgelöst hatte, regte sich in Deutschland massive Ablehnung gegen den Plan. Grund war die von den USA enorm in die Höhe getriebene Schuldsumme, die niemals hätte bezahlt werden können.
Im Verlauf kam es zu einem Reichsausschuss für das deutsche Volksbegehren gegen den Young-Plan, bei dem auch als NSDAP-Repräsentant Adolf Hitler teilnahm, zusammen mit Fritz Thyssen und Vereinigte Stahlwerke-Chef Albert Vögler. Obwohl sich erster Widerstand gegen den Plan regte, sprach man sich dazu aus, die Ergebnisse des Young-Plan-Beschlusses von der Öffentlichkeit fernzuhalten, um die Opposition nicht zu stärken. (vgl. S. 194ff.)
Der in Finanzkreisen weltweit, bes. von den Amerikanern J. P. Morgan, Reynolds etc., angesehene Reichsbankpräsident Hjalmar Schacht befürwortete den Young-Plan zwar anfangs, hatte ihn innerlich aber nie akzeptiert.
Daher wechselte er ins rechte Lager und favorisierte Hitler als Reichskanzler. Er wurde "der finanzielle Architekt des NS-Regimes". Auch der Industrielle Albert Vögler wurde zum Gegner des Plans und schloss sich den Nazis an. (vgl. S. 291f.)
http://elib.uni-stuttgart.de/opus/volltexte/2002/1101/pdf/young.pdfEbenfalls profitierte die NSDAP von der Medien-Propaganda Hugenbergs (damaliger Medienmogul), die bis dato in der Öffentlichkeit eher unbekannt war:
Die NSDAP verfügte 1929 weder über eine nennenswerte Presse noch über viel Geld. Dank der Kampagnen des Hugenberg-Konzerns wurden Hitler und sein Kampf jetzt bis in den letzten Winkel der Republik bekannt.
http://www.zeit.de/2002/09/200209_a__87__volksbege_xmlZusammengefasst lässt sich also sagen, dass Antony C. Sutton Recht damit hat, dass der Young-Plan die Voraussetzung für den Aufstieg der Nazis war. Sehr schwer vorstellbar, dass die Wall Street-Größen Morgan, Young und auch James Warburg keine Ahnung davon gehabt hätten. Das Kommitee hielt nämlich trotz der drohenden Nazi-Gefahr in Deutschland (welche zu dem Zeitpunkt medial in den USA verbreitet wurde) an seiner Vorstellung vom Young-Plan fest.